Titel: | Schmiedeiserne Scheibe für Hanfseiltransmissionen. |
Autor: | C. |
Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 425 |
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Schmiedeiserne Scheibe für
Hanfseiltransmissionen.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
Fr. Becker's schmiedeiserne Scheibe für
Hanfseiltransmissionen.
Bei groſsen Seilgeschwindigkeiten ist die Beanspruchung der Scheiben durch die
Centrifugalkraft eine ziemlich bedeutende und zwar um so gröſser, je schwerer der
Kranz ist. Unter solchen Umständen liegt Veranlassung vor, das wenig zuverlässige
und bedeutende Kranzabmessungen liefernde Guſseisen zu verlassen und zur
Construction von Seilscheiben aus Schmiedeisen überzugehen.
Fr. Becker in M.-Gladbach (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 14144
vom 4. Januar 1881) hat diesen Weg betreten und die in Fig. 18 bis
20 Taf. 31 skizzirte Scheibe entworfen.
Der Kranz ist aus zwei Theilen in folgender Weise hergestellt. Der aus zwei Platten
erzeugte Blechmantel c wird auf die Zapfen b der gleich langen schmiedeisernen Arme a in der aus Fig. 20
ersichtlichen Art aufgezogen; die Zapfen b werden
vernietet und die beiden Mantelhälften c durch
Verlaschung und Verschraubung unter einander verbunden. Auf den Mantel c wird nun ein gleichfalls aus zwei Hälften bestehender Mantel d aus Wellblech aufgezogen und durch die Nieten e auf c so befestigt, daſs
die Stoſsfugen beider Mäntel gegen einander versetzt sind, also der eine Mantel
Lasche für den anderen ist. Das verwendete Wellblech wird so angefertigt, daſs je
zwei benachbarte Flanken d einen Winkel von 43° bilden.
Zur Verstärkung der Stirnflanken gegen Auseinanderdrücken werden die beiden
Winkelringe f, ebenfalls je aus zwei Theilen bestehend,
angebracht und durch die Nieten e am Mantel c und durch die Nieten g
am Mantel d befestigt.
Die Nabe ist zweitheilig aus Stahlguſs hergestellt; ihre Verbindung mit den aus
Rundeisen bestehenden Armen erfolgt in der Weise, daſs dieselben kalt in die sauber
und etwas kleiner gebohrten Löcher der rothwarm gemachten Nabenhälften eingesteckt
werden. Beim Erkalten schrumpfen die Löcher zusammen und umschlieſsen die in ihnen
befindlichen Arme fest. Bei starker Inanspruchnahme erfolgt noch ein Umnieten der
letzteren im Innern der hohlen Nabe, wie dies Fig. 18
erkennen läſst.
Ob sich die Flanken der Seilrollen bei der natürlichen Elasticität der ganzen
Construction so glatt herstellen lassen wie bei den guſseisernen Scheiben – ein
Punkt, der von wesentlichem Einfluſs auf die Dauer des Hanfseiles ist –, dies wird
die Erfahrung lehren müssen.
C.