Titel: Brettmann's Fensterconstruction.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 118
Download: XML
Brettmann's Fensterconstruction. Mit Abbildungen auf Tafel 10. Brettmann's Fensterconstruction. In Räumen mit feuchter Luft gefrieren bekanntlich im Winter bei niedriger Temperatur die Fensterscheiben und thauen, wenn Erwärmung derselben durch Heizung der Räume oder durch Wirkung der Sonnenstrahlen eintritt, ganz oder theilweise ab, wobei das Thauwasser von den Scheiben abflieſst und mehr oder weniger weit in den Raum hineinspritzt. Dieses Umherspritzen des Wassers ist aber oft sehr unangenehm, wie z.B. in Schreibzimmern und Zeichensälen, da hierbei Schriftstücke und Zeichnungen leicht beschmutzt werden. Ein einfaches Mittel zur Abhilfe bietet Maschinenmeister Brettmann in Cottbus durch die in Fig. 45 bis 48 Taf. 10 skizzirte Fensterconstruction. Das Abthauen der Fenster findet meistens allmählich statt und das sich dabei bildende Wasser läuft langsam an den Scheiben herab bis auf die nächste Quersprosse. Hier verbleibt es einstweilen, bis sich so viel Wasser angesammelt hat, daſs sich einzelne Tropfen an der horizontalen Sprossenkante bilden und demnächst einer nach dem anderen abfallen. Bei ihrem Falle treffen nun diese Tropfen auf die Kante der nächst tiefer gelegenen Quersprosse, prallen dort ab und zertheilen sich in kleinere, weit wegspritzende Tröpfchen. Mit Rücksicht hierauf sind die Quersprossen mit kleinen Leisten a (Fig. 45 und 46 Taf. 10) versehen, welche mit etwas Kitt bestrichen gegen die vorhandenen Sprossen genagelt sind. An die verticalen Sprossen schlieſsen diese Leisten nicht dicht an; sie bleiben vielmehr einige Millimeter davon entfernt und bilden so eine Wasserrinne, welche an beiden Enden dem Wasser einen Abfluſs gestattet; dieses flieſst nun ruhig an den senkrechten Fenstersprossen herab und kann unten aufgefangen werden. Bei neuen Fenstern kann man wenigstens den Quersprossen von vorn herein einen solchen Querschnitt geben, bei welchem an der vorderen Kante eine Rinne gebildet wird, wie in Fig. 47 Taf. 10 für hölzerne und in Fig. 48 für eiserne Fenster angedeutet ist.

Tafeln

Tafel Tafel 10
Tafel 10