Titel: F. Nordenfelt's unterseeisches Fahrzeug.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 65
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F. Nordenfelt's unterseeisches Fahrzeug. Mit Abbildungen auf Tafel 6. Nordenfelt's unterseeisches Fahrzeug. Das von F. Nordenfelt in London (*D. R. P. Kl. 65 Nr. 18 369 vom 1. September 1881) angegebene unterseeische Fahrzeug gibt ein charakteristisches Bild dieser die Fachleute vielfach beschäftigenden Frage. Das Boot wird durch einen mittels Dampfmaschine bethätigten Schraubenpropeller betrieben. Der Kessel ist so construirt, daſs er, obgleich Feuerthür, Aschenfall und Rauchfang dicht geschlossen werden können, dennoch auf eine begrenzte Zeit fortfährt, die Maschine mit dem für ihren Betrieb nöthigen Dampf zu versehen. Der Tauchapparat besteht aus mehreren in vertikalen Röhren befindlichen horizontalen Schrauben s (Fig. 5 bis 7 Taf. 6), welche vom Inneren des Schiffes aus betrieben werden, wie dies bereits W. Bauer bei seinen unterseeischen Fahrzeugen ausgeführt hat. Das Boot hat so viel Schwimmkraft, daſs es immer zur Oberfläche zu steigen sucht, wenn die Umdrehung der Schrauben s ausgesetzt wird. Um das Schiff zu verhindern, beim Schwimmen von seiner horizontalen Stellung zu sehr abzuweichen, sind im Bug zwei Seitensteuerruder R auf einer Achse angeordnet, welche horizontal durch die Wand des Bootes läuft. Auf der Welle innerhalb des Bootes ist ein Arm angeordnet, der durch einen in einem Cylinder arbeitenden Kolben gelenkt wird. Wasser o. dgl. unter Druck wird je nach Bedarf mittels eines durch ein Gewicht beeinfluſsten Ventiles entweder an der einen oder anderen Seite des Kolbens zum Cylinder zugelassen. Wenn das Boot sich mit dem Kiel in einer horizontalen Stellung befindet, hält das Gewicht das Ventil in seiner mittleren Stellung, in welcher es beide Kanäle, die zu den Cylinderenden führen, schlieſst; eine Abweichung des Bootes von der horizontalen Stellung aber veranlaſst das Ventil, eine der Cylinderöffnungen für Zuführung und die andere für die Ausströmung zu öffnen, und die vertikalen Steuerruder werden bewegt, um je nach Bedarf den Bug des Schiffes auf und ab zu steuern und die vorhergegangene Abweichung auszugleichen. Die Kraft zur Bewegung unter Wasser soll durch die Heiſswasserbehälter A und A1 sowie den Kessel B geliefert werden. Ein Pumpwerk P befördert das Wasser beider Behälter fortwährend durch den Kessel, um dasselbe heiſs zu erhalten. F ist der Teleskoprauchfang, E der Condensator und e sind die Hauptmaschinen, welche die Schrauben am Spiegel zum Fortbewegen an der Oberfläche oder im untergetauchten Zustande treiben; sie sind mit Oberflächencondensatoren und all den nöthigen, bei Schiffsmaschinen gebräuchlichen Theilen versehen. e1 ist einer der Cylinder einer Maschine für den Betrieb der Seitenschrauben. K bezeichnet einen Behälter an den Seiten und am Boden, in welchem Seewasser eingenommen werden kann, um den Betrag der durch die Wirkung der Seitenschrauben zu überwindenden Schwimmkraft zu reguliren. e2 ist die Maschine, welche die Stabilitätsruder R betreibt. T ist ein beweglicher Thurm.

Tafeln

Tafel Tafel 6
Tafel 6