Titel: | Jak. Schweizer's elektrische Uhr. |
Autor: | Schg. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 22 |
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Jak. Schweizer's elektrische Uhr.
Mit Abbildungen auf Tafel 4.
Schweizer's elektrische Uhr.
Eine von Jak. Schweizer in Solothurn, Schweiz (* D. R.
P. Kl. 83 Nr. 17 632 vom 23. Juni 1881) construirte und von Roth, Schaeffi u. Comp. in Solothurn ausgeführte Uhr benutzt unter
Weglassung der sonst üblichen Motoren – als Feder oder Gewichtskraft – ausschlieſslich
den elektrischen Strom zum Betriebe. Es ist hierbei die anerkennenswerthe
Vorrichtung getroffen, daſs bei etwaiger zu geringer Stromstärke sofortige
Stromunterbrechung und somit Vermeidung jedes unnützen Aufwandes von Elektricität
stattfindet.
Der Gang der Uhr geschieht durch Vermittelung eines hufeisenförmigen Elektromagnetes,
welcher durch abwechselnden Stromschluſs und Stromunterbrechung den Anker K (Fig. 1 bis
3 Taf. 4) regelmäſsig anzieht und abstöſst. Die letztere Bewegung findet
unter Mitwirkung eines Gewichtes P statt, das auf den
mit dem Anker bei F drehbar verbundenen Hebel E verschiebbar aufgesteckt ist. Der Anker selbst dreht
sich um den Bolzen i. Mittels einer Stellschraube l, deren Spitze sich auf den Anker stützt, läſst sich
die Höhenlage des Hebels E und dadurch seine Einwirkung
auf das Sperrrad D reguliren. Diese Einwirkung tritt
beim Sinken des Gewichtes P ein, indem der bei e drehbar befestigte und durch Feder f mit seinem Zahne in die Zähne des Sperrrades
gedrückte Arm G eine Drehung jenes Rades veranlaſst.
Bei einer bestimmten Tieflage wirkt ferner der mehrgenannte Hebel E mit der Schraube E1 auf den horizontalen Arm r4 des Winkelhebels r5, rückt dadurch den
Zahn r2 des vertikalen
Armes aus der Verzahnung des Hebels r1 aus, so daſs der letztere – der Schwere überlassen
– niedersinkt (vgl. Fig. 3).
Diese letztere Bewegung geschieht durch Drehung der Achse p, auf welcher sich zugleich die Scheibe N
(Fig. 4) befindet. Dieselbe nimmt also an der Drehung Theil, bringt die
vorher durch den Stift t zurückgehaltene Feder M mit der Feder u in
Berührung und schlieſst dadurch den elektrischen Strom. Dies hat zur Folge, daſs der
Elektromagnet I den Anker K anzieht und ein Heben des Hebels E
veranlaſst. Bei einer gewissen Höhenlage verläſst auch die Schraube E1 den Horizontalarm
des Winkelhebels r5 und
gelangt nunmehr die Feder r3 zur Wirkung, welche den Zahn r2 wieder in Eingriff mit dem mittlerweile von der
Zugstange r gehobenen Hebel r1 bringt. Die Stange r besitzt nämlich an ihrem oberen Ende einen Schlitz,
in welchem der an E befindliche Stift r6 sich frei bewegen
kann, jedoch beim Hochgang von E durch Anstoſsen an die
obere Schlitzbegrenzung an der Zugstange r die Hebung
von r1 bewirkt. Hierbei
wird natürlich auch die Scheibe N gedreht und der
beschriebene Contact zwischen den Federn M und u aufgehoben. Die Stromunterbrechung dauert so lange,
bis die Stellschraube r wieder auf die Feder u drückt. Damit jedoch während der kurzen Zeit des
Aufhebens jenes Armes E das Rad D sich ununterbrochen weiter bewege, sitzt das letztere lose auf seiner
Achse und wird durch die Spannkraft einer an derselben Achse befestigten Blattfeder
a (Fig. 4), die
sich gegen den Stift b legt, in Rotation versetzt.
Wie bereits im Eingange erwähnt, ist auch eine Vorrichtung vorhanden, welche bei zu
schwachem Strome den Schluſs des letzteren nicht eintreten läſst. Genügt nämlich die Stromstärke
nicht, den Anker K niederzuziehen, so wird derselbe bei
dem allmählichen Sinken nach der anderen belasteten Seite hin auf den Isolirstift
h2 stoſsen, ihn und
somit die ihn tragende Feder h1 niederdrücken, deshalb deren Berührung mit dem
Querstück h aufheben. Da nun aber einer der Poldrähte
zunächst nach diesem Quer stück h bezieh. Feder h1 führt, ehe er die
Windungen des Elektromagnetes bildet, so wird trotz des durch die Bewegung der
Scheibe N erzeugten Contactes in der an zweiter Stelle
bewirkten Auslösung ein Stromschluſs nicht stattfinden können.
Schg.