Titel: | Ed. de Morsier's Boxmaschine. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 84 |
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Ed. de Morsier's Boxmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel 8.
Morsier's Boxmaschine.
Fig.
1 Taf. 8 zeigt eine Boxmaschine von Ed. de
Morsier in Bologna (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 8950 vom
14. Januar 1879), welche mit Hoch- und Niederdruckcylinder arbeitet. Bemerkenswerth
an derselben ist die Steuerung, für welche zwei verschiedene Organe benutzt sind.
Die Dampfvertheilung wird von einem Kolbenschieber besorgt, welcher mittels Excenter
direct von der Kurbelwelle aus bewegt wird. Ein Scheibenhahn (Fächerschieber),
welcher seinen Antrieb von der Regulatorspindel mittels Daumenmuff erhält, dient als
Expansionsorgan.
Der Kolbenschieber, aus zwei mit einander verbundenen Kolben bestehend, ist in Fig.
2 und 3
dargestellt. Die Hülse e desselben ist mit ihrer
kegelförmigen Oberfläche dampfdicht in die zwischen den beiden Cylindern befindliche
Bohrung eingesetzt. Eine dauernde Dichtung der Kolben soll entweder durch tieferes
Eintreiben der conischen Hülse e, oder durch eine
besondere Liderung (vgl. Fig. 2)
erreicht werden. Letztere besteht aus einem getheilten Metallringe und einem
dahinter liegenden Gummiringe, der durch innen zugeleiteten Dampf aus einander
getrieben werden soll. Die Hülse ist bei a, b und k gitterartig durchbrochen. Die Oeffnungen a führen in den kleinen Cylinder, die Oeffnungen b in den groſsen und bei k
schlieſst sich der Ausströmkanal an. Wie hiernach die Dampfvertheilung vor sich
gehen wird, ist leicht ersichtlich; in der in Fig. 1
gezeichneten Stellung beginnt, während der Steuerkolben aufsteigt, der Uebertritt
des Dampfes aus dem kleinen in den groſsen Cylinder, der Niedergang des Kolbens im
groſsen und der Aufgang im kleinen Cylinder; etwas vor Mitte Hub kehrt der
Steuerkolben um, sperrt gegen Ende des Hubes a von b ab, gibt dann a für den
frischen Dampf frei, bringt b mit dem Ausströmkanal k in Verbindung u.s.w.
Die Expansionsscheibe c ist ebenfalls in Fig. 2 zu
erkennen. Die zugehörige feste Scheibe ist mittels der am Deckel d befestigten Ansätze auf den oberen Rand der Hülse e gepreſst. Die Spindel der Scheibe c trägt einen Daumen s1. Auf diesen wirkt der eine Arm eines doppelarmigen
Hebels s ein (Fig. 1 und
4), sobald der andere Arm von dem Daumen des Muffes g, welcher eine schraubenförmige Abfallkante hat,
getroffen wird. Der Muff g hat gleiche Tourenzahl mit
der Kurbelwelle. Dreht sich auch die Regulatorspindel mit der gleichen
Geschwindigkeit, so kann g direct auf dieser angebracht
werden. Die Veränderung der Füllung geschieht vom Regulator aus durch Verschiebung
des Muffes g mittels Hebel r,
r2 und Zugstange r1. Der Zweck des kleinen Oelkataraktes
o und des Zeigers mit Scale S ist an sich verständlich. Die Scheibe c
wird, nachdem sie durch den Hebel s in die offene
Stellung gebracht wurde, durch eine Feder w (Fig.
4) wieder in die Schluſsstellung zurückgeführt. – Die Dichtung dieses
Scheibenhahnes wird allerdings immer etwas mangelhaft sein; doch wird dies keinen
wesentlichen Verlust zur Folge haben. Die Führung des Kolbens im groſsen Cylinder
ist ähnlich wie bei Demenge (vgl. 1879 232 * 1).
Whg.