Titel: | Dampfentwickler für Niederdruck-Dampfheizungen. |
Autor: | H. F. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 195 |
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Dampfentwickler für
Niederdruck-Dampfheizungen.
Mit einer Abbildung auf Tafel 15.
G. Arnold's Dampfentwickler für
Niederdruck-Dampfheizungen.
Der von Gustav Arnold in Berlin (* D. R. P. Kl. 36 Nr.
10325 vom 26. August 1879) patentirte, in Fig. 16
Taf. 15 abgebildete Dampfentwickler besteht aus dem Feuerraum F, dem darüber aufgestellten eigentlichen
Dampfentwickler A und dem Rauchabführungskanal K. Der guſseiserne Körper A ist aus wagrechten Röhren a und an diese
gegossenen plattenförmigen Rippen gebildet. Bogenstücke b, welche durch in den Bügeln d steckende
Schrauben c festgehalten werden, verbinden die Röhren
a zu einem zickzackförmigen Hohlraum. Eine Röhre
f führt nach Oeffnung des Hahnes i Wasser in die unterste Röhre a, oder nach Umständen in die untersten Röhren mehrerer neben einander
gestellter Dampfentwickler A, welche durch Zweigröhren
mit dem Hahn i in Verbindung stehen. Die betreffenden
Zweigröhren liegen in der Mitte der unteren Röhren und sind am Ende düsenförmig
gestaltet, so daſs das Wasser in die unteren der Röhren a eingespritzt wird. Hier soll eine sofortige Verdampfung eintreten,
vermöge der hohen Temperatur, welche durch das nahe liegende Feuer erzeugt wird. Der
gebildete, mit Wasser beladene Dampf verfolgt den ihm offen stehenden
zickzackförmigen Weg, wobei seine Trocknung bezieh. Ueberhitzung stattfindet, und
gelangt endlich in die Dampfleitungsröhre h, welche ihn
den Wärmestrahlern zuführt. Die Röhre x dient zum
selbstthätigen Ableiten des in der Röhre h sich
bildenden Niederschlagwassers; der in ersterer enthaltene Wasserverschluſs soll das
Ausströmen das Dampfes verhüten. Man sieht aus der Höhe dieses Wasserverschlusses,
daſs nur sehr kleine Dampfspannungen in Frage kommen können. Die Röhre y dient zum Abflieſsen des Wassers, wenn der
Dampfentwickler entleert werden soll.
Die Vorzüge dieses Dampfentwicklers anderen bekannten Constructionen gegenüber
bestehen in seiner Gefahrlosigkeit. So lange die Dampfbildung während des
Einspritzens erfolgt, so lange also eine nennenswerthe Wassermenge in den Röhren a nicht vorhanden ist, kann von einer Explosionsgefahr
nicht die Rede sein. Fraglich ist, ob man den Hahn i so
zu regeln vermag, daſs weder zu viel, noch zu wenig Wasser eingespritzt wird, sowie,
ob der Dampfentwickler bei seiner bedeutenden Erwärmung eine genügend lange Dauer
besitzt. Die Erfahrung wird diese Frage zu beantworten haben.
H. F.