Titel: | Haniel und Lueg's hydraulischer Auslöseapparat für Schachtbohrer zum Abbohren von Schächten unter Wasser. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 455 |
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Haniel und Lueg's hydraulischer Auslöseapparat
für Schachtbohrer zum Abbohren von Schächten unter Wasser.
Mit Abbildungen auf Tafel 36.
[Haniel und Lueg's hydraulischer Auslöseapparat für Schachtbohrer
zum Abbohren von Schächten unter Wasser.]
Der von Haniel und Lueg in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 5
Nr. 15891 vom 29. März 1881) angegebene hydraulische Auslöseapparat besteht aus
einem mit dem Bohrer verbundenen Cylinder und einem an das Gestänge angeschlossenen
Ventilkolben. Der Cylinder ist mit einer Flüssigkeit gefüllt und besitzt eine
Steuerung, welche von einem gegen den Cylinder in gewissen Grenzen beweglichen
Schirm in Thätigkeit gesetzt wird und beim Niedergang des Apparates den Raum
oberhalb und unterhalb des Kolbens verbindet, beim Aufstoſs des Bohrers aber diese
Verbindung aufhebt.
Dieses Freifallinstrument ist in Fig. 5 und
6 Taf. 36 in seiner Ruhelage, wo der Bohrer auf dem Schachtboden
aufsteht, gezeichnet; es besteht aus einem durch das Fuſsstück B mit dem Bohrer A
verbundenen Cylinder C mit Schieberkasten K und einem Ventilkolben D, an welchen sich das Gestänge bei E
anschlieſst. Ein Blechschirm O ist durch Stangen N und Hebel L mit dem
Steuerkolben K verbunden und bewirkt dessen Umstellung
beim Auf- und Niedergange des Apparates in folgender Weise: Beim Anheben des
Gestänges schlieſst der Blechschirm O in Folge des
Gegendruckes im Wasser den Schieber K, so daſs die über
dem Kolben B befindliche Flüssigkeit abgesperrt ist und
der Apparat mit dem Bohrer in die Höhe geht. Beim Niedergang des Gestänges bleibt
der Blechschirm gegen den Apparat zurück, rückt also den Schieber K herab und bringt die Räume über und unter dem Kolben
im Cylinder in Verbindung, so daſs Bohrer und Apparat ungehindert herabfallen
können. Beim Aufschlagen des Bohrers fällt auch der Schirm auf sein unteres Auflager
und schlieſst durch den Steuerkolben K die Verbindung
zwischen beiden Cylinderenden. Die von dem weiter sinkenden Kolben D verdrängte Flüssigkeit nimmt durch das Ringventil in
D ihren Weg nach der oberen Cylinderseite. Wenn das
Gestänge im tiefsten Punkte angekommen ist, schlieſst sich das Ringventil wieder und
ein Spiel ist vollendet.