Titel: Ueber Apparate zur Herstellung und Verwendung von Mineralwasser.
Fundstelle: Band 241, Jahrgang 1881, S. 378
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Ueber Apparate zur Herstellung und Verwendung von Mineralwasser. Mit Abbildungen auf Tafel 29. Apparate zur Herstellung und Verwendung von Mineralwasser. G. Tuchen in Schönebeck a. d. Elbe und C. Matthes in Groſs-Salze (* D. R. P. Kl. 12 Nr. 9474 vom 19. August 1879) schalten zwischen Säuregefäſs und Entwickler einen Glashahn ein, um den Säurezufluſs beobachten zu können. Die Ablaſsvorrichtung G (Fig. 7 Taf. 29) ist auf dem Deckel des Entwicklers mittels Stutzen d befestigt. Wird mittels des Hebels b das Bleiventil e gehoben, so wird der Rückstand von der Entwicklung durch das Bleirohr c und das Abfluſsrohr a herausgedrückt. Der Mineralwasserapparat von H. Willenberg in Breslau (* D. R. P. Kl. 12 Nr. 7097 vom 26. Februar 1879) besteht aus 3 Abtheilungen, deren mittlere mit Eis gefüllt wird. Die eine der seitlichen Abtheilungen enthält eine Lösung von 30g Natriumbicarbonat und 1g Kochsalz in 1l Wasser, die andere 20g Weinsäure in 1l Wasser. Beim Gebrauch treten beide Flüssigkeiten durch einen Hahn mit doppelter Bohrung gemeinschaftlich aus. Der ebenfalls für Haushaltungszwecke bestimmte Mineralwasserapparat von H. Kirchmann in Hamburg (* D. R. P. Kl. 53 Nr. 12438 vom 19. Februar 1880) hat, wie aus Fig. 8 bis 10 Taf. 29 zu sehen, einen Säurebehälter A aus Glas, dessen Boden und Deckel aus verbleitem Messing bestehen. Der Regulator B mit Stellschraube S dient zur Zuführung der Säure in den mit Kreide o. dgl. gefüllten Kohlensäure-Entwickler P, welcher aus Kupfer mit Bleifütterung gefertigt und mit Siebboden n und Abfluſshahn k versehen ist. Durch das Bleirohr C gelangt das Gas in den unteren Theil des aus verbleitem Kupfer hergestellten Waschgefäſses D, an welchem das Sicherheitsventil x und Manometer T angebracht ist und von wo aus das Rohr E das Gas in den unteren Raum des Glasgefäſses F leitet, in welchem sich die Flüssigkeit befindet, welche mit Kohlensäure versehen werden soll und dessen Entleerung durch den Syphonverschluſs H stattfindet. Die Füllung der Gefäſse A, P und F geschieht durch Drehklappen m, welche in den zugehörigen Gefäſsdeckeln an deren unteren Seiten auf Zapfen z drehbar angebracht sind und aus verbleitem Messing mit darauf befestigter Gummidichtungsplatte bestehen. Jede Platte ist nach oben mit einem vorstehenden Knopf r versehen, wodurch die im Deckel befindliche Durchbrechung geöffnet, bezieh. geschlossen werden kann. Das Rohr G ist am unteren Ende mit einem Gummischlauch G überzogen, welcher ein Stück über das Rohrende vorsteht und den Zweck hat, die Verbindung des Rohres C nach P zu schlieſsen, sobald in P die Gasentwicklung aufhört, oder zu schwach geworden ist. Das in F ausmündende Bleirohr E endet auf dem Boden von F in einer Bogenwindung, welche mit feinen Durchbohrungen versehen ist. Ueber dieses Bogenrohr ist ein Gummischlauch gezogen, welcher eine Zahl feiner Einschnitte enthält, damit sich diese schlieſsen, sobald der Druck zu gering wird, und dadurch jeden Rücklauf des Wassers aus F nach D verhindern. Der Syphonverschluſs von H. und J. F. Beins in Groningen, Holland (* D. R. P. Kl. 64 Nr. 12008 vom 4. Juni 1880) ist dadurch von anderen ausgezeichnet, daſs das Mineralwasser mit keinem Metall in Berührung kommt. In dem Hals A (Fig. 11 Taf. 29) der Flasche sitzt, durch den Gummidichtungsring a von A getrennt, das Gehäuse c aus Hartgummi. In letzterem bewegt sich die Stange e aus Hartgummi, welche unten das mit weichem Gummi gedichtete Ventil o für den Auslaſs des Wassers trägt und oben den Knopf E, durch dessen Niederdrücken das Ventil o geöffnet wird. Der Dichtungsring b verhütet, daſs Wasser mit den Metalltheilen des Knopfes, mit seiner Führung F und mit der Spiralfeder in Berührung kommt. Auch das Ausfluſsmundstück C ist aus Hartgummi oder Glas. Ueber das unterste Ende von c ist der Muff d von Hartgummi oder Glas gezogen. In diesem ist die Glasröhre H eingekittet, welche bis auf den Boden der Flasche A reicht. Der Flaschenhals trägt den metallenen Ring i, über welchen der Muff j behufs Befestigung des Syphongehäuses an den Flaschenhals geschraubt wird. Ferner ist ein kleines Ventil k in dem Gehäuse c angebracht, welches durch eine Spiralfeder stets gegen seinen Sitz s gepreſst wird. Oeffnet sich das Ventil, so wird dadurch die Verbindung von auſsen mit dem Innern der Flasche durch ein Kanälchen hergestellt. Es kann nun entweder Kohlensäure ein-, oder Luft ausströmen.

Tafeln

Tafel Tafel 29
Tafel 29