| Titel: | W. P. Tatham's Dynamometer. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 274 | 
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                        W. P. Tatham's Dynamometer.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        W. P. Tatham's Dynamometer.
                        
                     
                        
                           Während die verschiedenen Bremsapparate von Prony, Navier,
                                 										Imray u.a. zur Messung der Arbeitsleistung einer Kraftmaschine ganz
                              									geeignet sind und bei indirecter Messung der Kraft
                              									recht genaue Resultate geben, sind dieselben zur Messung des Arbeitsverbrauches
                              									einer Arbeitsmaschine nicht gut anwendbar; mindestens wird man, wenn man die
                              									Transmissions welle bei ausgerückter Arbeitsmaschine bremsen wollte, bis die
                              									Geschwindigkeit die gleiche wäre, wie bei eingerückter Arbeitsmaschine, auf ziemlich
                              									umständliche Weise ein sehr ungenaues Resultat erhalten. Es sind daher für diesen
                              									Zweck die dynamometrischen Wagen construirt worden, bei welchen die Kraft direct gemessen wird, und zwar sind bei den hierher
                              									gehörigen Apparaten (von Hachette, White, Batchelder,
                                 										Hartig u.s.w.) bisher meistens Zahnräder benutzt worden. Dieselben liefern
                              									jedoch auch ziemlich unsichere Werthe, weil bei der Berechnung des Theilriſsdruckes
                              									aus den beobachteten Werthen die Zahn- und Zapfenreibung berücksichtigt werden muſs.
                              									Bei dem in Fig. 5 Taf.
                              									23 nach dem Journal of the Franklin Institute,
                                 										1881 Bd. 112 S. 321 abgebildeten, von W. P.
                                 										Tatham construirten Dynamometer sind nun wie bei dem Apparate von F. v. Hefner-Alteneck (1881 241 * 253) statt der
                              									Zahnräder Riemenscheiben angewendet und ist die Einrichtung derart getroffen, daſs die Differenz der
                              									Spannungen im führenden und im geführten Trum direct
                              									möglichst genau abgewogen werden kann. Der Apparat wird zwischen der treibenden
                              									Riemenscheibe A und der Maschine, deren
                              									Arbeitsverbrauch gemessen werden soll, eingeschaltet. Zwei halbkreisförmige Rahmen
                              										B und B1, welche um die Schneiden c und c1
                              									beweglich sind, tragen je zwei Riemenscheiben E, F
                              									bezieh. E1, F1, sämmtlich von
                              									gleicher Gröſse, über welche der Riemen in der gezeichneten Weise geschlungen ist.
                              									Die Riemenscheiben E und E1 sind so angebracht, daſs die Ablauf-
                              									bezieh. Auflaufstelle des über A gehenden Riemenstückes
                              									mit der Schneide c bezieh. c1 zusammenfällt, und zwar auf der Mitte
                              									der Riemendicke gemessen. Die Riemenstücke a und a1 üben mithin keine
                              									Wirkung hinsichtlich einer Drehung der Rahmen B und B1 um die Schneiden c und c1 aus. Die Scheiben F
                              									und F1 sind ferner so
                              									einzustellen, daſs das Riemenstück b oder genauer die
                              									Tangente an die Scheibe F in dem Auflaufpunkte des
                              									Riemens b senkrecht ist zur Verbindungslinie des
                              									Auflaufpunktes mit der Schneide c und ebenso das
                              									Riemenstück b1
                              									senkrecht zu der Verbindungslinie des Ablaufpunktes von B1 mit der Schneide c1. Um dies für
                              									beliebige Neigungen von b und b1 zu ermöglichen, sind die Lager für die
                              									Achsen der Scheiben F und F1 auf Kreisbögen verstellbar, deren
                              									Mittelpunkte mit den Schneiden c, c1 zusammenfallen. An dem Rahmen B befindet sich ein Arm, welcher mittels einer über
                              									Schneiden gelegten Schlinge an einem Wagebalken aufgehängt ist. Die Entfernung der
                              									Schneiden c und h von
                              									einander ist gleich der Entfernung der Schneide c von
                              									der Auflaufstelle des Riementrums b, wieder bis zur
                              									Mitte der Riemendicke gemessen. Wäre mithin der Rahmen B nicht mit B1 verbunden, so würde der durch die Schlinge auf den Wagebalken
                              									übertragene Zug genau gleich der Spannung in dem führenden Trum b sein. Da aber B mit B1 durch kleine,
                              									gleichfalls über Schneiden gelegte Schlingen verbunden ist, so daſs auch die
                              									Spannung des geführten Trums auf den Rahmen B und durch
                              									diesen auf den Wagebalken übertragen wird, so kann an dem letzteren die Differenz
                              									beider Spannungen direct gemessen werden. Dabei kommt
                              									weder die Reibung des Riemens auf den Scheiben, noch die Zapfenreibung in Betracht,
                              									sondern nur die geringe Reibung der Schneiden, und in so fern dürfte dieser Apparat
                              									den bisher bekannten Vorrichtungen mit Zahnrädern, wie auch dem v. Hefner-Alteneck'schen Apparate vorzuziehen sein.
                              									Einige Schwierigkeiten wird nur das Einstellen der Scheiben F und F1
                              									verursachen, wenn die oben genannten Bedingungen ohne Fehler erfüllt sein sollen,
                              									sowie auch die genaue Bestimmung der Geschwindigkeit des Riemens.
                           In Fig.
                                 										6 Taf. 23 ist noch eine zweite auf dem gleichen Princip beruhende
                              									Construction dargestellt. Die Scheiben F und F1 sind hier
                              									fortgelassen und die beiden Scheiben E und E1 auf einem um die Schneide c schwingenden Hebel angebracht. Von diesen Scheiben
                              										E, E1 ist der
                              									Riemen über die Scheibe M einer Hilfswelle geführt, von
                              									welcher die zu untersuchende Arbeitsmaschine angetrieben wird. Die Reibung, welche
                              									auf diese Hilfswelle kommt, wird allerdings mitgemessen; doch kann dieselbe dann
                              									auch leicht besonders ermittelt und in Abzug gebracht werden. Die Schneide c fällt hier nicht mit den Auflauf- und Ablaufstellen
                              									der Riemen a und a1 zusammen, sondern liegt nur in der Richtung der
                              									Riemen, was offenbar die gleiche Wirkung hat. Der Abstand der Schneiden h und c von einander ist
                              									gleich der von c auf einen der Riemen b gefällten Senkrechten.
                           Die Apparate können selbstverständlich auch zur Messung der Arbeitsleistung von
                              									Kraftmaschinen benutzt werden. Auch kann man damit leicht einen totalisirenden
                              									Arbeitsmesser herstellen, wenn man am freien Ende des Wagebalkens eine Feder
                              									anbringt und die Schwankungen des Hebels auf einen langsam bewegten Papierstreifen
                              									aufzeichnen läſst.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
