Titel: | Neuerungen in der Sprengtechnik. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 30 |
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Neuerungen in der Sprengtechnik.
Patentklasse 78. Mit Abbildungen auf Tafel 4.
Neuerungen in der Sprengtechnik.
J. Engels in Kalk bei Deutz (* D. R. P. Nr. 11141 vom
3. Januar 1880) beschreibt eine transportable Vorrichtung
zur Herstellung von Nitroglycerin enthaltenden Sprengstoffen. Diese
bewegliche Fabrik von Sprengstoffen besteht aus 7 Wagen; davon enthält der erste den
Apparat zur Darstellung von Nitroglycerin, der zweite führt zwei Eisenkasten, von
welchen einer die Nitrirsäure, der andere Glycerin enthält; der Wagen 3 dient zum
Transport des Packmaterials; der Wagen 4 enthält die Patronenpressen, der folgende
die Heizung und die Wärmeleitung für die Wagen 4 und 6; letzterer ist dazu bestimmt,
das Nitroglycerin zu waschen und das Sprengmaterial zu mischen. Der Wagen 7 dient
zur Beförderung von Personen und zum Bergen des Luftkessels.
Der Apparat zur Darstellung von Nitroglycerin besteht aus einem zu ⅓ offenen
Cylinder, welcher mittels zweier an den beiden Kopfenden durch Winkeleisen
befestigter hohler Achsenstücke a (Fig. 7 Taf.
4) gedreht wird. Durch die Achsenstücke und den Cylinder ist eine feste, nicht
rotirende, ebenfalls hohle Achse b gelegt, welche dazu
dient, von der einen Seite bei c zuerst die Nitrirsäure
und später das Glycerin in den Cylinder einzuführen und an dem anderen Ende d das Gemisch, nachdem dasselbe durch die an der
inneren Fläche des Cylinders angebrachten Schaufeln in die festliegende hohle Achse
b eingeschöpft worden ist, in den Kasten e ausflieſsen zu lassen. Der Cylinder besteht aus zwei
zusammengeschraubten Hälften und liegt zum Theil in Wasser, welches sich in einer
offenen eisernen Pfanne befindet und zum Abkühlen des Gemisches dient.
Hellhoff in Berlin (D. R. P. Nr. 12122 vom 3. Juni
1880) will Sprengstoffe durch directe Nitrirung der rohen
Theeröle herstellen. Zu diesem Zweck werden die rohen Theeröle allmählich mit
hochgradiger Salpetersäure unter Umrühren vermischt, worauf eine fortschreitende
Trübung und endlich eine flockige Absonderung eintritt. Man läſst den entstandenen
Niederschlag absetzen, gieſst das noch klar darüber stehende Oel in ein zweites
Gefäſs und setzt von Neuem Salpetersäure zu, bis der Rückstand klar bleibt. Die so
erhaltenen Niederschläge bilden bei Anwendung leichter Oele dunkel schwefelgelbe bis
braune Pulver, die schweren Oele geben dunkle, dick syrupartige Massen. Die
Niederschläge werden ausgewaschen, getrocknet und mit Sauerstoffträgern versetzt,
namentlich mit Alkalinitraten, chlorsaurem Kalium oder Salpetersäure von 1,5 sp. G.;
letztere gibt die kräftigsten Wirkungen, wenn sie mit etwa 50 Procent des
Niederschlages der leichten Oele oder mit 30 Procent der schweren Oele versetzt
wird.
J. A. Lanferey und J. L.
Renard in Chartres, Eure et Loir, Frankreich (D. R. P. Nr. 12115 vom 21.
Januar 1880) wollen Strohnitrocellulose zur Herstellung
von Sprengstoffen verwenden. Zu diesem Zweck wird Stroh mit 1 bis 2 Proc. Soda oder
Potasche enthaltendem Wasser 15 bis 16 Stunden lang gekocht, dann zermahlen und
völlig ausgewaschen. Die Masse wird dann zu Papier verarbeitet, von dem 1qm 150 bis 300g
wiegt, dieses in kleine rechteckige Schnitzel von 2 bis 4mm Seitenlänge zerschnitten und mittels Maschinen
mit zahlreichen kleinen Löchern versehen, um die Einwirkung der Säure zu
begünstigen. Das Säurebad besteht aus 3 Th. rauchender Salpetersäure und 7
Maſstheilen concentrirter Schwefelsäure. Nach beendeter Nitrirung wird gut
ausgewaschen und mit Salpeter, Holzkohle und Dextrin gemischt oder zerkleinert und
mit Nitroglycerin getränkt; letztere Mischung wird Poleïn genannt.
Zur Herstellung von Cartouchen aus
comprimirtem Sprengpulver will H. Güttler in
Kriewald bei Gleiwitz (D. R. P. Nr. 10 978 vom 3. December 1879) bei 270 bis 310°
hergestellte braunrothe Holzkohle, welche etwa der Formel C8H4O2 entspricht, mit der entsprechenden Menge Schwefel
in Trommeln mittels Kugeln aus Phosphorbronze pulvern, dann mit Salpeter in Trommeln
aus Sohlleder mischen, mit 8 Procent einer Lösung von Dextrin anfeuchten und auf
einem Rollengange durcharbeiten. Die erhaltene Masse wird zwischen Bronzewalzen zu
Körnern von 1 bis 2mm Durchmesser geformt, diese
staubfrei gemacht und bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 3 Proc. gebracht.
Die aus diesem Korn gepreſsten Cartouchen werden vollkommen getrocknet und mit einer
Schellacklösung überstrichen. Die Zersetzung bei der Explosion soll nach folgender
Gleichung stattfinden: C8H4O2 + 8KNO3 + 4S = 8CO2 + 2H2O + 8N + 2K2SO4 + 2K2S.
A. Nobel in Paris (* D. R. P. Nr. 11030 vom 6. Januar
1880) verwendet, um gepreſste, nicht gekörnte Pulvermasse für Sprengzwecke tauglich zu machen, 3 bis
10g schwere Zündpatronen aus Dynamit oder aus Sprenggelatine, comprimirte
Schieſswolle, pikrinsaures Barium, Blei oder Kalium.
Bei dem elektrischen Zünder von C. Kurtz in Köln (* D. R. P. Nr. 10448 vom 5. November
1879) sind durch den isolirenden Stopfen C (Fig.
8 Taf. 4) aus Gummi oder Schwefel und Kreide die beiden Metalldrähte d so geführt, daſs sie unter der kleinen Kugel b aus Knallquecksilber nahe gegenüber stehen. Ueber die
unten mit Oeffnung o versehene Metallhülse B ist das Zündhütchen A
geschoben mit gewöhnlicher Ladung a, auf welche die
Entzündung von der Knallquecksilberkugel b aus durch
die Hohlsäule c aus Schieſspulver übertragen wird.
Um die Wirkung der Sprengzündhütchen
zu verstärken, empfiehlt L. Waydelin in Schönebeck bei Magdeburg (* D. R. P. Nr. 12119 vom 14. Mai 1880) sie mit durchlochtem Boden und
einer entsprechend geformten Bodenplatte zu versehen (Fig. 9 Taf.
4). Ein mit centralem conischem Zündloche versehenes Deckplättchen wird auf die
Zündmasse gelegt (Fig.
10).
H. Bothe auf Gräfin-Laura Grube bei Königshütte (* D. R.
P. Nr. 12 098 vom 27. April 1880) will dadurch eine beschleunigte Entzündung der
ganzen Pulvermasse einer Sprengpatrone erzielen, daſs er in dieselbe einen langen,
mit vielen kleinen Löchern versehenen Zündkanal einsetzt.
H. Gruson in Buckau (* D. R. P. Nr. 11999 vom 13.
December 1879) empfiehlt Granaten, statt wie bisher mit losem Pulver, mit Pulver in
Form von gepreſsten und mit geeigneten Kanälen versehenen Kuchen zu füllen.
Nach J. Sattison in Nevada City
(Englisches Patent Nr. 810 vom 24. Februar 1880) explodiren Sprengpatronen, welche
chlorsaures Kalium enthalten, meist nur dadurch von selbst, daſs die Masse hart wird
und beim Zerbrechen sich die Stücke aneinanderreihen. Er schlägt daher vor,
derartige Mischungen mit gepulvertem Senfsamen oder Leinsamen zu mischen.
Ueber die Bestimmung der Dynamitladungen
für Bohrschüsse bemerkt J. Lauer in der Zeitschrift des österreichischen Architekten- und
Ingenieur-Vereines, 1881 S. 153, daſs die Wirkung des explodirten
Nitroglycerinpräparates so augenblicklich ist, daſs die Sprengungssphäre der
Kugelform gleich ist, möge die Ladung im unbegrenzten oder im begrenzten Mittel ihre
Wirkung äuſsern. Diese Thatsache ist hauptsächlich bestimmend, um das Verhältniſs
festzustellen, welches zwischen dem Halbmesser der Sprengungssphäre, dem
Sprengungshalbmesser s und der Ladung L besteht. Die Ladungen mehrerer Bohrschüsse verhalten
sich wie die dritten Potenzen der zugehörigen Sprengungshalbmesser. Sonach verhält sich
L\,:\,L_1\,:\,L_2\ .\ .\ .\ =s^3\,:\,{s_1}^3\,:\,{s_2}^3...
und sind \frac{L}{s^3},\ \frac{L_1}{{s_1}^3},\
\frac{L_2}{{s_2}^3}... für ein und dasselbe Medium und für ein und
dieselbe Sprengmittelsorte gleich einem beständigen Quotienten c, dem sogen. Ladungscoefficienten. Man erhält sonach
aus obiger Proportion die allgemeine Ladungsgleichung
L=\frac{{L_1}^3}{{s_1}^3}\,s^3=c\,s^3 für
Steinsprengungen.
Für Steinsprengungen an freien Wänden, wie in Steinbrüchen, an Bergabhängen,
überhaupt in nicht verspanntem Gestein, wo es sich nur darum handelt, die Trennung
des Zusammenhanges zu erzielen, um das Gestein von der Höhe in die Tiefe
hinabzustürzen, muſs die Sprengungssphäre jene freie Seite, nach welcher hin das
Gestein gehoben werden soll, nur berühren, d.h. der Sprenghalbmesser s wird der Vorgabe w
(Widerstandslinie) gleich. Sonach gestaltet sich die Ladungsformel für
Steinsprengungen an Felswänden L=cw^3, worin L die Menge des Sprengmittels in Kilogramm, w die Vorgabe in Meter und c den Ladungscoefficienten ausdrückt, der für jede Gesteinsgattung mit der
gewählten Sprengmittelsorte und mit Rücksicht auf den Zweck der Sprengung durch
Probeschüsse ermittelt werden muſs. Dies geschieht durch mehrere Bohrschüsse, die
man unter gleichen Verhältnissen anordnet und mit verschieden groſsen Ladungen nach
einander thut.
Als Ladung für den ersten Bohrschuſs wird eine beliebige Menge des Sprengmittels
genommen, mit vollem Besatz versehen und der Schuſs gelöst. Aus der Wirkung dieses
Schusses wird man entnehmen, ob für die anderen Schüsse eine Steigerung oder
Verminderung der ersten Probeladung einzutreten habe. Wäre dies der Fall, so muſs
die Abänderung der Ladung nur im kleinen Maſse für die nächsten Schüsse durchgeführt
werden. Ist schlieſslich jene Ladung bestimmt, welche für die gewählte Vorgabe die
gewünschte Wirkung hervorbringt, so wird aus der Gleichung L=cw^3
der Werth von c berechnet. Es ist nämlich
c=\frac{L}{w^3}. Vortheilhaft ist es, die Probeversuche mit
Bohrschüssen für 1m groſse Vorgaben vorzunehmen.
Hätten z.B. die Versuche ergeben, daſs für die Vorgabe von 1m die Ladung 0k,5 der Sprengmittelsorte Nr. III die dem Zwecke nach günstigste Wirkung in
einer bestimmten Steingattung liefert, so ist
c=\frac{0,5}{1^3}=0,5, mithin für diesen Fall die
Ladungsformel L=0,5\,w^3. Zur Controle berechnet man schlieſslich
nach der festgestellten Formel die Ladungen für Bohrschüsse mit kleineren und
gröſseren Vorgaben als 1m und versucht, ob diese
analoge Wirkungen wie die bei den Probeversuchen erhaltenen liefern. Es wird dies
meist der Fall sein; wenn nicht, so ist der Werth von c
richtig zu stellen oder auch eine stärkere oder schwächere Sprengmittelsorte. als
bei den Versuchen angewendet wurde, zu wählen.
Nach Lauer's Erfahrungen braucht man beim Sprengen von
Stein mittels der im Handel vorkommenden verschiedenen Dynamitsorten nur 6 Werthe
für den Ladungscoefficienten c für alle Steingattungen
zu beachten, wie folgende Tabelle angibt:
Steingattung
Dynamit
Nr. I
Nr. II
Nr. III
mit einem Nitroglycerin-Gehalt
75 Proc.
45 Proc.
35 bis 40 Proc.
Sehr harter Stein: ein altes, festes Mauer-
werk, harter Kalkstein
c =
0,3
0,5
0,6
Mittelharter Stein: ein Granit, Kalkstein
c =
0,2
0,4
0,5
Weicher Stein: wie Sandstein, Schiefer
c =
0,1
0,3
0,4
Die Gröſse der Ladungen für Vorgaben bis zu 2m
entsprechend den sechs Werthen von c beträgt z.B.
Vorgabew
Die Ladung L in Kilogramm beträgt
für den Ladungscoefficienten c
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,25m
0,002
0,004
0,006
0,008
0,010
0,012
0,50
0,013
0,026
0,039
0,052
0,065
0,078
1,00
0,100
0,200
0,300
0,400
0,500
0,600
1,50
0,338
0,676
1,014
1,352
1,690
2,028
2,00
0,800
1,600
2,400
3,200
4,000
4,800
Wenn jedoch bei Sprengungen an Felswänden zuerst deren Fuſs untersprengt und dann die
Wand durch Anwendung von Bohrschüssen mit groſsen Vorgaben herausgedrückt werden
soll, so müssen, um die Verspannung des Gesteins aufheben zu können, die nach
abwärts geneigten Bohrlöcher so stark geladen werden, daſs ihre Sprengungssphären
über die freie Wandfläche hinausgreifen und Trichterminen tragen. Die günstigste
Wirkung solcher Minen ist nahezu jene, bei welcher der Trichterhalbmesser r der Widerstandslinie oder Vorgabe w gleich ist (Fig. 11
Taf. 4). In diesem Falle ist, weil w=r,\ \sqrt{w^2+r^2}=1,414\,w
und die allgemeine Formel L=cs^3=2,83\,cw^3. Sonach muſs bei
Bohrschüssen im vollkommen verspannten Gestein, wie beim Untersprengen von
Felswänden, beim Abteufen von Schächten, beim Vortreiben von Stollen u.s.w., der
Ladungscoefficient c nahezu 3mal so groſs als bei
Sprengungen an einer senkrechten Wand (unverspanntes Gestein) genommen werden. Dies
ist auch der Fall bei Sprengungen von freien Wandflächen, wenn man des leichteren
Transportes wegen kleine Steine gewinnen will, wie z.B. beim Aussprengen von
Eisenbahneinschnitten.
Lauer hat zwei Apparate construirt, welche die möglichst
genaue Abnahme der Vorgaben gestatten und zugleich jene Anzahl der ganzen und halben
Sprengpatronen, wie sie im Handel vorkommen, angeben, welche zur Erreichung der
gewünschten Wirkung eines Bohrloches erforderlich sind. Der eine Ladungsapparat für senkrechte
oder nahezu senkrechte Bohrschüsse (Fig. 13
Taf. 4) besteht aus zwei Rundstäben a und b, welche der bequemeren Verpackung wegen aus je zwei
Theilen gebildet und mittels Messingschrauben zu einem Ganzen verbunden werden.
Jeder dieser Stäbe ist von unten nach oben mit einer Eintheilung von 10 zu 10cm versehen. Dazu gehören 2 dreiseitige Stäbe c, auf deren Seiten, entsprechend den 6 Werthen des
Ladungscoefficienten c je eine Ladungsscale angebracht
und durch die bezügliche Decimalziffer des Werthes von c bezeichnet ist. Die bei den Theilstrichen der Scale angesetzten Ziffern
zeigen die Anzahl der ganzen oder halben Patronen bezieh. das Vielfache von 0k,055 Dynamit, d.h. von dem Gewicht einer
gewöhnlichen Sprengpatrone. An das eine Ende des Scalenstabes c wird eine Messinghülse d, in welcher sich der Stab b auf- und abwärts
bewegen läſst, angeschraubt und an das andere Ende des Stabes c eine kreuzförmige Messinghülse e angesteckt, mit welcher der Rundstab a seitwärts und in derselben auch auf- und abwärts
verschoben werden kann.
Der Ladungsapparat Fig. 12
Taf. 4 für schräg gestellte Bohrschüsse besteht aus einem mit einer
Decimeter-Eintheilung versehenen Rundstab a, an dem ein
mit einer Messingklemme b vereinigter Draht c verschoben und in jeder Lage festgelegt werden kann.
In einer Nuth des Stabes ist ein bei a drehbar
befestigter, mit der Ladungsscale versehener Blechstreifen d eingelegt. Zu diesem Ladungsapparate gehören 3 solche Blechstreifen, auf
deren Seiten je eine Scale eingeschlagen ist, die dem 3fachen Werthe eines der
Ladungscoefficienten c entspricht.
Sollten z.B. in einem Steinbruche, dessen Steingattung von mittlerer Härte ist,
Bruchsteine für Mauern erzeugt werden, so hat man sich für eine schwächere
Dynamitsorte (Nr. III) zu entscheiden und entspricht diesen beiden Bedingungen nach
der Tabelle für den Ladungscoefficienten c der Werth
0,5. Es wird daher beim Ladungsapparat Fig. 13 der
Stab c derart in der Hülse d festgeschraubt, daſs die mit 5 bezeichnete Scale nach oben zu liegen
kommt. Bei dem Apparat Fig. 12
wird der mit 5 bezeichnete Blechstreifen in die Nuth eingelegt und bei a festgestellt. Soll für ein verticales oder nahezu
senkrechtes Bohrloch (Fig. 14)
die Ladung ermittelt werden, so wird der Stab b des
Ladungsapparates Fig. 13 in
das Bohrloch bis auf dessen Ort geschoben, der Stab c
bis zur Bohrmündung hingedrückt und schlieſslich der Stab a, welcher mit seinem unteren Ende in gleiche Höhe mit jenem von b gestellt werden muſs, von c gegen die Bohrlochmündung so lange geschoben, bis das untere Stabende
die Felswand berührt. Der bei dem Kreuzungspunkte c1 auf dem Stabe c
angebrachte Theilstrich gibt die Ladungsgröſse bezieh. jene Zahl der ganzen und
halben Sprengpatronen, wie sie im Handel vorkommen, an, welche geladen werden
müssen.
Wäre die Felswand wie nach Fig. 15
Taf. 4 derart beschaffen, daſs das Stabende a den
Felsen nicht berühren könnte, so gibt selbstverständlich nicht der Theilstrich am
Kreuzungspunkte c1,
sondern der um das Stück e weiter gegen b liegende Theilstrich c2 die Ladungsgröſse an. Sobald aber
Bohrlöcher von der Wand schräg nach rückwärts ausgearbeitet werden, so wird der Stab
des zweiten Apparates mit dem eingelegten Blechstreifen in das Bohrloch bis an
dessen Ort geschoben (Fig. 16),
die Messinghülse sodann bis zur Mündung des Bohrloches herabgedrückt, schlieſslich
der Eisendraht c in eine nahezu parallele Lage zur
Felswand gebracht und mittels der Klemmschraube befestigt. Wird nun der Stab aus dem
Bohrloche herausgezogen und der Blechstreifen d nach
Fig. 12 in senkrechte Lage zum Draht c
gestellt, so gibt der am Kreuzungspunkte c1 befindliche Theilstrich am Blechstreifen, bezieh.
der Ladungsscale, die Zahl der ganzen und halben Sprengpatronen an, welche nach der
Bohrlochsanlage entsprechend als Ladung entfallen.