Titel: | John Farran's Schneidapparat für Doppelsammt. |
Autor: | M. W. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 305 |
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John Farran's Schneidapparat für Doppelsammt.
Mit Abbildungen auf Tafel 25.
Farran's Schneidapparat für Doppelsammt.
Damit die Schnittfläche beim Aufschneiden von Doppelsammt ein recht gleichmäſsiges
Aussehen, d.h. alle getrennten Polfäden die gleiche Länge erhalten, hat John Farran in Manchester (* D. R. P. Kl. 86 Nr. 14368
vom 6. April 1880) einen Schneidapparat construirt, bei welchem das Messer nur
während seines Hinganges wirkt, dagegen während des Rückganges auſser Thätigkeit
gebracht wird, was zugleich eine abgesetzte Zuführung des Doppelzeuges bedingt. Vom
Waarenbaum q (Fig. 18 bis
20 Taf. 25) gelangt der Doppelsammt zwischen die sorgfältig ausgeführten
und genau parallel gestellten Walzen r, r1 vor die Bahn des Aufschneidemessers t, um ruckweise durch die Abführwalzen u, v und u1, v1 nach oben bezieh. unten abgeführt zu werden. Das
Messer t ist um den Zapfen l drehbar auf dem Schlitten x gelagert, welch
letzterer seine Führung auf den zu den Walzen u, v, r
parallelen Schienen w, w1 findet und durch den Riemen y (Fig.
18) hin und her bewegt wird. Während dieser Bewegung nimmt der das Messer
t tragende Hebel m
eine senkrechte Lage zur Längsrichtung der Walzen ein; am Ende des Hinganges stöſst
er jedoch am Federhebel n an, wodurch er in schräge
Lage gebracht wird, also das Messer auſser Thätigkeit gelangt. Beim Rückgange stöſst
der Messerhebel m dagegen am Federhebel n1 an, wodurch ersterer
wieder in seine alte senkrechte Lage gestellt wird, das Messer also den Schnitt
ausführt. Einkerbungen im Hebel o, welcher durch eine
Feder angepreſst wird, halten den Messerhebel in seiner jeweiligen Stellung fest.
Die Schneide des Messers t wird hierbei nach jedem Gang
durch die Schleifsteine k, k1 geschärft.
Die hin- und hergehende Bewegung des Schlittens geschieht hierbei durch den Riemen
y von der Scheibe z
aus, deren in ihrer Drehungsrichtung wechselnde Rotation von der Antriebwelle durch
Einschaltung eines Kurbelviereckes abgeleitet wird. Die ruckweise Bewegung der
Abführwalzen wird dagegen durch Sperrräder i und i1 bewirkt, deren
Klinken auf Winkelhebeln h, h1 sitzen, die von auf der Antriebwelle angebrachten Daumen bewegt werden
und deren Schublänge durch in den Hebeln h, h1 befindliche Schlitze je nach Art des Sammtes
veränderlich ist. Leider ist der gewiſs schönere Schnitt dieses Apparates durch
einen Verlust an Leistungsfähigkeit desselben erkauft.
M. W.