Titel: | Neuerungen an Korkschneidmaschinen. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 58 |
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Neuerungen an Korkschneidmaschinen.
Patentklasse 38. Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Neuerungen an Korkschneidmaschinen.
Zu den früher (1881 240 * 177) angegebenen Messern, welche
zum Schneiden von Flaschenkorken bestimmt sind, wird eine neue Form von P. Ficker in Reutlingen (*D. R. P. Nr. 12864 vom 14.
August 1880) angegeben; das Messer M ist, wie aus Fig.
12 Taf. 6 zu entnehmen, schneckenförmig aus Stahl gebogen und besitzt eine
der Schraubenlinie ähnliche ansteigende Schneide; es wird bei der vorliegenden
Maschine concentrisch auf einer guſseisernen Scheibe f
mit 4 Schrauben h befestigt und durch die Schnurscheibe
g umgedreht. Wird nun gegen das vordere Ende des
rotirenden Messers das Korkholz mittels eines Schraubensupportes vorgedrückt, so
findet entsprechend dem vorrückenden Ausschnitt ein Zurückdrängen des horizontal
geführten Stiftes l statt. Ist der Kork geschnitten und
der Support zurückgegangen, so stöſst dieser federnde Stift l den Korkkegel aus den Messern heraus. – Die Schwierigkeit namentlich des
selbstthätigen Schliffes solcher Messer wird sich der sonst guten Wirkung derselben
entgegenstellen.
In dem zugehörigen Zusatzpatent (* Nr. 15892 vom 31. März 1881) sind denn auch statt
des spiralförmigen Messers zwei in einer drehbaren Hülse scherenartig wirkende,
halbrunde Messer in gleichfalls ganz eigenartiger Weise in Vorschlag gebracht. Die
beiden halbkreisförmigen Messer h (Fig. 13 und
14 Taf. 6) sind an den Backen k um den
Zapfen l gelenkig befestigt, während an den Enden der
Backen Schienen mit Kugeln m angebracht sind, welche in
einer Nuth des Kolbens b geführt werden. Wird nun durch
die Schraube am Support das Korkholz vorgeschoben, so wird gleichzeitig mittels des
einerseits am Support befestigten Bügels p die Feder
n gestreckt, bis sie die Hohlspindel a mit dem Kolben b nach
rechts zieht. Dies geschieht früher oder später, je nachdem die Messer h einen gröſseren oder kleineren Widerstand beim
Schneiden vorfinden. Diese Bewegung nach rechts verschiebt die Kugeln m so in ihrer konischen Nuth, daſs sich deren
Mittelpunkte immer weiter von einander entfernen, dadurch die Backen k vorschieben und den Durchmesser der Schnittfläche
zwischen beiden Messern verringern. Der Kork wird also allmählich immer spitzer und
so auf die gewünschte kegelförmige Gestalt zugeschnitten. Wird der Support
zurückgeschraubt, so zieht die Feder n die Messer
wieder in ihre Anfangsstellung, während der soeben fertig geschnittene Kork in die
Hohlspindel a gelangt, um von den nachfolgenden Korken
endlich rechts herausgestoſsen zu werden.
Die Maschine von W. H. Gropp in Braunschweig (*D. R. P.
Nr. 15958 vom 15. Januar 1881) schlieſst sich in der allgemeinen Anordnung den
Maschinen mit geraden, horizontal hin- und herschiebbaren Messern an, vor welchen
das Korkholz rotirt.
Die Drehachse des Korkes sowie das Messer M (Fig.
15 Taf. 6) sind hier in einfachster Weise durch eine Schnur D, welche über die Rolle F
geleitet wird und am anderen Ende ein Gewicht trägt, in Verbindung gebracht. Wird
das Messer M an seinem Handgriff vom Arbeiter nach
links gezogen, so dreht sich auch der zwischen den Patronen P, P1 eingespannte Kork mit, während nach
erfolgtem Schnitt die Rückwärtsbewegung durch das Gewicht geschieht. Das Einlegen
der vorgeschnittenen Korkstücke in die Patronen erfolgt von Hand, nachdem durch
Niederdrücken des Fuſstrittes y, wie bei Nax (1881 239 * 178), die
Welle S zurückgeschoben ist. Groſsen Werth legt der
Erfinder darauf, daſs das Messer beim Schneiden stets auf den Patronen aufruht, da nach seiner Meinung nur so es allein möglich
sei, die Korke stets vollkommen rund und von genau gleicher Gröſse zu schneiden.
Während der Arbeit sitzt der Arbeiter so vor der Maschine, daſs er mit der rechten
Hand den Messergriff, mit dem rechten Fuſs den Tritt y
beherrscht, während er mit der linken Hand die Korkstücke einlegt.
Mg.