Titel: | C. Linkenbach's feststehender Rundherd. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 243, Jahrgang 1882, S. 465 |
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C. Linkenbach's feststehender Rundherd.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
Linkenbach's feststehender Rundherd.
Der vor einiger Zeit an C. Linkenbach in Ems (* D. R. P.
Kl. 1 Nr. 8612 vom 15. Juli 1879) patentirte Rundherd hat sich nach Mittheilung der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1881
S. 259 auf den Emser Silber- und Bleiwerken bewährt, so daſs hier seine Beschreibung
gegeben werden möge.
Der Herd charakterisirt sich als ein feststehender Rundherd und zwar Kegelherd, mit
beweglichen Aufgebe-, Läuter-, Abbrause- und Abkehrvorrichtungen versehen, bei
welchem das Aufgeben der Trübe ohne Unterbrechung stattfindet, die aufgetragenen
Schlammtheile aber, ohne daſs eine Ueberlagerung derselben durch andere erfolgt, dem
Läuterprocesse unterworfen und hiernach von der Herdfläche entfernt werden.
Der Herd A selbst ebenso wie die drei kreisrunden,
festliegenden Gerinne Q, R und S sind, wie aus Fig. 8 und
9 Taf. 37 zu ersehen, aus Mauerwerk hergestellt und mit einem glatten,
etwa 1cm starken Cementputz versehen. Im
Mittelpunkte steht die durch Schneckengetriebe C in
drehende Bewegung zu versetzende verticale Welle B, auf
welcher das Nabenstück F mit 4 Tragarmen E festgekeilt ist; an letzteren hängen die
Vorlegetafeln G und G1, die Läuterrinne H
und das Schliechabbrauserohr J. Ferner ist auf den
Tragarmen eine kreisrunde Wasserrinne K befestigt,
welche mit der Welle B sich bewegt und ihren Zufluſs
durch das festliegende Rohr erhält, durch die anstoſsenden Rohre P aber die Läuterrinne und das Abbrauserohr speist.
Endlich ist an der Welle befestigt die Stelltafel des Herdes O mit der Trübeaufgebeabtheilung O1, der Trübeeinströmrinne O2 und der Läuterwasserabtheilung O3, welche ebenfalls
aus der Wasserrinne K den nöthigen Zufluſs erhält. Das
Trübezufluſsrohr M ist in dem Kanäle N unter dem Herde selbst hindurchgeführt, steigt in der
Mitte auf und gieſst direct in O2. In jedem der drei Gerinne Q, R und S bewegt sich mit den Vorlegetafeln
eine Bürste oder andere Abstreichvorrichtung von der Breite des Gerinnes, 1 bis 2cm über dessen Boden, um ein etwaiges Absetzen von
Schlamm auf diesem zu verhindern. Sämmtliche bewegliche Theile sind aus Eisen
gefertigt.
Die Weise, in welcher der Herd arbeitet, ist einfach und aus dessen Construction ohne
Weiteres ersichtlich. In den oben genannten Aufbereitungswerkstätten finden sich
zwei solcher Herde mit je 8m Durchmesser
aufgestellt, welche ein auſsergewöhnlich schlammreiches, Weiſsbleierz haltendes
Grubenklein verarbeiten und je 6600k trocken
gewogenen Schlammes in 10 Stunden durchzusetzen vermögen, wobei die fertigen
Producte und Abgänge den weitgehendsten Anforderungen entsprechen. – Kraftbedarf
eines solchen Herdes und dessen Verbrauch von Läuterwassern werden in Ziffern nicht
angegeben, nur als sehr niedrig bezeichnet, der Wasserbedarf als wesentlich geringer
als bei den rotirenden Herden, welche auch in der Herstellung die doppelten Kosten
eines Linkenbach'schen Herdes verursachen sollen.
Die in Ems zur Verarbeitung gelangende Trübe hält nur 2 bis 5,5 Proc. Schlamm.Wie Linkenbach im Mittelrheinischen
Bezirksverein deutscher Ingenieure (Wochenschrift, 1882 * S. 84) mittheilte, sind von seinen
Apparaten bereits 18 Stück in Ausführung gekommen. Um für kleinere
Aufbereitungsanstalten, welche ihre Schlammmassen unverwerthet den Halden
zugehen lassen, solche Hundherde mit möglichst geringen Kosten herzustellen,
wurden neuerdings mehrere (drei) feststehende Rundherde über einander
angeordnet derart, daſs jeder dieser Herde für sich arbeitet; nur die
Producte der einzelnen Herde werden zusammengeführt.
S–l.