Titel: K. H. Kühne's Reibungsrädergetriebe.
Fundstelle: Band 241, Jahrgang 1881, S. 18
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K. H. Kühne's Reibungsrädergetriebe. Mit Abbildungen auf Tafel 2. K. H. Kühne's Reibungsrädergetriebe. Die bekannten, für gewisse Zwecke unentbehrlichen Keilräder leiden an dem Uebelstand, daſs zur sicheren Bewegungsübertragung ein starker radialer Druck gegen die Radachsen nothwendig ist, welcher die Lager der Achsen in ungebührlicher Weise beansprucht. Dazu kommt, daſs ein in Folge der Abnutzung der Keilflächen nothwendig werdendes Nachstellen oder Nähern der Radachsen besondere Vorkehrungen erheischt. Bei den Brauer'schen Lamellenrädern (1878 228 * 15) werden diese Uebelstände dadurch vermieden, daſs an Stelle der Keilnuthen Ringe (Lamellen) um den Radkörper herumgelegt werden, welche an der eigenen Drehung verhindert, in einander greifen und durch Druckkräfte in achsialer Richtung (durch Zusammenpressen mittels einer Schraube) die zur Bewegungsübertragung nöthige Reibung erzeugen. Das Reibungsrädergetriebe der Dresdener Eisengieſserei und Werkzeugmaschinenfabrik, K. H. Kühne und Comp. in Löbtau (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 13 197 vom 31. Juli 1880) zeigt eine weitere Ausbildung desselben Gedankens. Jedes der beiden Räder c und d (Fig. 14 bis 17 Taf. 2), zwischen denen die Bewegungsübertragung erfolgen soll, ist an seinem Kranze mit eingedrehten Nuthen von rechteckigem Querschnitt versehen. Die Räder wirken derart auf einander, daſs die so auf dem Kranze stehen gebliebenen Ringe des einen Rades in die Nuthen des anderen eingreifen, indem man durch Verschiebung der Räder in achsialer Richtung die Ringe des einen Rades mit einer ihrer Seitenflächen an die Seitenflächen der Ringe des anderen Rades anpreist. Damit beim Anpressen der Reibungsringe kein auf Verschiebung der Welle in achsialer Richtung hinzielender Druck entsteht, ist immer ein Rad des Räderpaares so getheilt, daſs der Kranz in zwei symmetrische Hälften zerfällt. Der eine Theil e dieses Rades ist mittels Nuth und Feder auf seiner Welle und der zweite Theil f seinerseits auf dem Theile e in achsialer Richtung verschiebbar. In Fig. 14 sind beide Theile e und f des Rades c durch vier mit rechtem und linkem Gewinde versehene Schrauben g verbunden. Letztere tragen an einem Ende kleine Zahnräder o, welche alle in ein mit angegossenem Handrade k versehenes Zahnrad i eingreifen, wodurch ein gleichmäſsiges Anpressen der Ringe beider Rad theile an die eine oder andere Seite der Ringe des anderen ungetheilten Rades ermöglicht wird. In Fig. 16 und 17 sind die Schrauben g mit Köpfen versehen, können daher leicht mittels eines Schlüssels angezogen oder nachgelassen werden. Das gleichmäſsige Anstellen der Schrauben läſst sich hierbei durch an den Schraubenköpfen befestigte Markenscheiben n und an der Radnabe angebrachte Zeiger m controliren. In Fig. 15 ist der Radtheil e1 mit Gewinde versehen, während der Theil f mittels einer eingedrehten Nuth und eines an die auf diesem Gewinde bewegliche Mutter l angeschraubten zweitheiligen Ringes q an letzterem drehbar befestigt ist. Die Schraubenmutter ist mit angegossenem Handrade versehen, so daſs hier ebenfalls eine achsiale Verschiebung beider Radtheile gegen einander und somit eine symmetrische Anpressung beider Räder ermöglicht wird.

Tafeln

Tafel Tafel 2
Tafel 2