Titel: | Chuwab 's dynamometrische Kupplung. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 485 |
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Chuwab
's dynamometrische Kupplung.
Mit Abbildungen auf Tafel 32.
Chuwab's dynamometrische Kupplung.
Die sich mehr und mehr verbreitende Einrichtung des Vermiethens von Triebkraft führte
zu der Construction von Wellenkupplungen, welche selbstthätig auslösen, sobald die
Belastung der zu treibenden Welle über die vertragsmäſsig festgesetzte Grenze
hinausgeht. Zu diesen Anordnungen gehört auch die in Fig. 11 und
12 Taf. 32 nach der Revue industrielle, 1882
S. 266 abgebildete Reibungskupplung von Chuwab.
Dieselbe ist hier in der Nabe einer Riemenscheibe angebracht, kann
selbstverständlich aber auch in irgend einer anderen Weise benutzt werden. Der
mittlere Theil B wird von der treibenden Welle A durch eine gewöhnliche, einseitig wirkende
Klauenkupplung B1
mitgenommen. Auf der cylindrischen Auſsenfläche von B
ruhen mehrere gegossene Ringausschnitte C, welche durch
ein flaches Band F an B
angepreſst werden. Das Band F ist mit den
Ringausschnitten C durch kleine Stifte verbunden und an
dem äuſseren Theile D der Nabe befestigt. Das eine Ende
ist an eine nach auſsen durchgehende Schraube angehängt, so daſs durch Anziehen und
Nachlassen der zugehörigen Mutter die Spannung des Bandes F und damit der Druck, folglich auch die Reibung zwischen B und C geregelt werden
kann. Ist die Belastung der Riemenscheibe so groſs, daſs die Reibung überwunden
wird, so tritt ein Gleiten zwischen B und C ein und die Kraftübertragung ist damit aufgehoben.
Seitlich wird die ganze Vorrichtung durch Platten P
dicht abgeschlossen und der so gebildete Hohlraum vollständig mit Wasser angefüllt,
welches im Fall des Gleitens als Schmier- und Kühlmittel dient. Behufs Ergänzung
oder Erneuerung desselben sind Bohrungen mit den Verschluſsschrauben O angebracht. Es soll für gewöhnliche Fälle eine
wöchentliche Erneuerung des Wassers genügen.
Diese Kupplung hat den allen Reibungskupplungen gemeinsamen Vorzug, daſs sowohl beim
Anlassen, wie beim Abstellen alle Stöſse vermieden werden, also auch Brüche nicht
leicht vorkommen können. Die Belastungsgrenze, bei welcher das Gleiten eintritt, ist
indessen leicht veränderlich, da schon bei jedem Anlassen zunächst ein Gleiten, also
auch eine Abnutzung stattfinden muſs; mindestens wird eine häufige Regulirung
erforderlich sein.