Titel: | Clem. Riefler's verbesserte Reisszeuge. |
Autor: | H. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 262 |
Download: | XML |
Clem. Riefler's verbesserte Reiſszeuge.
Mit Abbildungen auf Tafel 20.
Riefler's verbesserte Reiſszange.
Die seit einigen Jahren erfolgreich eingeführten Zirkel u. dgl. von Clem. Riefler in München (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 2997
vom 14. August 1877) sind nach der nunmehr erfolgten Verbesserung ihrer Nadel- und
Bleistifteinsätze wohl zu den vollkommensten Instrumenten dieser Art zu zählen. Wie
Fig. 13 Taf. 20 zeigt, sind ihre Schenkel cylindrisch, wodurch die Zirkel
bei erhöhter Festigkeit an Handlichkeit gewinnen, um so mehr, als sie sich an
jeder Stelle leicht durch einen Druck der Finger öffnen lassen. Die Stahlspitzen der
Zirkel sind kegelförmig; eine solche Spitze erscheint dem Auge von jeder Seite in
derselben Form, wodurch das Abgreifen leichter und genauer wird. Da die Spitzen
eingeschraubt (statt eingelöthet) sind, können sie leicht ausgetauscht werden. Damit
die äuſseren Spitzenenden zum Schlieſsen kommen, sind die Achsen der Schenkel und
Spitzen des Zirkels zu einander entsprechend geneigt. Die Angelzapfen der Einsätze
(Reiſsfeder, Blei- und Nadeleinsatz und Verlängerungsstange) sind cylindrisch und
aufgesägt, wodurch ein elastischer Druck erzielt wird, welcher hinreicht, dieselben
im Zirkel festzuhalten; vor Drehbewegung schützt eine kleine, im Zapfen angebrachte
Zunge und sind daher besondere Klemmschrauben im Zirkel nicht weiter mehr
erforderlich. Da die Zapfen lang sind und weit kräftiger gehalten werden können als
solche von der bisher gebräuchlichen prismatischen Form, so ist die Verbindung eine
sehr solide.
Die neue Form der unter einander gleichen und zur Aufnahme sogen. Künstlerstifte
geeigneten Blei- und Nadeleinsätze ist die denkbar einfachste: Ein der Länge nach
aufgeschnittenes conisches Rohr wird durch eine seitlich angebrachte Klemmschraube
zusammengezogen (vgl. Fig. 14).
Diese Construction ist frei von den Uebelständen, welche die sonst in Anwendung
gebrachten, nach Art der Bleihalter für Künstlerstifte eingerichteten Bleieinsätze
haben und die darin bestehen, daſs der Bleistift wegen der übergeschraubten Hülse
nicht genügend der Nadelspitze genähert werden kann, daſs der Bleistift häufig
zerbricht und ein abgebrochener Stift nur durch besondere Hilfsmittel wieder
herausgebracht werden kann.
Den Einsätzen sind Nadeln beigegeben, welche an einem Ende Spitzen mit Ansatz (zum
Kreiszeichnen) und am anderen Ende conische Spitzen haben, so daſs mit den Einsätzen
Längen selbst von ziemlich bedeutender Ausdehnung abgegriffen werden können, da ja
auch die Verlängerungsstange, welche bisher nur zum Kreiszeichnen zu brauchen war,
hierzu verwendet werden kann.
Sämmtliche Zirkelkopfgelenke gehen zwischen Körnerschrauben (vgl. Fig. 13),
wodurch eine sehr gleichmäſsige sanfte Bewegung des Zirkels erzielt und todter Gang
auch für die Dauer verhindert wird.
H.