Titel: | Neuerungen an Reibungskupplungen. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 273 |
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Neuerungen an Reibungskupplungen.
Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Neuerungen an Reibungskupplungen.
Für Wellen, welche nicht zu bedeutende Kräfte zu übertragen haben, scheint die in
Fig. 1 und 2 Taf. 23
dargestellte Reibungskupplung von J. Dohmen-Leblanc in
Lüttich (* D. R. P. Nr. 16952 vom 16. Juli 1881) gute Dienste zu leisten. Auf der
Welle A sitzt die Hülse C,
welche sich mit derselben dreht und auf ihr verschieben läſst. Auf der Welle B sitzt fest die Scheibe D. Durch Verschiebung der Hülse C auf A werden mittels der hakenförmigen Druckstangen E die Gleitklötze F in der
auf A festsitzenden Scheibe verschoben und entweder
gegen die innere Ringfläche der Scheibe D gedrückt,
oder von dieser entfernt. Im ersteren Falle wird durch die entstehende Reibung die
Welle B mit A verkuppelt,
im letzteren dagegen wird die Reibung aufgehoben und es erfolgt Stillstand der
getriebenen Welle. Die hakenförmigen Schubstangen E,
welche aus Stahl gefertigt werden, sind elastisch und können dem entsprechend in der
Druckrichtung nachgeben.
Diese Kupplung wird von der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Actiengesellschaft in Berlin ausgeführt.
Eine andere selbstthätige Reibungskupplung, welche der E. Becker'schen (vgl. 1881 242
* 159) im Principe ähnlich wirkt, ist an J. F. Kallsen
in Brodersby bei Missunde und H. Jungclaussen in
Ahrensbock (* D. R. P. Nr. 6350 vom 26. Januar 1879) patentirt und in Fig.
3 und 4 Taf. 23
dargestellt. Auf der festen Achse a sitzt lose die
Hülse b, welche sich mit dem Getriebe c dreht; auf b sitzt
wiederum die Glocke d, welche ihre drehende Bewegung
von c durch eine Klauenkupplung empfängt, so daſs sie
also, ohne auſser Eingriff zu kommen, ein Stück auf der Hülse entlang gleiten kann.
Weiter befindet sich auf der Achse a die feste Glocke
e. Mit der Glocke d
rotiren die Gewichte f, welche durch Vermittlung der
Stangen g um die Zapfen h
und auſserdem um die Zapfen i schwingen; letztere sind
an einem Ringe angebracht, der auf die Hülse b gesetzt
ist. Zwischen diesem Ringe und dem Boden der Glocke d
befindet sich die Schraubenfeder k. Wenn nun das Ganze
rotirt, so sind die Gewichte bestrebt, aus einander zu gehen, sie überwinden die
Kraft der Schraubenfeder, ziehen die Glocke d an; diese
legt sich mit ihrem schrägen Rande unter den entsprechend geformten Rand von e und bewirkt so die Bremsung, bezieh. die
Kupplung.