Titel: Bewegungsmechanismus für Diffuseurdeckel; von der Maschinenfabrik Breitfeld und Danek in Prag.
Autor: Karl Heinrich
Fundstelle: Band 239, Jahrgang 1881, S. 120
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Bewegungsmechanismus für Diffuseurdeckel; von der Maschinenfabrik Breitfeld und Danek in Prag. Mit einer Abbildung auf Tafel 14. Bewegungsmechanismus für Diffuseurdeckel. Schon seit geraumer Zeit wurde erkannt, daſs für ein zweckmäſsiges Auslaugen der Rübenschnittlinge der cylindrische Diffuseur der beste ist. Wenn trotzdem die Diffuseure mit kegelförmigen Ansätzen sich so lange im Gebrauche erhielten und zum Theile noch halten, so ist dies nur in dem Umstände zu suchen, daſs für gröſsere cylindrische Gefäſse die Deckel entsprechend schwer ausfallen und in Folge dessen ebenso schwierig zu dichten, als von Hand aus schwer zu bewegen sind. Es ist ein Verdienst österreichischer Constructeure, beide Unannehmlichkeiten behoben zu haben. Die Dichtung der gröſsten Deckel wird heute in vollkommen befriedigender Weise durch den Schlauch (Patent Dautzenberg 1878 230 * 195) oder auch durch die Stulpen (System Breitfeld und Danek) erreicht, welche sich unter Wasserdruck an den durch Riegel vorgehaltenen Deckel anpressen. Th. v. Bolzano war der erste, welcher durch selbstthätige Bewegung der Deckel auch die Schwierigkeit dieser Hantirung behob, indem er an jedem Diffuseur einen Treibcylinder anbrachte, welcher, auf einen mit dem Drehzapfen des Deckels fest verbundenen Hebel wirkend, das Auf- und Niederklappen der Deckel bewirkte. Der Umstand, daſs hierbei jeder Diffuseur einen eigenen Treibcylinder besitzt, vertheuert jedoch die Batterie, welchem Uebelstande durch das Bewegungssystem oben genannter Maschinenfabrik begegnet wird, nach welchem ein einziger Treibcylinder zur Bewegung sämmtlicher Deckel genügt (vgl. Fig. 2 Taf. 14). Entlang der ganzen Batterie läuft eine an den Diffuseuren geführte Zugstange L, deren Fortsetzung die Kolbenstange des gemeinsamen Treibcylinders C (mit Dampf- oder Wasserdruck) bildet. An dieser Treibstange sind entsprechend jedem Diffuseur Fallklinken K angebracht, welche in der Ruhelage an dieser Stange mittels Vorsteckbolzen f befestigt sind. Die Deckel drehen sich um die Zapfen A und sind mit Hebeln H derart fest verbunden, daſs ein Bewegen der letzteren die entsprechende Deckelbewegung zur Folge hat. Die Hebel tragen an ihren Enden Zapfen z, welche die Gabeln der Fallklinken aufnehmen. Die Bewegung geschieht nun einfach auf folgende Weise: Bei der Normallage I der Fallklinke arbeitet der Diffuseur bei geschlossenem Deckel; jede Bewegung der Treibstange L bezüglich der anderen Diffuseure läſst den Apparat I unverändert. Soll der Diffuseur ausgeschossen werden, so wird der Vorsteckzapfen f ausgezogen, worauf die Gabel der Fallklinke in den entsprechenden Zapfen z (Stellung II) fällt. Im Treibcylinder C (Kolbenlage s) wird nun Druck gegeben, nachdem der Vorreiber R gelüftet wurde; der Hebel H bewegt sich in der Pfeilrichtung, in Folge dessen der Deckel sich öffnet, bis er in der Stellung III seine gröſste Eröffnung besitzt, wobei der Kolben die Lage s1 erreicht hat. Ist nun der Diffuseur ausgeschossen und gereinigt, so wird auf die entgegengesetzte Seite des Kolbens C Druck gegeben, die Treibstange L geht zurück, die Fallklinke K nimmt den Hebel H mit und der Deckel schlieſst sich. Hierauf wird die Gabel wieder ausgehoben (Stellung IV = I), in der Normallage befestigt und dasselbe Spiel kann bezüglich eines zweiten Diffuseurs beginnen. Haben alle Deckel eine gemeinsame Drehwelle, so läſst sich dieses System ebenfalls anwenden, indem man die Deckel lose um die Welle sich drehen läſst und sie nur jeweilig mittels Klauenkupplung fix mit der Welle verbindet, welche dann ihre Bewegung ebenfalls von einem einzigen Treibcylinder aus erhält. Wie ersichtlich, ist dieses System sehr einfach und läſst sich leicht an jeder bestehenden Batterie ausführen. Karl Heinrich.

Tafeln

Tafel Tafel 14
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