Titel: | Zur Herstellung von Bleiweiss. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 398 |
Download: | XML |
Zur Herstellung von Bleiweiſs.
Mit einer Abbildung auf Tafel 29.
Zur Herstellung von Bleiweiſs.
Den bei Bleiröst- und Schmelzprocessen entstehenden Bleirauch, Flugstaub oder fein
gepulvertes Bleierz will G. J. Lewis in Philadelphia (*
D. R. P. Kl. 22 Nr. 12519 vom 24. Februar 1880) über eine Generatorflamme hinweg
oder durch eine erhitzte Retorte leiten. Die gebildeten Stoffe werden durch einen
Kühler geführt und in Zeugsäcken gesammelt (vgl. 1881 239*218), um angeblich ein
sehr reines, weiſses Bleiweiſs – wohl richtiger Bleisulfat – zu bilden (vgl. 1880
238 169).
Das Gebläse A (Fig. 15
Taf. 29) treibt das durch Rüttelwerk C in den Trichter
B gestreute Bleiglanzpulver mit Luft gemischt durch
die an dem horizontalen Rohre D angebrachten Düsen in
die Retorte F.
Auf dem Boden derselben
befindet sich eine Schicht Blei. Der Bleiglanz wird in der rothglühenden Retorte
sublimirt. Der Bleirauch gelangt dann durch G in den
Kühl- und darauf in den Sammelapparat. Ebenso wird Bleirauch, der beim Schmelzen des
Bleierzes sich entwickelt, durch eine glühende Retorte gesaugt, oder, um
mitgerissenes Erz oder Kohle sicher zu verbrennen, über ein zweites Feuer hinweg,
ehe die Masse in den Kühl- und Sammelapparat gelangt.
W. Thompson in London (Englisches Patent Nr. 4056 vom 6.
October 1880) stellt Blei in Räumen auf, welche durch Dampfheizung auf 30 bis 50°
erwärmt werden und in denen Behälter mit Essigsäure stehen, während gleichzeitig
Luft und Kohlensäure eingeleitet werden.