Titel: | Neuerungen an Vielkantdrehbänken. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 56 |
Download: | XML |
Neuerungen an Vielkantdrehbänken.
Patentklasse 38. Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Neuerungen an Vielkantdrehbänken.
Während bei den meisten Geräthen zur Herstellung kantig profilirter Hölzer (vgl. Weiſse 1880 237 * 357 und
Bahn 1881 242 451) die
zwischen zwei Planscheiben oder endlosen Ketten eingespannten Hölzer an einem in
feststehenden Lagern schnell rotirenden Fräser vorbeigeführt werden, schlägt A. Wenzel in Berlin (*D. R. P. Nr. 17 565 vom 13.
September 1881) vor, die Hölzer fest zu legen und dem Fräser eine entsprechende
Weiterbewegung zu geben. Es wird durch diese Anordnung vermieden, daſs der Fräser
trotz vorgesehener Gegenführungen nur an den Enden festgelagerte und durch Zwischenräume
getrennte Hölzerreihen bearbeitet. Hier werden die Hölzer in gröſserer Anzahl dicht
auf einander zwischen zwei senkrechte Ständer durch verschiebbare, von
entsprechenden Hebeln anziehbare Platten fest eingespannt. Zwei solcher
Einspannvorrichtungen sind mit ihren Längsseiten einander gegenüber derart
angeordnet, daſs zwischen beiden die vertikal zu verschiebende Fräse die nach innen
gekehrten Seiten der Hölzerschichten bearbeitet. Die Fräse wird von einer besonderen
Riemenscheibe schnell umgedreht und zwischen beiden Ständern gut geführt mittels
eines geeigneten Antriebes durch Kegelräder und eine Schraube selbstthätig nach oben
oder unten bewegt. – Die Lagerung der Hölzer ist hier eine sichere wie bei den
anderen Constructionen; doch liegt der Mangel in dem zeitraubenden Umspannen der
Hölzer von Hand nach jedem Durchzug.
H. Hoff in Berlin (*D. R. P. Nr. 18 040 vom 2. September
1881) hat die Bahn'sche Construction (1881 242 451) verändert; er benutzt auch endlose Ketten,
spannt jedoch die Hölzer nicht direkt in diesen ein, sondern bringt zwischen
denselben erst förmliche Drehbänke an, in deren Supportspitzen die Hölzer
festgehalten und selbstthätig verdreht werden. Die Enden der Drehbankbetten sind an
den Ketten befestigt und möglichst sicher geführt; natürlich wird die ganze
Vorrichtung ungemein schwer und bedarf einer bedeutenden Kraft zur Bewegung, so daſs
der Vortheil des Einspannens beliebig langer Hölzer dadurch aufgehoben wird.
Interessant an dieser Vorrichtung ist die selbstthätige Verstellung der Hölzer nach
der Bearbeitung einer Seite. Auf der Drehbankspindel sitzt ein Schaltrad s (Fig. 10 und
11 Taf. 6) mit einer der Zahl der zu erzeugenden Seiten entsprechenden
Anzahl Zähne; hier sind vier angenommen. Der Sperrzahn s1 hält während der Bearbeitung das
eingespannte Holz fest, da der Fräser gegen den Sperrkegel arbeitet. Ist der Fräser
vorüber gekommen, so hält eine an der Führung befestigte Feder das auf der
Drehbankspindel sitzende Reibungsrad r fest und bewirkt
durch dieses Festhalten eine Verdrehung der Spindel um mindestens einen Zahn. Da
hier eine groſse Umdrehungsgeschwindigkeit angenommen ist, so würde diese Verdrehung
ungenau werden und der Sperrkegel nicht richtig in die neue Zahnlücke gelangen.
Deshalb wird die durch die Feder p bewirkte Verdrehung
richtig gestellt durch die Wirkung eines zweiten federnden Ansatzes, welcher, der
Feder p entgegen gerichtet, das Rädchen b und somit die Spindel so weit wieder zurückgedreht,
bis die Sperrklinke s1
in die Zahnlücke sich fest einlegt.
Mg.