Titel: | Henning's Speiseapparat für Dampfkessel. |
Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 171 |
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Henning's Speiseapparat für
Dampfkessel.
Mit einer Abbildung auf Tafel 14.
Henning's Speiseapparat für Dampfkessel.
Wie die in Bd. 239 * S. 197 und 200 beschriebenen Vorrichtungen von Dervaux und H. Marx gehört
auch der in Fig. 8 Taf.
14 dargestellte Apparat von J. Henning in Herzogenrath
(* D. R. P. Kl. 13 Nr. 6799 vom 13. März 1879) zu denjenigen, welche auf dem Princip
des sogen. „Retour d'eau“ beruhen. Ein über oder neben dem Dampfkessel
angebrachtes Gefäſs (hier der hohle Hahnkegel selbst) wird abwechselnd mit dem
Speisewasserbehälter und dem Dampfkessel in Verbindung gebracht, nimmt das Wasser
aus ersterem auf und läſst es in letzteren abflieſsen, wobei eine mindestens gleiche
Raummenge Dampf condensirt wird und dann zum Vorwärmen dient, oder ganz oder
theilweise unbenutzt entweicht. Der Hahn sammt Gehäuse ist in einem Gefäſse
untergebracht, welches aus zwei von einander getrennten Kammern, einer oberen
kleineren B und einer unteren gröſseren A, besieht. B ist durch
c mit dem Speisewasserbehälter, A durch a mit dem
Dampfraum und durch b mit dem Wasserraum des Kessels
verbunden. Hahngehäuse und Hahnkegel haben oben und unten einander entsprechende
Oeffnungen; im ersteren sind sie auf entgegengesetzten Seiten, im letzteren aber auf
derselben Seite angebracht, so daſs bei der gleichmäſsig und fortdauernd
stattfindenden Drehung des Hahnes abwechselnd die oberen und unteren Oeffnungen
zusammenfallen. Damit das oben in den Hahnkegel eingeströmte Wasser in der
gezeichneten Stellung unten frei abflieſsen könne, ist neben dem Gehäuse eine Röhre
x angebracht, welche Dampf oben in den Hahn
eintreten läſst, so lange die untere Mündung von x noch
frei ist. Der eingeschlossene Dampf kommt dann nach einer Drehung des Hahnes um 180°
mit dem frisch zuflieſsenden Speisewasser in Berührung und wird vollständig oder
doch zum gröſsten Theil condensiren. Hat der Wasserstand die untere Mündung von x erreicht, so ist das Wasser am Ausflieſsen aus dem
Hahn gehindert, in Folge dessen ein weiteres Steigen des Wassers unmöglich ist. Auf
diese Weise wird die Speisung selbstthätig geregelt. Damit der Hahn stets gut
dichtend in das Gehäuse eingepreſst werde, wird durch das Röhrchen y auch Dampf über den Kegel geleitet.
Bei einer anderen Anordnung ist ein cylindrischer schwingender Hahn angewendet,
welcher nach Art der Corliſshähne mit seiner Achse verbunden ist, im übrigen aber
wie der oben beschriebene wirkt.