Titel: | Neuerungen an Feder- und Fallhämmern. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 492 |
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Neuerungen an Feder- und Fallhämmern.
Mit Abbildungen auf Tafel 33.
Neuerungen an Feder- und Fallhämmern.
Bei den von C. A. Angström in Stockholm (*D. R. P. Kl.
49 Nr. 17718 vom 20. August 1881) vorgeschlagenen Constructionen von Federhämmern erfolgt das Heben des Hammerbärs nicht
durch Daumen o. dgl., sondern durch eine Kurbel mit Hilfe eigenthümlich gestalteter
Federn ohne wesentlichen Stoſs; die Geschwindigkeit der Fallbewegung des Bars wird
durch ähnliche Federn dadurch erhöht, daſs sie beim Hub zusammengedrückt werden und
dann beim Fall die aufgespeicherte Kraft an den Bär abgeben.
Fig.
17 Taf. 33 zeigt einen Stampfhammer. Wenn durch den Tritt H die Spannrolle K an den
Riemen angedrückt wird und denselben spannt, so wird dadurch die Riemenscheibe B1 und folglich auch
die Kurbelwelle B in Bewegung gesetzt. Durch eine
Kurbelstange b ist die Kurbel der Welle B mit dem unteren Arm D1 der zusammengesetzten Hubfeder DD1 verbunden. Es kommt
mithin bei der Drehung der Welle der obere Arm D der
Feder ebenfalls in eine auf- und niedergehende Bewegung, indem er sich um den Bolzen
d dreht, welcher durch die Stütze d1 gehalten wird. Da
das Ende des Federarmes D in eine Oeffnung der
Hammerstange A hineinragt, so bewirkt die erwähnte
Bewegung der Feder, daſs, nachdem eine gewisse Zusammendrückung bezieh. Spannung in
der Feder entstanden,
der Hammer so lange wie die Feder selbst durch die Wirkung der Kurbel gehoben und
aufwärts geführt wird. Da die Druckfeder CC1, welche durch ein Querstück M getragen wird, durch ihre beiden niederwärts
gewendeten Arme C1 auf
dem oberen Ende der Hammerstange A ruht, so muſs auch
bei der Bewegung des Hammers aufwärts die Feder zusammengedrückt und dadurch der
Hammer veranlagt werden, beschleunigt niederzugehen. Unmittelbar nachdem der
Hammerschlag erfolgt ist, hebt sich der Hammer vermöge der Hubfeder DD1 wieder und das
Spiel beginnt von neuem. Beim Loslassen der Spannscheibe K, also beim Abstellen des Hammers, wird eine auf der Achse des Hebels i sitzende Bremse gegen das Schwungrad gedrückt.
In der Patentschrift ist noch die Construction eines Aufwerfhammers angegeben; hier
legen sich die Federn nicht direkt auf den Hammer, sondern auf dessen Helm, ohne
daſs jedoch die Wirkung eine andere würde.
Ein Frictionsfallhammer mit dem für Hämmer dieser Art
ungewöhnlich groſsen Fallgewicht von 760k ist von
B. und S. Massey in Openshaw bei Manchester gebaut
worden. Für diesen Hammer ist eine Fallhöhe von 2m
vorgesehen; doch ist dieselbe für die Construction an sich nicht die höchste Grenze.
Das Gesammtgewicht beträgt 12t,6.
Die Einrichtung dieses in Fig. 18
Taf. 33 veranschaulichten Hammers ist bekannt: Die aus hartem, mit Graphit
bestrichenem Holze gefertigte Hebestange a liegt
zwischen zwei beständig umlaufenden Rollen des auf den Ständern angebrachten
Vorgeleges. Die vordere Rolle ist mittels einer Hebelverbindung bc gegen die Stange verschiebbar und zieht diese sammt
dem Hammerbär durch die entstehende Reibung nach oben, wenn sie gegen die Stange
gepreſst wird; hört die Pressung auf, so fallt der Hammer nieder.
Für den Zweck der selbstthätigen Auslösung der Preſsrolle, also des selbstthätigen
Falles des Hammers aus bestimmter Höhe ist auf die Hebelstange b ein Frosch aufgesetzt, gegen welchen sich eine
entsprechende Knagge an der Stirn des Hammerbärs legt; die Knagge drückt den Frosch
zur Seite, der Hebel b wird bewegt, hierdurch die
Preſsrolle von der Hebestange a entfernt und der Bär
fällt.
Um den Bär in beliebiger Höhe festzustellen, bewegt man den Hebel d durch Niedertreten des Gestänges e nach innen, so daſs sich der Bär auf den Hebel d aufsetzen kann.
Ein einfacher Fallhammer für Handbetrieb wird von J. Cuthbert in Landport nach dem Iron, 1882 Bd. 19 S. 339 vorgeschlagen. Der zwischen
zwei vertikalen Ständern gleitende Bär wird von einer Kette f (Fig. 19
Taf. 33) bewegt, welche an einem Ende eines Quadranten befestigt ist, Von dem
Handhebel a wird durch die aus der Abbildung
ersichtliche Hebelverbindung der Quadrant um seine Achse nach aufwärts gedreht und
der Hammerbär so aufgewunden. Wird der Handhebel a dann
wieder mehr oder weniger
rasch nach unten bewegt oder ganz loggelassen, so fallt der Bär auf den Ambos
nieder, in seiner höchsten Stellung kann der Bär durch eine Feder festgehalten
werden.
Mg.