Titel: | Eng. Beovide's Maschine zum Abscheiden des Faserstoffes aus den Blättern der Ananas und Agaven. |
Autor: | E. H. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 18 |
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Eng. Beovide's Maschine zum Abscheiden des Faserstoffes
aus den Blättern der Ananas und Agaven.
Mit Abbildung auf Tafel 3.
Beovide's Gewinnung der Ananasfaser.
Aus den Blättern der echten Ananas (Bromelia) wird
ebenso wie aus jenen der Agaven (vgl. 1882 244 * 121) ein
Faserstoff gewonnen, welcher je nach dem Grade der Feinheit entweder zu
Seilerarbeiten (Taue, Stricke u. dgl.), oder zu Geweben verarbeitet wird. Beide
Pflanzen, welche auch mit dem gemeinschaftlichen Namen „Silkgrass“ bezeichnet werden, kommen in groſsen Mengen in
Centralamerika vor. Die Ananasfaser ist im Allgemeinen feiner und glänzender als die
Agaven- oder Pitefaser und besitzt eine Festigkeit, welche der des russischen Hanfes
noch überlegen ist.
Die Entfernung der Gewebetheile von den beiden Seiten der Blätter erfolgt bei dieser
an Eng. Beovide in Mineral de Catorce, Mexico, unter Nr. 251818 i. J. 1881 in Nordamerika patentirten, in
Fig. 8 Taf. 8 veranschaulichten Maschine durch zwei bezieh. drei in einem
Gestell über einander gelagerten Schlagtrommeln, die sich in entgegengesetzten
Richtungen zu einander bewegen, so daſs der erste Schlagflügel die eine Seite des
Blattes, der folgende die andere Seite bearbeitet. Das Material wird bei H mittels der cannelirten Walzen G dem ersten Schlagflügel A
zugeführt, welcher mit
einem Rost B umgeben ist, aus dessen Oeffnungen bei I die abgeschiedenen Gewebetheile entfernt werden;
durch Vermittelung des Cylinderpaares J werden die
Blätter dem sich in entgegengesetzter Richtung bewegenden Schlagflügel A1 zugeführt, dessen
Rost F ebenfalls mit Oeffnungen I1 versehen ist, wobei die andere
Blattseite vom Gewebe befreit wird. Ein drittes Walzenpaar J1 entfernt den Faserbast aus der Maschine
und bringt denselben auf ein endloses Abführtuch K,
welches die Fasern an die Stelle befördert, wo dieselben getrocknet und verpackt
werden.
Bei 2000 minutlichen Umdrehungen der Schlagtrommeln sollen in der Stunde 28000
Blätter bearbeitet werden.
E. H.