Titel: | Siegelapparat von P. Schneitler in Berlin. |
Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 350 |
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Siegelapparat von P. Schneitler in
Berlin.
Mit einer Abbildung auf Tafel 28.
Schneitler's Siegelapparat.
Zur Erleichterung des Siegeins, namentlich wenn solches oft wiederholt werden muſs,
hat P. Schneitler in Berlin (* D. R. P. Kl. 70 Nr.
11822 vom 14. Mai 1880) die in Fig. 27
Taf. 28 dargestellte Vorrichtung ersonnen. Eine durchbohrte Handhabe b ist mit Schlauchansatz c
und Brennerröhrchen d versehen; auf letzterem ist
zwischen Bundringen eine Doppelklemmhülse g
verschiebbar, welche die Siegellackstange S hält. Die
Klemmhülse besteht aus zwei durch eine Schraube i nach
Erforderniſs zusammenpreſsbaren Theilen. Durch einen Schlauch wird dem
Brennerröhrchen Gas zugeführt. Da der Brenner etwas gegen die Siegellackstange hin
gebogen ist, schlägt die Flamme an letztere und diese schmilzt ab; beschleunigt wird
das Abtropfen des Siegellackes, wenn man den Apparat umdreht, so daſs die Flamme von
unten gegen die oben liegende Siegellackstange brennt. Durch Zurückschieben der
Hülse gegen die Handhabe hin kann die Siegelstange auſser den Bereich der Flamme
gebracht werden. Eine solche Verschiebung tritt von selbst ein, wenn der Apparat
mittels des Hakens e aufgehängt wird. Die fortbrennende
Flamme kann dann als Cigarrenanzünder o. dgl. benutzt werden.
Statt Leuchtgas kann auch ein anderer Brennstoff (Oel, Erdöl) verwendet werden, wenn
derselbe in der ausgehöhlten Handhabe untergebracht und durch einen Docht dem
Brennerröhrchen zugeführt wird.