Titel: | Laute's sebstthätiges Absperrventil für Dampfleitungen. |
Autor: | C. |
Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, S. 158 |
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Laute's sebstthätiges Absperrventil für Dampfleitungen.
Mit Abbildungen auf Tafel 13.
Laute's selbsthätiges Absperrventil für Dampfleitungen.
Das in Fig. 3 und 4 Taf. 13
dargestellte Ventil von Wilh. Laute in Lipine, Oberschlesien (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 14600 vom 4. Januar 1881), hat
den Zweck, etwaige Gefahren, welche durch das Platzen von Dampfröhren entstehen
können, dadurch zu vermeiden, daſs es selbstthätig die Leitung von dem Dampferzeuger
absperrt und somit ein weiteres Ausströmen von Dampf verhütet. Ferner dient es auch
noch dazu, in Gang befindlichen Maschinen, welche durch irgend welche Ursachen
momentan entlastet werden, den Dampfzutritt plötzlich zu verschlieſsen, so daſs ein
Durchgehen der Maschine vermieden ist.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht das Ventil im Wesentlichen aus dem
Ventilgehäuse A mit dem darin befestigten Ventilsitze
a und dem Ventilkegel b; letzterer läſst sich durch die Schraube c
in eine mehr oder weniger geneigte Lage bringen, um dadurch dem durchgehenden Dampfe
je nach der gewöhnlichen Geschwindigkeit desselben den Durchgang entsprechend zu
erweitern oder zu verengen. Wenn das Ventil wieder geöffnet werden soll, so wird
zunächst durch die Absperrvorrichtung e eine
Spannungsausgleichung zwischen den Räumen auf beiden Seiten des Ventiles
herbeizuführen gesucht; dann fällt die Ventilklappe b
vermöge ihrer Schwere in die geöffnete Stellung zurück, oder wird durch die Knagge
f, welche an dem Gelenkbolzen g befestigt ist, durch Drehen des letzteren
zurückgedrückt.
Die Wirkung des Ventiles ist folgende: Tritt durch einen plötzlichen Röhrenbruch,
durch Lösung oder durch Herausplatzen von Dichtungen o. dgl. eine auſsergewöhnliche
Dampfentnahme ein, so wächst die Dampfgeschwindigkeit in der Leitung, schlieſslich
wird der Ventilkegel b mitgerissen und zum Abschluſs
veranlaſst.
Die der Patentschrift entnommene Zeichnung dieses Ventiles wird jedenfalls dahin
abzuändern sein, daſs die Gewindegänge der Schraube c
für gewöhnlich nicht in den von Hanf erfüllten Packungsraum der Stopfbüchse
gelangen. Ebenso muſs ziemlicher Spielraum zwischen dem Gelenkbolzen g und den ihn umschlieſsenden Augen des Ventilkegels
b vorhanden sein.
Es liegt die Gefahr vor, daſs sich die conische Dichtungsfläche bei x in Folge des darüber hin streichenden Dampfes
abnutzt, was zu Undichtigkeit führen muſs. Würde statt des Kegelventiles ein ebenes
Tellerventil gewählt, so läge die Dichtungsfläche geschützt.
C.