Titel: Walzwerk zur Herstellung von Ringen ohne Naht.
Autor: Mg.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 10
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Walzwerk zur Herstellung von Ringen ohne Naht. Mit Abbildungen auf Tafel 2. Windle's Walzwerk für Ringe. Um Ringe ohne Schweifsnaht durch Walzen herzustellen, wird von J. Windle in Moston, Lancaster, England (*D. R. P. Kl. 49 Nr. 17 706 vom 21. Mai 1881) das in Fig. 10 bis 12 Taf. 2 gezeichnete Walzwerk vorgeschlagen. In dem Gestell d ist die von der Transmission direct umgetriebene Walze a gut gelagert, während ihre Gegenwalze b ihre Lager in einem Schlitten k hat, welcher in Nuthen des Tischrahmens e verschiebbar ist. Auf der anderen Seite des Ständers d befindet sich ein auch auf dem Tisch gleitbarer Ständer l, dessen oberes Ende die Achse eines Schwingrahmens m aufnimmt, welcher ein Halblager m1 für die Walze b bildet; das obere Lager für die Walze a trägt ein gabelartiger Ansatz g des Ständers d. Um nun nahtlose Ringe zu walzen, klappt man den Rahmen m nach oben, so daſs man den irgendwie vorbereiteten hohlen Metallputzen über die Walze b schieben kann, und schlieſst das Walzenlager m1 nieder. Bei Rotation der Walze a wird nun das Metall zu einem immer weiter werdenden Ringe allmählich ausgestreckt, da die Walze b währenddem stetig gegen die Walze a durch folgende Vorrichtung gedrückt wird. In dem Ständer d sind zwei hydraulische Cylinder angeordnet, deren Kolben o an dem gleitbaren Ständer l festsitzen. Letzterer steht nun durch Stangen n mit dem vorderen Schlitten k so in Verbindung, daſs er bei einer Rechtsverschiebung diesen mitnimmt, ohne selbst durch eine Rechtsverschiebung von k beeinfluſst zu werden; zu diesem Zweck sind die Stangen n lose in den Schlitzen von l, in diesen aber durch einen Keil gehalten. Werden nun die Kolben o durch hydraulischen Druck allmählich nach rechts gedrückt, so wird auch die Walze b gegen a gepreſst, bis die erwünschte Metallstärke des Ringes erreicht ist. Zur Erleichterung der Bewegungen des Ringes während der Bearbeitung sind für denselben Leitrollen y und y1 angeordnet, von denen erstere mit einander durch Getriebe verbunden und von der Maschine oder von Hand aus bewegt werden. Um nun ferner den Ring gut centrisch, d.h. dessen Mittelpunkt in der Verlängerung der durch die Walze a und b bestimmten Centralen zu erhalten, wird derselbe beiderseits von einer Anzahl über einander angeordneter Rollen u geführt. Diese lagern je in den Rahmen t, welche durch ein von dem Handrade x aus bethätigtes Schneckengetriebe v und Zahnsegmente um ihre festen Achsen verdrehbar sind. Während des Walzenvorganges ist so diese Führung des Ringes sehr leicht vorzunehmen. Hat nun der Ring den gewünschten Durchmesser erhalten, so stellt man den Zufluſs der Preſsflüssigkeit zu den Cylindern der Kolben o ab und bewirkt dadurch den Stillstand des Schlittens k. Nachdem so das Walzstück noch einige Male die Walzen durchlaufen hat, wird der Schlitten k und damit die Walze b durch die am Tisch e angebrachte hydraulische Presse rq zurückgezogen; der Cylinder q derselben sitzt am Tisch e fest, während die Kolbenstange r mittels ihres Querhauptes s und eines Gestänges mit dem Schlitten k verbunden ist. Wenn also der Kolben r nach auſsen gedrückt wird, so zieht er den Schlitten k und auch den Schlitten l zurück. Es dient diese Presse demnach zur Formung der Walzen und zur Wiederherstellung des guten Schlusses zwischen Lager m1 und Walze b. Die Regulirung des Zuflusses der Druckflüssigkeit geschieht in bekannter Weise. Zu bemerken bleibt noch, daſs die Walze a an jedem Ende eine Flansche trägt, die Walze b aber völlig glatt ist;. die Ringe bleiben demnach völlig glatt. Sollen die Ringe aber Flanschen erhalten, oder sonstwie façonnirt werden, so sind die Walzen entsprechend zu profiliren. Die Vorbereitung des Metallpacketes, aus welchem die Ringe gewalzt werden, wird von Windle in folgender Weise vorgeschlagen: In die Metallscheibe wird ein Loch gestoſsen und diese dann mit Hilfe eines Dornes und eines Gesenkes unter dem Dampfhammer zu einem rohen Hohlcylinder von der Länge des zu erzeugenden Ringes ausgeschmiedet. Nach dem Engineer, 1881 Bd. 52 * S. 344 können die Ringe bis zu einer Höhe von 1m,5 bei beliebigem Durchmesser hergestellt werden. Die Maschine wird von D. Adamson und Comp. in Dukinfield bei Manchester gebaut. Mg.

Tafeln

Tafel Tafel 2
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