Titel: | Elektrischer Wächtercontrolapparat. |
Autor: | Schg. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 82 |
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Elektrischer Wächtercontrolapparat.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Simon's elektrischer Wächtercontrolapparat.
Der Apparat von Wilhelm Simon in
Nürnberg (* D. R. P. Kl. 83 Nr. 17
270 vom 28. Juni 1881) besteht aus einer im Bureau oder einem sonstigen
dem Wächter unzugänglichen Lokale aufzustellenden Uhr (Fig. 10 und
11 Taf. 6) und andererseits aus einem oder mehreren in den zu bewachenden
Räumlichkeiten aufzuhängenden Apparaten (Fig. 12 bis
14). Die letzteren stehen mit der Uhr durch eine Drahtleitung in
Verbindung.
Was die Einrichtung der Uhr mit dem Registrirwerk anlangt, so ist in erster Linie der
Elektromagnet u zu erwähnen, welcher nicht fest, wie es
gewöhnlich bei elektrischen Werken der Fall, sondern sowohl vertikal, als auch
horizontal verschiebbar angeordnet ist. Die Beweglichkeit in der letzteren Richtung
ermöglicht die Anwendung einer breiten Papiertrommel zum Zweck, eine gröſsere Anzahl
Markirungslinien auf dem Trommelumfang entsprechend langen Papierblatt zu erhalten.
Das Aufzeichnen der Striche oder Punkte auf der Trommel geschieht bei Stromschluſs,
den der Wächter durch Ziehen an dem Griff D (Fig.
12) hervorzubringen hat, indem hierdurch der bei c drehbare Anker a vom Magnet angezogen und
in Folge dessen der an dem anderen Arm q des
Winkelhebels acq angebrachte Stift s gegen die sich drehende Trommel gedrückt wird.
Letztere wird vom Uhrwerk alle 20 Minuten einmal herumgedreht, nach welchem
Zeiträume jedesmal eine kleine seitliche Verschiebung des Magnetes sammt
Ankerwinkelhebels stattfindet. Es stöſst zu diesem Zwecke der an der Trommel
befindliche Stift k an den auf der Stiftstange b befestigten Arm w, hebt
ihn bei der Weiterdrehung so weit, bis er abgleitend, in Folge der Beschwerung durch
ein Gewicht wieder auf seinen Ruhestift m zurückfällt.
Die dadurch veranlaſste Bewegung jener Stiftstange b
bewirkt die Schaltung, indem eine am Anker befindliche Zange i auf kurze Zeit auſser Eingriff mit der Stiftreihe v gelangt und der Magnet, gezogen von dem Gewicht z, in horizontalen Schienen verschoben wird.
Behufs Aufziehens der Uhr ist es nöthig, den Anker zu heben. Damit dies nun aber
nicht während der Controlzeit zu geschehen braucht, sondern zu einer beliebigen
anderen Stunde vorgenommen werden kann, wird der Magnet beim Nichtgebrauch mit
seinem Vorsprung d an der niedergeschobenen Stange h aufgehängt und erfolgt dann die Auslösung bei Beginn
des Wachtdienstes, indem der mit dem Stundenzeiger sich bewegende Stift g unter den Stangenvorsprung b greift, die Stange hebt und dadurch den Magnet freigibt. Derselbe senkt
sich in Folge seines Eigengewichtes so weit, bis die Zange i auf den ersten Stift der Reihe trifft.
Wie schon erwähnt, hat der Wächter zu beliebigen Zeiten an dem Griff D zu ziehen; dadurch wird das Gewicht G gehoben und beim Loslassen das Kettenrad und die auf
der gleichen Achse sitzende Contactscheibe zu einer Umdrehung veranlaſst. Die
letztere hat an ihrem Umfange, je nach den auf der Trommel abzugebenden Zeichen,
lange oder kurze Vorsprünge, auf welchen der Contacthebel A schleift. Bei seinem jedesmaligen Einfallen in die Lücken berührt Hebel
A den isolirten Stift B, wodurch der Strom geschlossen wird.
Mit Hilfe des auf der Kettenradachse sitzenden Plättchens C (Fig. 14)
wird erreicht, daſs beim Aufziehen des Laufwerkes der Strom geöffnet bleibt und daſs
das erstere immer vollständig aufgezogen werden muſs. Es sitzt deshalb das Plättchen
C lose auf der Achse und wird kurz vor dem Ablaufe von dem an der
Contactscheibe befindlichen Stift I gegen den
Contacthebel gedrückt, wodurch der letztere so weit gehoben wird, daſs er den
isolirten Stift B nicht berührt. Beim vollständigen
Aufziehen des Laufwerkes wird durch den zweiten Stift N
das Plättchen C gehoben und der Hebel schleift wieder
beim Ablauf auf der Contactscheibe; bei theilweisem Aufzug dagegen bleibt das
Plättchen unter dem Hebel liegen.
Schg.