Titel: | Budde und Goehde's Dichtung für Muffenrohre. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 406 |
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Budde und Goehde's Dichtung für
Muffenrohre.
Mit Abbildungen auf Tafel 27.
Budde und Goehde's Dichtung für Muffenrohre.
Die von Budde und Goehde in Berlin (*D. R. P. Kl. 47 Nr.
17104 vom 13. August 1881) herrührende, in Fig. 14 bis
17 Taf. 27 dargestellte Construction bezweckt, Muffenrohre mittels
Kautschuk u. dgl. ohne Anwendung von besonderen Werkzeugen billig und vollkommen zu
dichten. Dies geschieht, indem um das Spitzende des Rohres ein Kautschukring in eine
zu dessen Aufnahme bestimmte Nuth o gelegt und darauf
dieses Rohrende in den Muff des nächsten Rohres hinein geschoben wird. Dabei
erleidet der Kautschukring, welcher am besten einen kreisrunden Querschnitt hat,
auſser einer gleitenden und rollenden Bewegung eine allmähliche Zusammenpressung,
welche aber nur so weit erfolgt, daſs seine Elasticitätsgrenze nicht überschritten
wird. Durch das Bestreben des Dichtungsringes, sich nach seiner Umgestaltung wieder
rückwärts zu drehen und auszudehnen, wird vermöge seiner Reibung an den
Rohrwandungen eine sichere Dichtung erzielt.
Das Spitzende des Rohres ist von b nach a hin verstärkt, hat bei c
eine Erhöhung und bei d eine halbcylindrische
Aushöhlung von gleichem Durchmesser wie der Kautschukring. Der Muff ist nach seinem
Rande hin trichterförmig erweitert und von e bis e1 mit wellenförmigen
Rillen versehen, welche nach hinten zu flacher werden. Hierdurch wird der
Kautschukring gezwungen, sich von d aus weiter auf das
Rohrende hinauf zu schieben. Die Verschiebung vollzieht sich ohne Beschädigung des
Dichtungsmaterials, da der auſsen kegelförmige Theil ab
des Spitzendes dem Ringe in demselben Verhältniſs mehr Raum bietet, wie die
Verschiebung stattfindet. Sobald also der Ring die Erhöhung bei a überschritten hat, erfolgt die Zusammenpressung
desselben, welche sich noch vermehrt, wenn das Rohrende ganz in den Muff hinein
geschoben ist, weil dann der Kautschuk vermöge seiner Elasticität das Spitzende in
der Pfeilrichtung zurückzudrängen strebt und sich dadurch bei a besonders festklemmt, so daſs die Dichtung bei x am stärksten ist. Dies ist nach Angabe der Erfinder ein
besonderer Vorzug der fertigen Dichtung, da bei x nur
eine sehr schmale Fläche des Dichtungsmaterials dem Drucke der in den Röhren
befindlichen Flüssigkeit oder des Gases ausgesetzt und der Kautschuk gerade an
dieser Stelle am meisten zusammengedrückt ist. Die Erhöhung bei c und die erste Rille e
bilden sowohl eine Begrenzung bei zu starker Durchbiegung der Rohrleitung an und für
sich, als auch ein Hinderniſs für das Herausquellen des Kautschukringes, wenn dieser
nicht vollständig festgeklemmt sein sollte.