Titel: | Herstellung von Rhodanaluminium. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 306 |
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Herstellung von Rhodanaluminium.
[Herstellung von Rhodanaluminium.]
Im Anschluſs an die früheren Mittheilungen über die Verwendung der Rhodanverbindungen
in der Kattundruckerei (vgl. 1880 235 156. 1881 241 464) veröffentlichen Lauber und Hauſsmann in den Berichten der österreichischen chemischen Gesellschaft,
1882 S. 41 eine billigere Herstellungsweise des Rhodanaluminiums.
Ein Hauptumstand, welcher der ausschlieſslichen Anwendung des Rhodanaluminiums an
Stelle des Acetates bisher entgegenstand, ist der hohe Preis des zur Darstellung
nach der Storck'schen Vorschrift verwendeten
Rhodanbariums, abgesehen davon, daſs wegen des hohen Atomgewichtes des Bariums eine
dementsprechend viel gröſsere Menge von Rhodansalz nothwendig ist als bei der
Anwendung der nachfolgend näher beschriebenen Methode, welche den groſsen Vortheil
hat, den Preis des Rhodanaluminiums beinahe auf ⅓ des mit Rhodanbarium erzeugten
Rhodanaluminiums herabzudrücken.
Wie bekannt, wird bei der Gewinnung von Rhodanverbindungen mittels
Schwefelkohlenstoff und Ammoniak in erster Linie eine Schwefelwasserstoff haltige
Rhodanammoniumlauge gewonnen; zersetzt man nun dieselbe nach Verjagung des
Schwefelwasserstoffes in geeigneten Apparaten mit der durch Titrirung festgestellten
nöthigen Menge Kalk, so erhält man eine von Eisen freie, genügend reine
Rhodancalcium-Rohlauge, welche sich behufs Versendung beliebig concentriren läſst
und zur Darstellung von Rhodanaluminium vorzüglich eignet.
Die Darstellung des Rhodanaluminiums geschieht danach auf folgende Weise: In 5l kochendem Wasser werden 5k schwefelsaure Thonerde (Doppelalaun) gelöst,
250g Kreide eingerührt und hierauf 11l,5 Rhodancalcium-Rohlauge von 30 Proc. (= 20° B.)
zugesetzt und kalt gerührt; nach dem Absetzen und Filtriren verwendet man die klare
Lösung.