Titel: | Filterpresse von G. Hövelmann in Berlin. |
Autor: | Schg. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 112 |
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Filterpresse von G. Hövelmann in
Berlin.
Mit Abbildungen auf Tafel 10.
Hövelmann's Filterpresse.
Die nach Art der bekannten Backenquetsche construirte, in Fig. 8 bis
10 Taf. 10 dargestellte Filterpresse von G.
Hövelmann in Barmen (*D. R. P. Kl. 58 Nr. 17288 vom 6. September 1881)
bewirkt das Auspressen breiartiger Massen zwischen zwei an ihren unteren Enden um
Achsen c, c1 drehbaren
Platten a, a1 von denen
die eine in Schwingung versetzt wird, und zwar geschieht die Verengung des
Preſsraumes und demzufolge die Pressung mittels des Excenters g, während die Rückführung das an der Platte a1 befindliche Gewicht
g1 veranlaſst. Die
Zu- und Abführung des Preſsgutes, sowie die Filtration besorgen hierbei die beiden
endlosen, über Rollen geführten Metalltücher a2 und a3, welche durch die Gewichtsrollen a4 und a5 in Spannung erhalten werden. Damit die
ausgepreſste Flüssigkeit bequem abflieſsen kann, befinden sich in den Preſsplatten
Riefen, die von unten nach oben verlaufen. Für die horizontale Aufstellung der
ganzen Presse würden an Stelle der Riefen Durchbohrungen in den unteren Platten zu
treten haben. Aus der ganzen Wirkung der Presse geht hervor, daſs man als
Preſsprodukt einen endlosen, plattenförmigen Kuchen erhält, dessen Dicke von der
Stellung der Platte a abhängig ist. Man kann dieselbe
mit Hilfe der Stellschraube h verändern und dadurch die
Austrittsöffnung zwischen den Platten verengen und erweitern. Ebenso läſst sich die
Eintrittsöffnung durch den in Fig. 10
ersichtlichen Mechanismus um ein geringes verändern. Der Eintritt des Preſsgutes
selbst geschieht aus einem Behälter durch den Kanal C,
welcher kurz vor den Platten a, a1 beiderseitig sich mit Gummiplatten C1 und C2 dicht an die
letzteren anlegt. Der nach jedesmaligem Rückgange der schwingenden Platte zu
erfolgende Schub des Preſsstoffes geschieht durch ruckweise Bewegung der
Metalltücher, indem das auf der Achse der Walze i
sitzende Schaltrad durch die Kurbelschleife i1 mit der Klinke i2 und durch den mit der Riemenscheibe g2 verbundenen
Kurbelstift i3
geschaltet wird.
Die beschriebene Presse eignet sich im Allgemeinen zum Entwässern von breiartigen
Massen, schwerlich jedoch – wie es die Patentschrift angibt – zur Herstellung von
dickem Papier, denn Papierstoff dürfte wohl diese ruckweise Pressung und Beförderung
nicht vertragen. Es dürfte ferner zweckmäſsiger sein, wenn die Bewegung der
Preſsplatte zu einer zwangläufigen und dadurch sicheren gemacht würde, was unter
Weglassung des Gewichtes durch starre Verbindung von Platte und Excenterring unter
Zuhilfenahme einer auf Welle g aufzusetzenden
Excenterscheibe leicht zu erreichen wäre.
Schg.