Titel: | Beauchamp Tower's Rotationsmaschine. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 164 |
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Beauchamp Tower's Rotationsmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel 13.
Tower's Rotationsmaschine.
Wenn auch die in Fig. 6 und
7 Taf. 13 dargestellte Rotationsmaschine von Beauchamp Tower in Blackheath (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 11459 vom 11. März
1880) nicht viel brauchbarer sein wird als andere Maschinen mit rotirendem Kolben,
ist sie doch des eigenartigen Grundgedankens wegen bemerkenswerth. Die Maschine ist
nämlich nichts anderes
als ein in eine Hohlkugel eingekapseltes Cardanisches Gelenk, bei welchem das
mittlere Kreuz zu einer vollkreisförmigen Scheibe b und
die beiden Gabeln zu zwei halbkreisförmigen Flügeln a
und c ausgebildet sind. Von diesen ist c auf die Welle e
aufgekeilt, während a sich frei um einen festen Zapfen
d dreht. Beide Flügel sind mit der Scheibe b durch abgedichtete Gelenke verbunden. Aus Fig.
6 ist die Anordnung von schmalen, auf Federn ruhenden Streifen f ersichtlich, durch welche die Dichtung gegen die
Kugelfläche bewirkt wird.
Die Maschine ist, wie fast alle rotirenden Maschinen, sowohl als Motor, wie als Pumpe
brauchbar. Die Ein- und Auslaſsöffnungen h und k befinden sich in der Nähe der Welle e und des Zapfens d und
stehen mit den Kanälen H und K in Verbindung. Die Wirkungsweise z.B. als Dampfmaschine ist nun hiernach
folgende: Die eine schaukelnde Bewegung ausführende Scheibe b theilt den Kugelraum stets in zwei gleich groſse Kammern und jede
derselben wird durch einen Flügel a bezieh. c wieder in zwei Abtheilungen getrennt, die jedoch bei
der Drehung an Gröſse abwechselnd zu- und abnehmen. Es ist also nur nöthig, in die
sich vergröſsernden Räume den Dampf einzuführen und ihn aus den sich verkleinernden
Räumen abzuleiten. Dies wird hier durch die besondere Anordnung der genannten
Dichtungsstreifen f erreicht, welche wie ein
Schmetterlingshahn mit kreisförmigen Flügeln die Oeffnungen h und k allmählich öffnen und schlieſsen. In
den Figuren befindet sich c in seiner mittleren, a in der äuſsersten Lage. In den oberen Raum zwischen
b und c (Fig.
7) strömt bei h der Dampf ein, aus dem
unteren tritt er durch k aus. Bei a findet der Wechsel in der Dampfvertheilung statt.
Statt des festen Zapfens d kann man auch eine Welle
benutzen, welche, durch eine Stopfbüchse heraustretend, zugleich die Welle eines
zweiten Motors oder einer Pumpe ist.
Whg.