Titel: | Kleine Saug- und Druckapparate für chemische Laboratorien; von Robert Muencke in Berlin. |
Autor: | Robert Muencke |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 186 |
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Kleine Saug- und Druckapparate für chemische
Laboratorien; von Robert Muencke in Berlin.
Mit Abbildungen.
Muencke's kleine Saug- und Druckapparate.
Die Pumpe (Fig. 1) besteht aus drei verschraubbaren
Theilen B, c und d, von
denen der obere B innen den oberen Conus und seitlich
das Rohr b für die einzusaugende Luft trägt. Auf B verschraubbar ist die Stopfbüchse c, in welcher das Rohr d
mit dem unteren Conus ebenfalls verstellbar ist. Mittels der Mutter e ist
die Pumpe auf der Oberplatte des Behälters A mit
Wasserstandsrohr f befestigt, während die
Schlauchklemmen a die wasserdichte Verbindung mit der
Wasserzuleitung bewirken. Auf der Oberplatte des Behälters befindet sich seitlich
der Ausströmungshahn für die gepreſste Luft, auf der Unterplatte das kurze
Wasserabfluſsrohr, welches entweder einen Schlauch mit Schraubenquetschhahn, oder
einen messingenen Regulirhahn trägt.
Fig. 1., Bd. 241, S. 187
Fig. 2., Bd. 241, S. 187
Fig. 3., Bd. 241, S. 187
Ist das Rohr d der Pumpe so weit als möglich in B geschraubt, der Hahn g
geschlossen, k geöffnet und der Apparat mittels der
Schlauchklemmen a mit dem Hahn h der Wasserleitung in Verbindung gebracht, so schraubt man d, mit welchem A durch e luftdicht verbunden, durch Drehen von A um seine Achse allmählich so lange abwärts, bis ein
mit b verbundenes Vacuummeter das Maximum der saugenden
Kraft anzeigt. Entfernt man nun die Verbindung mit b,
öffnet den Hahn g und regulirt durch k den Wasserabfluſs so, daſs das Wasser luftfrei
abflieſst und der Wasserstand im Apparat ein stetiger bleibt, so erhält man bei 2
bis 3at Wasserdruck einen Luftstrom, der aus einer
2mm weiten Ausströmungsspitze mit 22cm Quecksilberdruck abgeblasen wird. Um zu
verhindern, daſs bei dem Schlieſsen des Wasserzufluſshahnes durch den im Apparat
vorhandenen Druck Wasser aus b gestoſsen werden könnte,
ist der Schluſs desselben allmählich zu bewirken.
Der Apparat saugt bei einem Wasserverbrauch von 9 bis 10l in der
Minute 15 bis 20l Luft und erzeugt in kürzester
Zeit ein annäherndes Vacuum. Bei Evacuationen ist es durchaus erforderlich, den Hahn
g geschlossen zu halten und genau darauf zu achten,
daſs vor Schluſs des Wasserzufluſshahnes zuerst der Hahn in der Verbindung zwischen
der Pumpe und den evacuirten Gefäſsen geschlossen oder die Verbindung zwischen
denselben gelöst werden muſs.
Der vollständige Apparat mit Schlauch und Klemmen ist 50cm lang und kann an jeden Wasserleitungshahn, bei welchem das
Abfluſsbecken entsprechend weit entfernt ist, mittels des beigegebenen Schlauches
und der Klemmen befestigt werden.
Fig. 2 zeigt den Apparat mit Vacuummeter V und Manometer M für den
Druck der Wasserzuleitung. Derselbe wird bei E mit der
Wasserleitungsröhre verschraubt und der Behälter A
mittels eines eisernen Bandes an der Mauer befestigt. Zwischen B und C befindet sich ein
Dreiweghahn, welcher entweder die Verbindung zwischen B
und C vermittelt, oder derart aufhebt, daſs einerseits
B mit der Atmosphäre, andererseits C mit derselben in Communication treten kann, ohne die
weitere Verbindung aufzuheben.
Der Apparat Fig. 3 ist einfacher construirt. Die Pumpe
ist in ihren Theilen nicht verschraubbar und vom Behälter nicht abnehmbar. Ein
seitlicher Rohrstutzen mit Schlauch und Quetschhahn vertritt hier die Stelle des
Hahnes mit drehbarer Ausströmungsspitze auf der Oberplatte des Behälters. (Zu
beziehen durch R. Muencke in Berlin N. W.)