Titel: | Umsteuerung von J. H. Kitson in Leeds. |
Autor: | Whg. |
Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 157 |
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Umsteuerung von J. H. Kitson in
Leeds.
Mit Abbildungen auf Tafel 13.
Kitson's Umsteuerung.
Im Anschluſs an die Locomotivsteuerungen von Heusinger v.
Waldegg, Brown u.a. wird auch bei der in Fig. 1 Taf.
13 dargestellten Steuerung von J. H. Kitson in
Leeds (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 10200 vom 8. Januar 1880)
die Schieberbewegung theils von der Kurbelwelle, theils vom Kreuzkopf abgeleitet.
Wie bei den genannten Steuerungen ist auch hier die Schieberstange am oberen Ende
eines Hebels B angehängt, dessen unterer Endpunkt durch
einen Lenker C mit dem Kreuzkopf verbunden ist, also
mit dem Kolben gleichmäſsig hin- und herschwingt, und der in einem oberen Punkte
durch eine Schubstange O mit dem Gleitklotz N der Coulisse F in
Verbindung steht. Die Neuerung liegt in der besonderen Anordnung der Coulisse und
der Bewegungsübertragung auf dieselbe. Die Coulisse ist hier als Ankerhebel
ausgeführt. Sie ist in der Mitte an einem festen Punkte aufgehängt und erhält ihre
schwingende Bewegung durch die an den Triebstangenkopf angelenkte Zugstange H. Ein besonderes Excenter ist also nicht vorhanden. In
den Todtpunktlagen der Kurbel befindet sich die Coulisse in ihrer Mittellage (vgl.
Fig. 1); es würde also, wenn die Stange O
direct mit der Schieberstange verbunden wäre, die Steuerung wie durch ein ohne
Voreilen aufgekeiltes Excenter stattfinden. Durch den eingeschalteten Hebel B aber, der sich in den Todtpunktlagen ebenfalls in
seinen äuſsersten Stellungen befindet (bezüglich des mittleren Gelenkes als
Drehpunktes), ist der Schieber um ein bei allen Lagen des Gleitklotzes gleich
groſses Stück aus seiner Mittellage entfernt. Die Steuerung arbeitet also mit
constantem linearem Voreilen. Je länger die Lenkstange H ist, um so gleichmäſsiger wird der Schieberweg für Hin- und für Hergang
des Kolbens sein. Es muſs deshalb der Schieberspiegel gegen die Cylinderachse stark
geneigt sein.
Fig.
2 Taf. 13 zeigt die Anordnung der Steuerung für stehende Maschinen mit
oben liegendem Cylinder, wie sie z.B. für Schraubenschiffe häufig verwendet werden.
Hier ist die Schieberrichtung parallel zur Cylinderachse. Damit nun in Folge dessen
die Stange H nicht zu kurz ausfalle, ist dieselbe nicht
direct mit dem Arm O der Coulisse verbunden; es wird
vielmehr die Bewegung mittels einer neben der Maschine gelagerten Kurbel K und Lenkstange H1 auf G übertragen.
Whg.