Titel: | Winkelsägeblatt von Paul Juhrs in Rochlitz. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 263 |
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Winkelsägeblatt von Paul Juhrs in
Rochlitz.
Mit Abbildungen auf Tafel 25.
Juhr's Winkelsägeblatt.
Ein dem Tischler sehr nützliches Werkzeug hat Paul Juhrs
in Rochlitz, Sachsen (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 11580 vom 1. Juni 1880) construirt;
mittels desselben ist es möglich, ohne weitere Hilfe und Geschicklichkeit scharfe
Winkelschnitte in Hölzern auszuführen, während bislang die Zinken und Zapfen bei
Bretterverbänden stets mittels mehrerer Werkzeuge hergestellt werden muſsten;
entweder geschah dies durch zwei Sägeeinschnitte, zwischen welchen das Holz
herausgehauen wurde, durch Vorbohren und Ausstemmen, oder mittels der Stich- und
Lochsäge.
Diese Winkelsäge (Fig. 5 und
6 Taf. 25) besteht aus dem zugespitzten Sägeblatt ab und einer Führung cd. Ihre Handhabung ist
folgende: Nachdem mit dem Sägeblatttheile db der
Verticalschnitt m bis n,
parallel oder divergirend, ausgeführt ist (Fig. 5),
wird das Blatt herausgehoben und die Führung ac in den
Sägeschnitt, mit der Winkelecke nach unten gerichtet, eingebracht (Fig. 6),
worauf bei der Bewegung der Säge die Spitze des abgeschrägten Sägetheiles ad in der
Tiefe des Verticalschnittes nach und nach in das Holz ein- und durchgestoſsen wird.
So kommt der Blatttheil db wieder als gewöhnliche Säge
zur Geltung und es läſst sich dann der Schnitt in der vom Ablenkungswinkel zwischen
Führung und Sägeblatt abhängigen Richtung beliebig weiterführen. Es lassen sich so
glatte wie schwalbenschwanzförmige Ausklinkungen herstellen.
Mg.