Titel: E. Nacke's Bodenschutzvorrichtungen für Dampfkessel mit Unterfeuerung.
Autor: Whg.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 16
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E. Nacke's Bodenschutzvorrichtungen für Dampfkessel mit Unterfeuerung. Mit Abbildungen auf Tafel 2. Nacke's Bodenschutzvorrichtungen für Dampfkessel mit Unterfeuerung. Alle Dampfkessel mit Unterfeuerung sind bekanntlich am meisten an ihrer Unterfläche, besonders an dem unmittelbar über dem Feuer liegenden Theile derselben, der Zerstörung ausgesetzt. Um diese Unterfläche zu schützen und damit den ganzen Kessel dauerhafter zu machen, hat E. Nacke in Dresden (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 12154 vom 7. März 1880 und Zusatz Nr. 14440 vom 31. October 1880) eine Schicht Wasserröhren unterhalb des Kessels angeordnet. Solche Röhren sind erstens wegen ihrer geringeren Wandstärke und zweitens wegen der geringen Ablagerung von Kesselstein (falls eine kräftige Strömung in denselben veranlaſst wird) dem Verbrennen weniger ausgesetzt als die Kesselwandung und können auſserdem, sobald sie schadhaft werden, leicht ausgewechselt werden. In Fig. 7 Taf. 2 münden die Röhren b beiderseits in kleine guſseiserne Kasten c und d. Diese stehen beide durch je ein Rohr g bezieh. f mit dem Kessel in Verbindung, und zwar sind die Rohre f und g, um die vordere Rohrwand des Kessels – es ist ein Rauchröhrenkessel vorausgesetzt – nicht zu sehr zu verschwächen, durch den Schlamm – oder Einsteigestutzen eingeführt (vgl. Fig. 8). Die Röhren b steigen nach vorn etwas an, so daſs der in denselben entwickelte Dampf, das Wasser mit sich fortreiſsend, durch den vorderen Kasten c und das Rohr g in den Kessel aufsteigt. Durch das Rohr f, welches unterhalb des niedrigsten Wasserstandes mit einer trichterförmigen Erweiterung mündet, strömt das Wasser wieder ab und gelangt durch den Kasten d in die Röhren b zurück. – n ist eine Schlammabblaseröhre. Um den Kesselboden noch besser zu schützen, kann auf die Röhren b eine Schicht Chamotteplatten gelegt werden, wie in der Zeichnung angedeutet ist. In Fig. 9 Taf. 4 sind statt der einfachen Röhren b Field'sche Doppelröhren a benutzt, wodurch der hintere Kasten d in Wegfall kommt. Die hierbei zu Grunde liegende Absicht war, das Herausnehmen und Einsetzen der Röhren möglichst zu erleichtern. Das Rohr g, durch welches das Wasser- und Dampfgemisch in den Kessel aufsteigt, geht auch hier wie im vorigen Falle von dem höchsten Punkte des Kastens c aus; das Rohr f aber führt auch das absteigende Wasser hier in den Rasten c und zwar an einem möglichst tiefen Punkte ein. Bei der Einrichtung Fig. 9 bezieh. 10 und 11 findet eine Unterbrechung des Wasserkreislaufes in dem Kasten c statt, indem das durch f zuströmende Wasser mit dem aus den äuſseren Röhren tretenden Dampf und Wasser sich mischt. Es gehen mit anderen Worten von dem Kasten c zwei Kreisläufe aus, der eine in den Kernröhren nach hinten und zwischen inneren und äuſseren Röhren nach vorn zurück und der andere durch das Rohr g in den Kessel und durch das Rohr f zurück. Um beide Strömungen mit einander zu verbinden und so einen geschlossenen Wasserkreislauf herzustellen, ist die Anordnung Fig. 12 und 13 Taf. 2 getroffen. In den Kasten c ist ebenfalls ein Kernrohr h eingelegt, welches einerseits mit dem Rohre f, andererseits mit sämmtlichen inneren Röhren der Fieldröhren a in Verbindung steht. – Am hinteren Ende ruhen die letzteren auf einem eisernen Träger i oder auch auf einem aus Chamottesteinen gemauerten Bogen, welcher zugleich die Endverschraubungen vor einer zu heftigen Einwirkung des Feuers schützt. Das vordere Ende der äuſseren Röhren ist in den Kasten c kegelförmig eingedichtet oder eingeschraubt. Das Zusatzpatent Nr. 14440 betrifft eine neue Einrichtung des Kastens c. Bei der Anordnung Fig. 13 tritt nämlich der Uebelstand auf, daſs die Röhren a behufs einer Reinigung nach Fortnahme des vorderen Deckels von c nicht direct zugänglich sind, wie bei Fig. 11, sondern daſs auch das Kernrohr h jedesmal entfernt werden muſs. Unzweifelhaft wird aber der Wasserumlauf bei Fig. 13 viel regelmäſsiger und energischer sein als bei Fig. 11. Um nun diesen Vortheil nicht aufzugeben und zugleich die Röhren bequem zugänglich zu machen, ist die in Fig. 14 und 15 Taf. 2 dargestellte Anordnung getroffen worden. Der Kasten c ist hier durch eine eingegossene, diagonale, abgetreppte Scheidewand h in zwei Kammern getheilt. In die eine mündet das Rohr f und aus derselben vertheilt sich das Wasser in die Kernröhren b, welche in die Scheidewand eingesetzt sind. Die andere nimmt das in den äuſseren Röhren a zurückkehrende Wasser- und Dampfgemisch auf, welches dann durch das Rohr g in den Kessel zurück gelangt. Die Oeffnungen in der Scheidewand haben einen Durchmesser gleich dem der Röhren a, um diese bequem reinigen zu können, und die Kernröhren b sind deshalb mit entsprechend groſsen Flanschen i versehen, welche die Oeffnungen überdecken. Durch kleine Schräubchen z (Fig. 14) werden die in einem Falze liegenden Flanschen an ihrem Platze gehalten, so daſs die inneren Röhren nach Fortnahme dieser Schräubchen ohne weiteres herausgezogen werden können. Bemerkenswerth ist noch der Verschluſs der Röhren a am hinteren Ende. In die Röhre ist ein innen conischer Ring w eingelöthet oder an dieselbe geschweiſst, oder es ist das Röhrenende selbst conisch zusammengezogen. Eine genau eingepaſste ventilartige Scheibe, die entweder schüsselförmig ist (wie bei y), oder nur aus einer einfachen Eisenplatte besteht (wie bei x), wird in die Röhre eingebracht und dann durch den inneren Druck selbst gedichtet. Durch einen Schlag auf die Platte ist der Verschluſs immer leicht zu lösen. Die kleinen Schrauben in der Mitte der Ventilplatten dienen zu einer etwaigen Besichtigung der Röhren. Whg.

Tafeln

Tafel Tafel 2
Tafel 2