Titel: | Reteen und Mikolecky's Sicherheitshaken. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 264 |
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Reteen und Mikolecky's
Sicherheitshaken.
Mit einer Abbildung auf Tafel 20.
Reteen und Mikolecky's Sicherheitshaken.
Bei der maschinellen Förderung sind die Fälle nicht gar zu selten, daſs theils durch
die Unachtsamkeit des Maschinenwärters, theils durch das plötzliche Versagen eines
functionirenden Theiles der Maschine die Förderschale über die sogen. Aufsetzbühne
bis zur Seilscheibe aufsteigt. Die unausbleiblichen Folgen sind: die Zertrümmerung
des oberen Seilscheibengerüstes, das Abreiſsen des Seiles von der Schale und
schlieſslich die oftmals groſsen, durch das Hinabstürzen der schweren und voll
beladenen Schale in die Teufe hervorgerufenen Zerstörungen des Schachtes. Eine
Sicherung gegen diese Gefahr ist daher erwünscht und auch bereits vielfach
angestrebt und ausgeführt worden. Uhland's praktischer Maschinen-Construdeur, 1881 S. 77
verzeichnet eine neue Seilauslöse- und Fangvorrichtung nach Reteen und Mikolecky, die hinsichtlich ihrer
Einfachheit für den Interessenten beachtenswerth erscheint. Dieselbe bezweckt eine Fixirung
der Förderschale und leichte Trennung des Seiles von der letzteren. In angemessener
Höhe über der Schachtöffnung befinden sich Querhölzer A
(Fig. 17 Taf. 20), auf welche ein guſseisernes Stück a gelagert wird. Zwischen der Förderschale und dem
Drahtseile ist ein einer Zange ähnliches Geräth B
eingeschaltet, dessen Zungen z durch das darüber
gesteckte, gleich dem guſseisernen Stücke a conisch
geformte Guſsstück b zusammengehalten werden; letzteres
wird durch kleine, in dasselbe eingesetzte Stahlmesser, die auf den Rundeisenstiften
e sitzen, gegen ein Herabfallen gesichert. Tritt
nun der Fall ein, daſs das Guſsstück b beim
Ueberfördern in der Höhlung des Guſsstückes a zum
Anschlage kommt, so werden die Stifte e durch die oben
erwähnten, in b eingesetzten Messer abgeschert und die
Zange B gleitet durch den Conus b, dessen Kanten c beim Höhersteigen an die
Gelenke h der Zange anstoſsen und somit die Zungen z, sobald die Kanten d des
Guſsstückes a vorbei gegangen sind, öffnen. Das Seil
mit dem eingehängten Ringe f wird frei und die Zange
setzt sich mit der daran hängenden Schale bei d fest
und bleibt hängen.Will. Logan veröffentlichte in den Transactions of the North of England Institute of
Mining Engineers, 1881 Bd. 29 eine eingehende und mit vielen
Zeichnungen erläuterte Abhandlung über derartige Sicherheitshaken, auf
welche die Oesterreichische Zeitschrift für Berg-
und Hüttenwesen, 1881 S. 349 aufmerksam macht.