Titel: | Trocknerei für Eisenbahnschwellen. |
Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 368 |
Download: | XML |
Trocknerei für Eisenbahnschwellen.
Mit Abbildungen auf Tafel 30.
Trocknerei für Eisenbahnschwellen.
Die französische Ostbahn hat nach Plänen ihres Ingenieurs Hrn. Guillaume und der bekannten Firma Gaillard, Haillot und Comp. in Paris eine Trocknerei
für die zu imprägnirenden Eisenbahnschwellen ausführen lassen, weiche in 24 Stunden
4000 bis 4400 Schwellen zu trocknen vermag. Die Fig. 13 bis
15 Taf. 30 stellen dieselbe nach Armengaud's
Publication industrielle, 1880 Bd. 26 S. 497 in je einem Querschnitt,
Längenschnitt und Grundriſs dar, während Fig. 16 und
17 Schnitte des Lufterwärmungsofens veranschaulichen.
An den beiden 14m langen Wänden des Gebäudes sind
je zwei Trockenkanäle A angebracht. Dieselben sind ½
Stein stark überwölbt; um Wärmeverluste möglichst zu vermeiden, sind die Gewölbe mit
schlechten Wärmeleitern (Topf- und Steinscherben o. dgl.) bedeckt. Am Fuſsboden
jedes Kanales befindet sich ein Schienengleis zur Aufnahme der Wagen, welche die
Schwellen in die Imprägnirungskessel zu führen haben. In jedem Kanal haben fünf solcher mit
Schwellen beladener Wagen Platz. Diesen Kanälen, welche als Trockenkammern dienen,
werden zusammen stündlich 6000cbm auf 900 erwärmte
Luft zugeführt und zwar mittels der Kanäle c, welche im
Boden der Trockenkammern A bei c1 münden. Die Luft strömt, Wärme abgebend
und Wasserdampf aufnehmend, in den Trockenkammern entlang, indem sie durch die
Kanalmündungen d und den Saugschornstein D abgesaugt wird. Sie kühlt sich in den Trockenkammern
bis auf 40° ab. Die frische Luft wird dem Raum zwischen den beiden Reihen der
Trockenkammern entnommen, indem sie durch die Oeffnungen G1 (Fig.
16 und 17) in die
Heizkammern tritt; sie erwärmt sich in den vielen engen Kanälen, welche senkrecht
zwischen den wagrechten Rauchkanälen liegen (vgl. Gaillard
und Haillot's Ofen, 1879 231 * 294), und tritt über den Oefen, wie aus Fig.
16 ersichtlich, in die zunächst absteigenden Kanäle c.
Die Saugschornsteine D wirken theilweise, indem die
abgesaugte Luft erheblich wärmer ist als die Luft des Freien; sie werden jedoch noch
besonders erwärmt durch die eisernen Schornsteine D1, welche mittels der Rauchkanäle d1 den Rauch der
Lufterwärmungsöfen abführen. Sofern beide genannte Auftrieb quellen nicht genügen,
dienen die besonderen Lockfeuer F zu höherer Erwärmung
der Saugschornsteine. Jeder der Kanäle d läſst sich mit
Hilfe eines besonderen Schiebers r (Fig. 14)
sperren, oder nach Wunsch mehr oder weniger öffnen.
Die Schwellen bleiben 24 Stunden in den Trockenkammern.