Titel: | Grether's hydraulische Presse. |
Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 4 |
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Grether's hydraulische Presse.
Mit Abbildungen auf Tafel 1.
Grether's hydraulische Presse.
Kann eine hydraulische Presse mit einer Hochdruck-Wasserleitung in Verbindung
gebracht werden, so läſst sich der Leitungsdruck zum Vorpressen benutzen, welches
meist den gröſseren Theil des Preſskolbenhubes in Anspruch nimmt, worauf dann das
Nachpressen nur noch mit Hilfe einer geringen, in den Cylinder zu drückenden
Flüssigkeitsmenge erfolgen kann. Hierzu ist eine Preſspumpe entbehrlich; es genügt
vielmehr die Anwendung einer einfacheren Vorrichtung. J.
Grether zu Freiburg in Baden (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 11781 vom 15. Februar
1880) führt solche Pressen (Fig. 10 und
11 Taf. 1) mit einem Schrauben-Nachpreſskolben D aus.
Die erforderliche Wasservertheilung wird mittels der in Fig. 12
abgebildeten Ventilsteuerung erzielt. Das Ventilgehäuse E steht bei d mit der Hochdruckleitung, durch
das Rohr d1 mit dem
Preſscylinder und durch den Stutzen k mit dem
Nachpreſskolben D in Verbindung; auſserdem ist an
dasselbe ein Ablaufrohr h angesetzt. Ein Doppelventil
g schlieſst entweder das Rohr d, oder das Rohr h von dem
Preſscylinder ab. Die Verstellung dieses Ventiles erfolgt mittels des Hebels l, an welchen die Ventilstange v angelenkt ist; die Ventillage wird durch den Gewichtshebel G, der um den Bolzen p
drehbar ist, gesichert. Unterhalb des Doppelventiles ist noch ein Rückfallventil e angebracht.
Bei gehobenem Doppelventil g ist das Ablaufrohr h abgesperrt, während aus der Zuleitung d Wasser zum Preſskolben treten und diesen heben kann.
Ist der Leitungsdruck voll ausgenutzt, so schraubt man dann den Kolben D nieder, wobei das Ventil e sich schlieſst, also den Preſscylinder auch gegen die Zuleitung d absperrt. Beim Nachpressen wird das Ueberschreiten
des zulässigen Druckes durch das in den Stutzen k
eingeschaltete Sicherheitsventil a verhindert. Nach
beendetem Pressen drückt man das Doppelventil g gegen
den unteren Sitz, worauf das Wasser aus dem Preſscylinder zum Ablaufrohr h entweichen kann, während der Zutritt frischen Wassers
durch das nunmehr unten abschlieſsende Ventil g
unterbrochen wird.