Titel: | C. Wendt's Krahn mit selbstthätigem Ausleger zum Umladen von Lasten. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 261 |
Download: | XML |
C. Wendt's Krahn mit selbstthätigem Ausleger zum
Umladen von Lasten.
Mit Abbildungen auf Tafel 25.
Wendt's Krahn mit selbstthätigem Ausleger zum Umladen von
Lasten.
Die Skizze Fig. 1 bis
4 Taf. 25 zeigt einen Kohlenladekrahn (2000k Tragkraft) für Tender u. dgl., welcher nach C.
Wendt in Marienburg (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 341 vom 21. August 1877 und
Zusatz Nr. 6877 vom 14. Februar 1879) mit selbstthätigem Ausleger versehen ist.
Statt Körbe dienen Kohlenkufen von 1cbm,6,
entsprechend etwa 1500k Kohle, Fassungsraum.
Der Krahn besteht aus einem dreibeinigen, aus ⊏-Eisen zusammengesetzten Bock mit
Trommelwinde und einem gleichfalls aus ⊏-Eisen gebildeten, um eine Horizontalachse
drehbaren Ausleger a. Dieser trägt oben das
Auslegerhaupt, vorn mit einer niedrigen, hinten mit einer höheren Nase und zwischen
beiden eine Aushöhlung zur Aufnahme des mit dem Kufenbügel verbundenen
Einlegebolzens e (Fig. 4).
Eine breite Rolle r im Auslegerhaupt gibt der Lastkette
Führung und bewirkt, daſs sich die Kohlenkufen, falls sie sich etwa durch starken
Wind o. dgl. anfangs drehen, bei kürzer werdender Kette stets parallel zur Bahnachse
stellen. Der Ausleger selbst ist mit einem aus einzelnen Guſsscheiben bestehenden
Gegengewicht c durch eine schwache Kette k verbunden. Befindet sich das Gewicht c in seiner tiefsten Stellung, so steht der Ausleger
a derart, daſs die Lastkette ungehindert vertical
abwärts sinken kann; ist dagegen das Gegengewicht, wie in Fig. 1 zu
ersehen, mittels des bei y festzustellenden Tritthebels
x um ein bestimmtes Maſs gehoben, so stellt sich
der Ausleger nach vorn, so daſs die Lastkette l in der
Höhlung des Auslegehauptes hängt.
Während des Hochwindens der Last spielt der Ausleger a,
allen Hindernissen ausweichend, frei nach rückwärts. Ist der Einlegebolzen e in gleiche Höhe mit der vorderen Nase des
Auslegerhauptes gelangt, so schlägt der Ausleger selbstthätig nach vorn, wobei sich
die hintere längere Nase fest gegen den Einlegebolzen e
lehnt. Wird nun die Last hinabgelassen, so lagert sich der Einlegebolzen in die Höhlung h des Auslegerhauptes und bewegt sich im Bogen um den
Drehpunkt des Auslegers. Ist beim Zurückholen des Auslegers die Lastkette wieder in
die senkrechte Stellung gelangt und der Einlegebolzen aus der Höhlung bis zur
Oberkante der vorderen Nase herausgehoben, so klinkt man den Tritthebel x aus, wodurch das Gegengewicht c herunterfällt, der Ausleger rückwärts gezogen und fest gegen die
Bufferfeder f gelegt wird. Nun kann die Last
ungehindert senkrecht herunter gelassen werden.