Titel: Speisung der Schiffsdampfkessel mittels Syphon.
Autor: Mg.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 7
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Speisung der Schiffsdampfkessel mittels Syphon. Mit Abbildungen auf Tafel 2. Halpin's Speisung der Schiffsdampfkessel. Das Condensations- und Speisewasser wird den Schiffsmaschinen und Kesseln gewöhnlich durch unterhalb der Wasserlinie befindliche Oeffnungen in der Schiffswand zugeführt. Geräth nun an den betreffenden Absperrventilen oder Schiebern etwas in Unordnung, so ist die Gefahr des Volllaufens des Schiffes nicht ausgeschlossen, während jedenfalls das Einbringen in ein Trockendock zur Ausführung der Reparaturen nothwendig wird. Druitt Halpin in London (*D. R. P. Kl. 65 Nr. 18061 vom 17. November 1881, vgl. auch Engineering, 1882 Bd. 33 * S. 17) vermeidet diese Uebelstände durch die Anbringung eines senkrechten Syphons, dessen eines Ende unterhalb der Wasserlinie durch die Schiffswand mit dem Fahrwasser in Verbindung steht, während das andere Ende an die zum Condensator, Speisepumpen u.s.w. führenden Rohre angeschlossen und mit Ventilen oder Abschluſsschiebern ausgestattet ist. Selbstverständlich muſs der Auslauf des Syphons bezieh. der mit ihm verbundenen Röhren tiefer als die im Fahrwasser mündende Eintrittsöffnung liegen. Bei der in Fig. 7 bis 9 Tafel 2 dargestellten Construction ist die Schiffswand in gewöhnlicher Weise durch Winkeleisen versteift gedacht, von denen je zwei mit den freiliegenden Schenkeln vernietet sind. Zwischen zwei solcher Winkelpaare werden Platten eingefügt, die zwei Kammern d und e bilden; von diesen gestattet d bei c den freien Eintritt des Fahrwassers, während an e bei f sich die zum Condensator u.s.w. führenden Röhren anschlieſsen. Am Knie des Syphons ist ein Lufthahn r angebracht, um die Kammer d bis auf die Wasserlinie entleeren zu können, wenn z.B. an den Ventilen oder Abschluſsschiebern Ausbesserungen vorzunehmen sind. Für den Fall, daſs für die Maschinen, Kessel oder Pumpen Wasser gebraucht wird, ehe die Maschinen angelassen sind und das Vacuum im Syphon hergestellt haben, steht das obere Ende des Syphons mit einem Ejector h in Verbindung, um jederzeit den Syphon bethätigen zu können. Derselbe kann durch sein Dampfrohr n von den Hauptkesseln aus durch Rohr o oder von einem Hilfskessel aus durch Rohr p betrieben werden. Das Saugrohr g führt in das Knie des Syphons, während ein Rohr m den Ejector mit dem Condensator verbinden läſst, so daſs er auch diesen luftleer machen kann, ehe die Maschinen angelassen sind. Laufen die Maschinen, so wird der Ejector abgestellt. Da sich dann im oberen Theil des Syphons Luft ansammeln könnte, so kann derselbe durch die Rohre g und m mit dem Condensator verbunden werden, zu welchem Zwecke Hähne i, k und l vorgesehen sind; ein Wasserstandszeiger am Knie des Syphons ist für diesen Fall empfehlenswerth. Das Ablaſsrohr p des Ejectors mündet nach dem Kiel oder über Bord, während das Condensationswasser-Ausguſsrohr q wie üblich über der Wasserlinie mündet. Statt der dargestellten, für den vorliegenden Fall ganz zweckmäſsigen Construction des Syphons zwischen den Wandverstrebungen wird auch vorgeschlagen, beide Rohre desselben selbstständig an der inneren Schiffswand mehr oder minder von derselben geschützt anzuordnen. Die günstigste Art der Ausführung muſs natürlich den Verhältnissen gemäſs gewählt werden. Mg.

Tafeln

Tafel Tafel 2
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