Titel: | Spann- und Trockenrahmen von R. Jahr in Gera. |
Autor: | Kl. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 351 |
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Spann- und Trockenrahmen von R. Jahr in
Gera.
Mit Abbildungen auf Tafel 30.
Jahr's Spann- und Trockenvorrichtung für Spannrahmen.
Wie der Spannrahmen von Heilmann-Ducommun (1879 233 366)
führt der neuerdings von R. Jahr in Gera (* D. R. P.
Kl. 8 Nr. 10 591 vom 24. Februar 1880) zusammengestellte Trockenrahmen die nasse
Waare nicht in gerader Linie durch die Trockenvorrichtung, sondern, um an Raum zu
sparen, von dem Lagerplatz c (Fig. 13
Taf. 30) über die Spannleisten e auf die Nadelhölzer
zur Walze g, dann um diese herum zu dem Walzenpaar h, welches die Waare von den Nadeln abnimmt, und
endlich um die Leitwalze i zu dem Selbstleger k, welcher den trockenen Stoff auf dem Tisch d ablegt.
Jahr gibt nicht an, wie er für die vortheilhafte Wendung
der Waare bei g vorgesorgt hat, damit die Nadeln
dieselbe nicht zerreiſsen; ebenso wenig Aufschluſs erhält man über die Länge des
Spannrahmens, sowie über die wirkliche Geschwindigkeit des Trocknens – zwei Fragen,
welche bei Anschaffung einer derartigen Maschine in erster Linie gestellt zu werden
pflegen. Dagegen wird als besonderer Vortheil hervorgehoben, daſs das getrocknete
Gewebe in die Nähe des Arbeiters zurückgeführt werde, wodurch die Aufsicht bedeutend
erleichtert sei. Es wäre viel einfacher zu sagen, daſs nach der einmal angenommenen
Gesammtanordnung der
Weg von h aus sich von selbst über i nach k und d ergeben habe; der genannte Vortheil war in
Wirklichkeit nicht die Veranlassung für das Einschlagen dieser Richtung; denn die
Arbeiter, welche die nasse Waare bei c in den nicht
besonders handlich angelegten Kopf des Apparates einlassen, haben keine Zeit, um das
Auseinandertrennen und Fortschaffen der trockenen Waare bei d sich zu kümmern.
Der eigentliche Trockenraum A (Fig. 13 und
14) ist unten durch Blech, an den beiden Längsseiten durch Schienen mit
angeschraubten Dichtungsstreifen abgeschlossen; die obere offene Seite verschlieſst
das darüber hinwegziehende, zur Hälfte schon abgetrocknete Gewebe. Durch ein Gebläse
wird bei L warme Luft in den Raum A getrieben, welche das Gewebe sammt dessen Leiste auf
den Nadelhölzern bestreicht. Da der Raum A ringsum gut
abgedichtet ist, so wird die Luft gezwungen, durch das untere Gewebe zu gehen, den
Raum B anzufüllen und, weil dieser ebenfalls
abgeschlossen ist, auch durch das obere Gewebe zu dringen und dessen theilweise
Abtrocknung zu bewirken.
Kl.