Titel: | E. Hoffmann's Neuerungen an Ventilen. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 13 |
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E. Hoffmann's Neuerungen an Ventilen.
Mit Abbildungen auf Tafel 1.
E. Hoffmann's Ventil.
Eine interessante Construction zur Vereinfachung des bekannten Niederschraubventiles
ist von E. Hoffmann in Berlin (*
D. R. P. Kl. 47 Nr. 13128 vom 1. Juni 1880) angegeben worden. Die Verschluſsspindel
ist durch einen gekröpften Verschluſsdorn ersetzt (Fig. 15
Taf. 1), bei welchem die geringe Kröpfung und die nach unten sich verjüngende Form
ein Einführen, Befestigen und Abdichten von oben unter Fortfall des bisherigen
Ventilobertheiles und der Stopfbüchse ermöglicht. Das Ventil a ist in dem Gehäuse A eingeschliffen und
wird durch die Kurbel b des Domes B gehoben und gesenkt, indem die Kurbel von der
verlängerten Führungsrippe c des Ventiles a umschlossen ist, so daſs eine Drehung des Domes B eine Bewegung des Ventiles bewirkt. Die verlängerte
Führungsrippe c besitzt zu diesem Zweck die längliche
Oeffnung o, welche die Kurbel b aufnimmt. Um eine Verdrehung des Ventiles um seine Achse zu verhindern,
können am Ventilgehäuse zwei Knaggen e angegossen
werden, zwischen welchen die Rippe c entlang
gleitet.
Um ein beliebiges Oeffnen und Einstellen des Ventiles zu ermöglichen, ist eine
Einrichtung getroffen, welche den Dorn in jeder Stellung anhält und zugleich zum
Abdichten des Domes gegen den Ventilkörper dient. Der Dorn B besitzt nämlich einen Kegel m, der im
Ventilgehäuse dampfdicht eingeschliffen wird; derselbe wird durch eine Mutter q an das Gehäuse angedrückt und dieser Druck ist
beliebig regulirbar, indem die Mutter mittels der zwischengelegten federnden Platte
r auf den Kegel des Domes einwirkt. Je nach der
Dampfspannung muſs man, damit der Dorn und das Ventil in jeder Lage feststehen, die
Mutter q mehr oder weniger anziehen, um durch die
Reibung zwischen den Kegelflächen dem Dampfdruck das Gleichgewicht zu halten. Durch
die Anbringung dieses Dichtungskegels an der Auſsenseite des Ventilgehäuses ist die
Einbringung des aus einem Stück gefertigten Kurbeldornes und die einfache Dichtung
unter Wegfall des Ventilobertheiles und der Stopfbüchse ermöglicht. Der mit Kurbel
versehene Dorn wird der gröſseren Festigkeit halber unten nochmals gelagert.
Die Anordnung kann noch dahin vereinfacht werden, daſs man die Bewegung des Ventiles
nicht von den verlängerten Führungsrippen aus einleitet, sondern den
Bewegungsmechanismus in die Mitte der Führungsrippe selbst verlegt (vgl. Fig.
16 und 17).
Dadurch wird das Ventil noch kürzer. Die Anzahl der Führungsrippen ist gleichgültig;
am besten wird sich die Construction bei vier Führungsrippen anbringen lassen. Die
in Fig. 17 dargestellte Anordnung besteht aus einer in die Rohrleitung
einzuschaltenden Scheibe S, in welcher der Dorn
gelagert ist. Diese Construction kann besonders als Ersatz der Drosselklappe
dienen.