Titel: Neuerungen an Schraffirapparaten.
Autor: A. Zz.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 201
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Neuerungen an Schraffirapparaten. Mit Abbildungen auf Tafel 18. Neuerungen an Schraffirapparaten. Der Zweck eines Schraffirapparates ist, durch Anordnung eines Anfachen und leicht zu bedienenden Mechanismus dem Zeichner das Ziehen paralleler gerader, gewellter oder punktirter Linien in gleichen °der nach bestimmtem Gesetz variablem Abstand zu erleichtern und dadurch die Augen des Zeichners zu schonen. Dabei soll die Arbeit unter Zuhilfenahme des Instrumentes mindestens ebenso schnell vor sich gehen wie die Arbeit nach Augenmaſs ohne besondere Hilfsmittel. Sieht man ab von der Verwendung vier- oder mehrkantiger Lineale, Welche durch Abwälzen um eine Längskante sich um gleiche Entfernungen verschieben, so schiene fast am einfachsten ein Apparat, bei Welchem durch Umdrehung einer festgelagerten Schraube um gleiche Drehungswinkel die Mutter mit dem Lineale, welches z.B. die Form eines Dreieckes haben könnte, um gleiche Längen für jede zu ziehende Linie längs einer festen Kante verschoben würde. Apparate dieser Art haben Anwendung gefunden zur Ausführung von Schraffuren bei Graveuren, sind aber auf dem Zeichnenbrett deshalb nicht praktisch Anzuwenden, weil die Befestigung des Apparates am Brette zu viel Zeit erfordert und der Apparat auch nach Gebrauch entfernt werden muſs. Als Nothbehelf zur Herstellung gleichmäſsiger Schraffuren ist eine Reiſsfeder zu betrachten, welche zuerst im Praktischen Maschinen-Constructeur, 1880 S. 134 beschrieben wurde. Die Reiſsfeder ist am Spitzenende mit einem seitlich angebrachten federnden Stahlplättchen versehen, dessen Spitze mittels einer kleinen Stellschraube in solchen Abstand von den Federspitzen gebracht werden kann, daſs nach Einstellung des Plättchens auf die zuletzt gezogene Schraffurlinie die mit dieser Federstellung gezogene neue Linie in die gewünschte Schraffur-weite kommt. Diese Methode ist zwar sehr einfach, auch läſst sich die Feder zu gewöhnlichen Zwecken benutzen; aber die Augen des Zeichners werden beim Gebrauch der Feder wohl mindestens ebenso stark beansprucht wie bei der gewöhnlichen Schraffirmethode. Von den für den Gebrauch des Zeichners auf dem Zeichnenbrette bekannt gewordenen Schraffirapparaten kann man im Wesentlichen 3 Klassen unterscheiden: 1) Schraffirapparate mit Verschiebung der Ziehkante durch abgesetztes Abwälzen einer Rolle. Stillstand beim Rückgang der Rolle. 2) Schraffirapparate mit Verschiebung der Ziehkante durch Schaltwirkung einer Klinke. Stillstand beim Rückgang der Klinke. 3) Schraffirapparate mit Verschiebung der Ziehkante durch Verschieben längs eines zeitweise ruhenden Lineals. Stillstand während der Nachschiebung des Lineals. Apparate der 1. Klasse scheinen zuerst aufgekommen zu sein; wenigstens wurden solche schon Aufgangs der 50er Jahre in Paris unter dem Namen Règle universelle verkauft und befindet sich ein derartiges Exemplar in der technologischen Sammlung der technischen Hochschule zu Hannover. Der Apparat besteht aus einem hölzernen Lineale mit einem groſsen rechteckigen Schlitze in der Längenrichtung, und zwei aus Messingblech gebogenen Lagern an den Enden des Schlitzes. In diesen Lagern läuft eine hölzerne Walze, welche, etwas über die Unterseite des Lineals hervorstehend, mit zwei erhabenen messingenen Reifen auf dem Papiere aufruht. Mit der Walze ist auf der Oberseite, etwa im dritten Theil der Länge, ein quer zu ihr stehender doppelarmiger Hebel aus Messing verbunden, dessen nach der Ziehkante des Lineals gerichtetes Ende beim Beginn des Schraffirens auf dem Lineal aufruht, während das andere Ende eine Stellschraube trägt, deren unteres Ende bei gleicher Lage des Hebels sich in einer gewissen Höhe über dem Lineal befindet. Der Apparat soll folgendermaſsen gehandhabt werden: Man setzt die drei Mittelfinger der linken Hand auf die Rolle, dreht diese dann gegen sich, wodurch sich dieselbe um einen gewissen Theil abwälzt und das Lineal um die Abwälzungslänge dem Zeichner nähert. Dabei wird die Länge dieser Verschiebung durch Herein- oder Herausschrauben der oben erwähnten Stellschraube nach Wunsch geregelt. Ist nun der Schraffurstrich längs der Ziehkante gezogen, so setzt man die Mittelfinger der linken Hand auf die Vorderseite des Lineals, drückt dieses fest auf das Papier nieder und bewegt mit dem Daumen der linken Hand oder mit der rechten Hand den Hebel und damit die Rolle, welche dabei auf dem Papiere gleitet, wieder so weit zurück, bis das nach der Ziehkante gerichtete Hebelende auf das Lineal aufstöſst. Dieser Apparat war ursprünglich für Kupferstecher bestimmt und soll auſserdem zum Entwurf von Bordüren und Moiré-Mustern für Dessinateure, zu welchem Zwecke ein wellenförmiges Lineal beigegeben ist, zum Liniren von Notenpapier u. dgl. benutzt werden. In wie weit der Apparat nutzbringende Anwendung gefunden hat, ist nicht bekannt; die Prüfung des jetzt noch vorliegenden Apparates zeigt aber, daſs derselbe an einem bedeutenden Constructionsfehler leidet, nämlich dem Mangel einer sicheren Lage der Rolle, wodurch der Fehler eintritt, daſs sich die Zapfen der Rolle während der Linealverschiebung verstellen. Da somit die Linealverschiebung nicht jedesmal proportional der Rollendrehung ist, so entsteht Divergenz oder verschiedener Abstand der Schraffurlinien. Aehnliche Ungenauigkeiten treten ein, wenn man die Rolle mit den Fingern nicht in der Mitte, sondern einseitig anfaſst. Im J. 1880 griffen die Studirenden der technischen Hochschule zu Hannover, E. Goltstein und R. Wendelstadt, scheinbar ohne den alten Pariser Apparat gekannt zu haben, dieselbe Idee auf und erhielten Patent auf einen Apparat (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 13346 vom 26. Juni 1880, vgl. 1881 242 * 261), der wesentliche Verbesserungen ausweist, wiewohl dieselben nur in Kleinigkeiten bestehen. Die Rolle wird in Drehung versetzt durch Aufdrücken auf einen ebenfalls mit Stellschraube versehenen Hebel, der aber zweckmäſsig in die Mitte der Rolle verlegt ist, um einseitige Verschiebung zu vermeiden. Das Zurückgleiten der Rolle wird selbstthätig durch eine Feder bewirkt, welche durch das Niederdrücken des Hebels gespannt wird; die Rolle selbst ist sicher gelagert. Der Apparat ist wegen seiner Einfachheit sehr brauchbar. Mit dem Pariser Apparate theilt der Goltstein'sche die etwas ununbequeme Eigenschaft, daſs das Lineal durch den Druck der Finger verhindert werden muſs, beim Rückgange der Rolle mitzufolgen, so daſs es einiger Uebung bedarf, das Lineal so gleichmäſsig festzuhalten, damit einerseits die Rolle so viel freies Spiel behält, um in ihre Ruhelage zurückgleiten zu können, daſs dabei aber andererseits das Lineal seine einmal innegehabte Stellung unveränderlich beibehält. Diesen Fehler haben O. E. Richter und Comp. in Chemnitz in ihrem i. J. 1878 patentirten Schraffirapparate zu umgehen gewuſst. Hier wird durch die Verschiebung einer durch eine Feder angedrückten und mit Sperrzähnen versehenen Zahnstange ein ebenfalls mit Sperrzähnen besetztes Rädchen und von diesem aus mittels Schraubenübersetzung die Laufrolle des Lineals in Drehung versetzt. Beim Rückgange des federnden Armes, welcher die Zahnstange trägt, gleitet diese mit den schrägen Zahnflächen über das Sperrrädchen hinweg, ohne dasselbe dabei zu drehen. In Fig. 4 bis 6 Taf. 18 ist A das Lineal mit Ziehkante aa, B die Rolle mit dem Schraubenrädchen b in der Mitte; C bezeichnet den federnden Arm, welcher niedergedrückt wird und am vorderen Ende die Zahnstange D und die kleine Feder E trägt; F ist das Sperrrädchen, welches sich mit der endlosen Schraube G um dieselbe Achse dreht, während die Schraube G direct in das Schraubenrädchen b eingreift. Die Stellschraube H dient zur Einstellung der Linealverschiebung. Die praktische Anwendung dieses Apparates wird dadurch sehr begrenzt, daſs wegen der Schraubenübersetzung der Apparat nur sehr kleine Verschiebung hervorzubringen im Stande ist, z.B. an einem zur Prüfung vorliegenden Instrument höchstens nur 0mm,8. Auch die Art und Weise der Ausübung des Druckes auf den federnden Arm hat bedeutenden Einfluſs auf die Arbeit. Stärkeres und schnelleres Aufdrücken bewirkt gröſsere, schwaches und langsames Drücken kleinere Verschiebung des Lineals und kamen bei dem untersuchten Apparate Variationen bis zu 10 Proc. bei gleichbleibender Einstellung für eine liniirte Strecke von 25mm vor. Dieser Uebelstand macht sich jedoch wohl nur in der ersten Zeit der Handhabung des Instrumentes geltend und fällt mit gröſserer Uebung des Zeichners weg. Von Klasse 2 der Schraffirapparate, welche die Schaltwirkung einer Klinke benutzen, sind nur zwei Ausführungen bekannt geworden, nämlich der Apparat von Th. Bergner in Philadelphia (vgl. 1873 210 * 333) und von O. Hasselmann in Braunschweig (vgl. 1880 238 * 130). Letzterer Apparat, dessen Patent inzwischen erloschen, steht dem gut arbeitenden Bergner'schen Apparat jedenfalls an Sicherheit und guter Wirkung nach, weil die Klinke durch Anstoſsen des den Ausschlag begrenzenden Anschlages leicht in ihrer Lage gefährdet wird. Die Construction der zur Klasse 3 gehörenden Apparate geht von einem viel einfacheren und näher liegenden Gedanken aus als die der erst erwähnten Klassen und bietet bei gröſserer Billigkeit Gewähr für sichere Einhaltung der einmal eingestellten Schraffurweite. Hierher gehört zunächst ein Apparat, welchen Mechaniker Hellmann an der technischen Hochschule zu Hannover nach einer im Praktischen Maschinen-Constructeur, 1870 S. 53 bekannt gewordenen Idee für den Preis von 2 M. ausführt. Dieser Apparat besteht aus einem Lineale A (Fig. 7 Taf. 18) und einem Dreiecke B, dessen Kante bb als Ziehkante benutzt wird. Das Lineal trägt zwei Messingplättchen, welche einem Schieber C als Führung dienen, so daſs dieser und der darin angebrachte dreieckige Schlitz E mittels der Klemmschraube D mehr oder weniger weit nach auſsen vorstehend festgestellt werden kann. Das Dreieck B trägt einen eingeschraubten Stift F, welcher in den Schlitz E hineinragt. Der Apparat wird nun so bedient, daſs man zuerst das Lineal festhält und längs desselben das Dreieck mit Stift F, welcher links in der Figur am Schlitze des Schiebers angelegen hat, so weit nach rechts verschiebt, bis der Stift an die rechte Seite des Schlitzes anstöſst, dann die Schraffurlinie zieht und nun das Dreieck festhält und das Lineal in gleicher Richtung um so viel nachschiebt, bis der Schlitz E wieder seine erste Lage in Bezug auf den Stift F einnimmt. Je weiter dabei der Schlitz mittels der Klemmschraube nach auſsen eingestellt ist, desto weiter wird der Abstand der Schraffurlinien. Der Schraffirapparat von Friedr. Dietlen in Reutlingen (vgl. 1876 220 * 138) beruht auf demselben Gedanken; nur sind dabei zwei und zwar gerade Schlitze angewendet. Eine einfache, aber wesentliche Verbesserung der Apparate dieser Klasse zeigt der Schraffirapparat des Mechanikers Otto Clément in Berlin (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 5468 vom 23. October 1878). Dabei wird die nach der Verschiebung des Dreieckes nothwendig werdende Nachverschiebung des Lineals durch eine vorher gespannte Spiralfeder ausgeführt, wodurch es möglich wird, Dreieck und Lineal allein mit der linken Hand zu bethätigen. In Fig. 8 Taf. 18 bezeichnet A das Lineal mit den beiden geschlitzten Messingplättchen a und a1, wovon letzteres durch die Mutter b, je nach gewünschtem Ausschlag, gegen den festen Maſsstab c verstellt werden kann. B ist das Dreieck, dessen eine Kathete als Ziehkante benutzt wird. Man faſst das Dreieck unter Benutzung von 3 ausgehöhlten Grifflöchern d mit den drei Mittelfingern der linken Hand an, während die beiden anderen Finger derselben Hand das Lineal festhalten, und verschiebt es so weit, bis der eine der Stifte e an das Ende des Schlitzes in dem Messingplättchen a1 anstöſst. Nachdem darauf die betreffende Schraffurlinie gezogen ist, hält man das Dreieck in seiner Lage fest, hebt die auf dem Lineal ruhenden Finger ein wenig an, worauf der Druck der Spiralfeder f bewirkt, daſs das Lineal A in derselben Richtung, in welcher das Dreieck vorher verschoben wurde, diesem nachfolgt. Der Clément'sche Apparat, welcher mit Lineal aus Ebenholz und Dreieck aus Hartgummi in guter Ausführung 9 M. kostet, ist sehr sicher und bequem zu handhaben und empfiehlt sich wegen letzterer Eigenschaft am meisten von den drei zuletzt genannten Apparaten. Als neuester und zu verschiedenartigster Anwendung bestimmter Apparat ist schlieſslich noch der von Wiſsmann und Wallegg in Wien und Frankfurt a. M. (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 12175 vom 13. December 1879) patentirte Universal-Schraffirapparat zu nennen. Auch hier ist das Princip beibehalten, zwei Theile, wovon der eine ein Lineal, der andere ein mit der Ziehkante versehener Körper, abwechselnd gegeneinander in gleicher Richtung zu verschieben; jedoch ist die Form gänzlich abweichend von den vorher besprochenen Instrumenten. Der Apparat ist in ⅓ n. Gr. in Fig. 9 bis 11 Taf. 18 und beistehend in perspectivischer Ansicht dargestellt. Textabbildung Bd. 243, S. 205 An einem messingenen gabelförmigen Lineal A, welches oben theilweise durch ein Holzplättchen a bedeckt ist, ist drehbar um einen kleinen Bolzen b eine von 5 zu 5° eingetheilte kreisförmige Scheibe c angebracht, an deren äuſserem Ende das als Ziehkante dienende Lineal d mit zwei kleinen Schrauben befestigt wird. Am entgegengesetzten Ende ist auf dem Lineal eine quer zur Längenrichtung desselben laufende kleine Platte e aufgeschraubt, welche in der Mitte eine rechteckige Ausfräsung besitzt. In dem Schlitze des gegabelten Lineals befindet sich nun, durch Schwalbenschwanz gegen Herausfallen nach unten gesichert, der sogen. Schieber B, welcher an der Stelle, wo die Platte e ihre Ausfräsung hat, einen geschlitzten, vierkantigen, aufrecht stehenden Arm trägt. Im oberen Ende dieses Armes ist drehbar um einen Stift g ein Winkelhebel h mit Stellschraube i gelagert. Eine Feder k bewirkt das Anliegen des Armes f gegen die Ausfräsung. Die Bedienung des Apparates geschieht nun allein mit der linken Hand und ist der Gang folgender: Man drückt mit dem Zeigefinger kräftig auf den Knopf der Stellschraube i, bewirkt dadurch den Ausschlag des Winkelhebels h und durch Anstoſsen des unteren Endes desselben gegen den Rand der Ausfräsung in der Platte e die Verschiebung des Lineals mit der Ziehkante. Der Druck auf den Knopf genügt dabei, den Schieber so fest auf das Papier zu drücken, daſs er seine Lage während der Verschiebung des Lineals nicht verändert. Man drückt nun den Mittel- und den Ringfinger auf die Holzplatte a des Lineals, zieht die Schraffurlinie längs der Ziehkante und läſst darauf den Hebelknopf los; der Druck der vorher in Spannung gekommenen Feder k bewirkt dann das Nachfolgen des frei gewordenen Schiebers B in Richtung der Linealverschiebung, bis der verticale Arm f wieder in der Ausfräsung von e angestoſsen ist. Der Ausschlag des Lineals kann durch Höher- oder Tieferstellen der Stellschraube i eingestellt werden; der Knopf derselben hat zu diesem Zwecke 4 Einkerbungen am Rande, in welche die Arretirungsfeder l sich einlegt; eine genaue Einstellung auf bestimmt nach Maſs verlangte Schraffurweite ist möglich durch Ablesen der Verschiebung an einem mit Nonius versehenen Maſsstabe unterhalb des Hebels h. Die Beigabe einer Kreistheilung auf der Scheibe c ermöglicht das Ziehen der Schraffur unter bestimmtem Winkel zur Richtung des Lineals; die Klemmmutter m dient dabei zur Feststellung der Scheibe in bestimmtem Winkel zum Lineal. Der Apparat läſst sich zur Ausführung gerader, gewellter und punktirter Schraffuren anwenden und sind dazu ein gerader, zwei geweilte und drei Punktirungslineale beigegeben, welche nach Wunsch mit der Scheibe c verschraubt werden können. Die Punktirungslineale, wovon eines in der Textfigur mit dem Schraffirapparate verbunden ist, sind gerade Lineale, welche an der Oberseite der als Ziehkante dienenden Kante nach bestimmtem Gesetz wiederkehrende eingefräste Vertiefungen enthalten. Man muſs dabei eine derselben Firma patentirte Punktirreiſsfeder benutzen, welche mit einem stellbaren Stifte über die Erhebungen der Punktirlineale weggleitet, ohne das Papier zu berühren, während beim Einfallen in die Vertiefungen das Ziehen von Strichen möglich ist. Auch zur Ausführung von strahlenförmiger Schraffirung hat die Ernannte Firma den Apparat verwendbar machen wollen. Zu diesem Zwecke haben die Lineale je ein kleines Auge am einen Ende. Mittels eines beigegebenen Stiftes befestigt man nun den Stab an diesem Punkte auf dem Reiſsbrett, klemmt die Mutter m in bestimmter Stellung fest und hantirt an der Druckschraube, wie oben beschrieben. Dabei verschiebt sich die Ziehkante bei jedesmaligem Drucke um gleiche Drehwinkel und die gezogenen Linien convergiren in dem als Strahlencentrum dienenden Fixpunkt. Die Ausführung dieser Strahlenschraffirung ist jedoch sehr unsicher, was Einhaltung gleicher Schraffurweite betrifft, und liegt dies darin, daſs das Lineal auſser seiner Längsverschiebung gleichzeitig eine rechtwinklig zu dieser Richtung stattfindende kleine Drehbewegung auszuführen hat, so daſs es unmöglich ist, den Schieber während der Verschiebung des Lineals festzuhalten, eine Bedingung, auf welcher doch allein die Wahrung Reicher Schraffurweite begründet ist. Der Schraffirapparat von Wiſsmann und Wallegg arbeitet nur gut auf vollständig ebener Unterlage und erfordert groſse Uebung, da es sehr genau auf die Unterbrechung des abwechselnden Festhaltens und Loslassens des einen oder anderen Theiles des Instrumentes ankommt. Bei unrichtiger Ausführung dieser Manipulation tritt sehr leicht ein fehlerhaftes gleichzeitiges Verschieben von Lineal und Schieber ein. A. Zz.

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Tafel Tafel 18
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