Titel: | Presse für Trauben, Tabak u. dgl. mit verstellbarem Hebelwerk, mit Rührer und Büttenverschluss. |
Autor: | Schg. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 317 |
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Presse für Trauben, Tabak u. dgl. mit
verstellbarem Hebelwerk, mit Rührer und Büttenverschluſs.
Mit Abbildungen auf Tafel 26.
Schiffmann's Presse für Trauben, Tabak u. dgl.
Gegenüber dem für Kelterwerke gebräuchlichen Hebelmechanismus, bei welchem ein
einziger, mit Sperrklinke versehener Hebel angewendet wird, hat Conrad Schiffmann in Mülheim a. d. Mosel (* D. R. P.
Kl. 58 Nr. 15911 vom 9. Februar 1881) einen Schaltmechanismus construirt, der es –
behufs Zeitersparniſs – möglich macht, bei Beginn der Pressung ein schnelleres
Niedergehen des Preſsstempels zu erzielen und gegen Ende hin dasselbe zu
verlangsamen. Es wird dies durch Zuhilfenahme eines zweiten kürzeren Hebels B (Fig. 19 und
20 Taf. 26) erreicht, an welchem die Sperrklinke wie gewöhnlich drehbar
befestigt und der mit dem Haupthebel A durch das
Gelenkstück C verbunden ist. Je nach der geforderten
Gröſse des Hubes wird G mittels Bolzen an dem ersten,
zweiten oder dritten Auge von A eingelegt, oder wenn
die Hubveränderlichkeit eine stetige sein soll, so bedient man sich des durch
Schraube auf A festzustellenden Gleitstückes D, mit welch letzterem C
drehbar zu verbinden ist. Um so gröſser man also den Hub von B wünscht, um so weiter von der Preſsschraube entfernt hat man die
Befestigungsstelle des Gelenkstückes zu wählen. Es wird dadurch ermöglicht, während
ein und derselben Pressung den Hub variiren zu lassen, und es ist einzusehen, daſs
hierbei mit der Hubabnahme – ganz entsprechend der stärker werdenden Verdichtung des
Preſsmaterials – eine immer mehr anwachsende Kraftauſserung seitens des
Zwischenhebels B erreicht wird. Bei Umkehrung der
Drehungsrichtung wird die den Doppelschalthaken gegen das Sperrrad drückende Feder
in die Lage umgehängt, wie solche Fig. 19
punktirt andeutet, und damit auch für diese Drehung ein fester Eingriff der Klinke
stattfinde, sind die Vertiefungen im Sperrrade parallelwandig gestaltet.
Die drehbare Verbindung zwischen Druckplatte und Schraubenmutter bilden Haken m (Fig. 20),
welche einerseits an der Nabe u festgeschraubt sind und
andererseits in eine in die Mutter eingearbeitete Nuth greifen. Die letztere wird
von dem gabelartig gestalteten Hebel B bei o und n umfaſst, indem
sich diese beiden Gabeltheile ringförmig erweitern; auch erleichtert die letztere
Gestaltung eine festere Verbindung der Sperrklinke mit dem Hebel. Die ganze
beschriebene Einrichtung läſst sich ebenso zum Betriebe zweier Muttern anwenden; es
bedarf dann nur des Anlegens eines zweiten Gelenkstückes an der anderen Seite des
Haupthebels, welches in der angegebenen Weise mit einem diese zweite Mutter
umfassenden Nebenhebels verbunden ist.
Eine weitere Neuerung an derartigen Pressen bezweckt das Umrühren des in den
Schütttrichter eingebrachten Materials, damit das letztere sich nicht festpacke. Zu
diesem Zwecke ist in der Wandung eine Welle i (Fig.
21 und 22 Taf. 26)
drehbar angeordnet, durch welche auf der Kröpfung einer Kurbelwelle h in Abständen neben einander sitzende Nadeln k geführt sind. Bei Drehung der Zuführungswalzen m vermitteln mit einander im Eingriff stehende Räder
die Bewegung auf i und h.
Endlich ist noch das leichte und bequeme Lösen des Büttenverschlusses zu erwähnen.
Hierzu sind die Reifen b (Fig. 23 und
24) an ihren Enden hakenförmig gebogen und auſserdem ist die um den
Bolzen e drehbare Falle c
mit einem Keilansatz d versehen, welcher sich beim
Umlegen von c in die Offenlage (Fig. 23)
zwischen die Reifenenden drängt und diese aus einander schiebt.
Schg.