Titel: | J. W. Hyatt's Filter für Wasser. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 291 |
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J. W. Hyatt's Filter für Wasser.
Mit Abbildung auf Tafel 21.
Hyatt's Filter für Wasser.
Der von J. W. Hyatt in Newark (*D. R. P. Kl. 85 Nr.
18262 vom 22. Juni 1881) vorgeschlagene Filter besteht nach Art der Kastenfilter aus
mehreren, über einander angeordneten, von einander ganz unabhängigen Filtern, in
welche sich das einströmende Wasser vertheilt, während nachher das filtrirte Wasser
in ein Rohr zusammengeführt wird. Man erreicht durch derartige Anlagen eine schnelle
und billige Klärung bedeutender Wassermengen.
Der in Fig. 21 Taf. 21 dargestellte Apparat ist aus Abtheilungen B, deren Zahl sich nach der gewünschten Leistung
richtet, zusammengesetzt und zwischen zwei entsprechend geformten Platten C, C1 gehalten. Jede
einzelne Abtheilung B besitzt eine centrische Oeffnung
H, durch welche ein Spülrohr I hindurchgeht, während sich an dieses wieder in der
angegebenen Höhe horizontale kurze Rohre a ansetzen.
Diese Rohre sollen ein Auswaschen der oberen Lagen des Filtermaterials und
demzufolge dessen Reinigung dadurch bewirken, daſs sie bei ihrer Umdrehung mittels
eines über dem Apparate auf dem Rohre I angebrachten
Gesperres Wasser in kräftigem Strahl, aber fein vertheilt, durch untere Oeffnungen
gegen das Filtermaterial strömen lassen. Während zum Zweck der Filtration das Wasser
bei L in den durch die Abtheilungen selbst gebildeten
Kanal G eintritt und von hier durch die Mundstücke o in die einzelnen Filterräume gelangt, hier durch das
Filtermaterial sickert, um sich in dem linksseitigen Kanal G zu sammeln und endlich bei M auszuflieſsen,
werden zum Zweck der Reinigung der Filterflächen die Oeffnungen L und M abgeschlossen;
dann wird Wasser in das Rohr I geleitet und dieses
einige Male umgedreht. Durch das eindringende Wasser werden die oberen Theile des
Filtermaterials, in welchem sich besonders die Unreinigkeiten abgesetzt haben
werden, aufgerührt und diese selbst durch die Mundstücke o in den rechtsseitigen Kanal G und von hier
in den Abfluſs S abgeführt. 2 bis 3 Umdrehungen des
Rohres I sollen eine sehr ergiebige Reinigung
bewirken.
Als Filtermaterial ist hier Sand angenommen. Derselbe wird nicht direkt auf den
gewellten Boden jeder Abtheilung gebracht, sondern unter Vermittlung eines
Drahtgewebes oder eines durchlochten Metallbleches, welches durch einen Drahtreifen
P in Stellung gehalten wird. Ueber den
Auslauföffnungen m für das filtrirte Wasser sind kleine
Brücken angebracht, so daſs das Wasser durch diese hindurchsickern, aber ebenso aus
den Rillen des Bodens hierher gelangen kann.
Dasselbe Verfahren der Reinigung von Filterflächen dehnt Hyatt auf offene Brunnenfilter aus (*D. R. P. Kl. 85 Nr. 17828 vom 22.
Juni 1881), wo der Schlamm in derselben Weise aufgerührt, aber durch die natürliche
Strömung des Wassers
abgeführt werden soll. Die horizontalen Spülrohre werden nach einer besonderen
Ausführung, wie es bei Rasensprengern bekannt ist, durch hydraulischen Druck
selbstthätig bewegt.