Titel: | J. Schuhmacher's Apparat zum Drehen vielkantiger Stäbe. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 174 |
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J. Schuhmacher's Apparat zum Drehen vielkantiger
Stäbe.
Mit Abbildungen auf Tafel 15.
Schuhmacher's Apparat zum Drehen vielkantiger Stäbe.
Die ziemlich primitive Einspannvorrichtung zum Drehen eckiger Gegenstände von Weiſse (1880 237 * 357) ist
durch den Apparat von J. Schuhmacher in Berlin (* D. R.
P. Kl. 38 Nr. 13 584 vom 15. Juni 1880) in bester Weise vervollkommnet. Nahe dem
Umfang einer Planscheibe (Fig. 3 und
4 Taf. 15) sind in genauen Abständen vom Mittelpunkt derselben eine
gröſsere Anzahl von Spindeln in bezügliche Bohrungen drehbar eiagepaſst. Auf der
äuſseren Seite jeder Spindel a sitzt ein Zahnrad b, in welches der äuſsere Arm eines an der Planscheibe
angebrachten Winkelhebels c eingreift, während dessen
anderer innerer Arm in den Zahnlücken eines Zahnkranzes d liegt, welcher durch vier hakenförmige Halter an der Planscheibe geführt
wird. Durch diese Verbindung ist es ermöglicht, mittels einer Verdrehung des Ringes
d sämmtliche Zahnräder bezieh. sämmtliche Spindeln
auszulösen oder festzustellen. Damit aber nach erfolgter Auslösung der Spindeln a durch den Ring d diese
keine selbstständigen Verdrehungen zu machen vermögen, sind sie mit einander genau
parallel stehenden Kurbeln e versehen, die durch einen
schmiedeisernen Ring f mit einander so gekuppelt sind,
daſs die Verdrehung einer Spindel ohne gleichzeitige ebenmäſsige Verdrehung
sämmtlicher anderer Spindeln unmöglich wird. Die auf den Spindeln steckenden Hölzer
sind demnach auch gezwungen, sich in genau gleichen Maſsen und Zeiten gemäſs der
vorgeschriebenen Theilung zu drehen.
Die Zähnezahl der Spindelrädchen b ist hier auf 24
angenommen, wodurch man in den Stand gesetzt ist, den eingespannten Holzstäben je
nach dem Grade der Verdrehung einen 3, 4, 6, 8, 12 und 24eckigen Querschnitt zu
geben. Durch die leichte Umspannung und Wendung der Arbeitstücke ist es möglich,
verschiedene Glieder eines profilirten Stabes mit verschiedenen Abkantungen zu versehen, oder
auch, da die Centrirung eine sehr scharfe ist, einzelne Glieder auf der gewöhnlichen
Drehbank rund zu drehen, so daſs z.B. Basis und Kapitälplatte einer Säule vierkantig
und der dazwischen liegende Schaft am Basisende 24flächig, am oberen Ende rund
hergestellt werden kann.
Der Apparat wird in gleicher Weise, wie bei Weiſse, in
die Drehbank gespannt und an einem Messer vorbeigeführt. Bei dem groſsen Gewicht
eines gefüllten Apparates werden für solche Arbeiten schwerere Drehbänke
erforderlich.
Mg.