Titel: | Selbstschmierendes Lager von J. Thoma in Achthal bei Teisendorf, Oberbayern. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 433 |
Download: | XML |
Selbstschmierendes Lager von J. Thoma in Achthal bei Teisendorf, Oberbayern.
Mit Abbildungen auf Tafel 34.
J. Thoma's selbstschmierendes Lager.
Die sofortige Wiederbenutzung des Abtropföles bei Lagern bietet so augenscheinliche
Vortheile, daſs dieselbe schon auf die mannigfaltigste Weise angestrebt wurde. Die
einfachsten Constructionen beruhen darauf, daſs der Verbrauch des zwischen Welle und
Lager vertheilten Oeles eine Leere bedingt, welche sofort dadurch ausgeglichen wird, daſs dann der
äuſsere Luftüberdruck Oel aus dem Behälter zur Welle drückt. Auch das vorliegende,
in Fig. 20 bis 22 Taf. 34
dargestellte Lager (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 12024 vom 14. April 1880) entspricht
diesem Princip, welches u.a. schon von Hignette (vgl.
Armengaud's Publication industrielle, 1880 Bd. 26 *
S. 296) und zwar in ähnlicher Weise zur Anwendung gelangte.
An dem Lagerkörper befindet sich seitlich die durch eine Schraube verschlieſsbare
Füllöffnung a, von welcher ein Kanal b zum Inneren der unteren Lagerschale führt, wo er sich
bis zur Bohrung c erstreckt, die in den Oelraum d mündet. Dieser Raum steht auſserdem mit zwei nahe an
den Lagerenden eingedrehten Rillen e und g in Verbindung, von denen die erstere durch eine
Bohrung e1 im Lagerdeckel mit der äuſseren Luft
communicirt. Eine Schraube f gestattet, den Inhalt der
Kammer d abzulassen.
Beim anhaltenden Drehen der Welle wird das Oel im Kanalstück bc verbraucht, es entsteht dort demnach eine Leere, da ja die Füllöffnung
a verschraubt ist und durch dieselbe somit keine
Luft nachtreten kann; in diese Leere tritt sofort Oel aus der Kammer d in Folge des äuſseren Luftdruckes ein.
Gewöhnliche Transmissionslager dieser Construction brauchen nach Angabe des Erfinders
nur alle 2 bis 4 Wochen frisch geölt zu werden. Dabei ist der Oelsatz jedesmal durch
Lösen der Schraube f abzulassen.