Titel: | Wilhelm Laute's Seilfangvorrichtung für Förderungen. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 129 |
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Wilhelm Laute's Seilfangvorrichtung für
Förderungen.
Mit Abbildungen auf Tafel 8.
Laute's Seilfangvorrichtung für Förderungen.
Speciell für Köpe's Fördereinrichtung (vgl. 1878 230 * 17) hat Wilhelm Laute in
Lipine (* D. R. P. Kl. 5 Nr. 18181
vom 17. August 1881) eine selbstthätige Fangvorrichtung angegeben, welche
durch Festklemmen des Seiles auf der Seilscheibe selbst verhindern soll, daſs bei
eintretendem Seilbruche das zweite Fördergestell in Mitleidenschaft gezogen werde.
Die Einrichtung des Apparates erhellt aus Fig. 10 bis
12 Taf. 8 und folgender Beschreibung.
An den gewöhnlichen, für die Auflagerung der Seilscheibe erforderlichen festen
Trägern B sind bewegliche Träger A in der Weise angebracht, daſs sie ihren Drehpunkt in
a haben, während sie auſserdem und zwar unter den
Scheibenachsen durch Keile G unterstützt sind; diese
letzteren stehen mittels der in der Zeichnung angegebenen Hebelübersetzung mit einem
Gewichte in Verbindung, welches die Last der Träger A
einschlieſslich der Seilscheiben, so lange diese unbelastet sind, zu überwinden und
jene emporzudrücken vermag, dabei geringer als das Gewicht des leeren
Fördergestelles und schwerer als die Last der Seillänge von der Scheibe bis zum
Schachttiefsten gemessen ist.
Wenn nun ein Seilbruch eintritt, so wird, falls derselbe nicht zwischen Seilscheibe
und Maschine erfolgt, in welchem Falle die Vorrichtungen an beiden Seilscheiben in
Thätigkeit treten, die Scheibe des nicht direkt durch den Bruch betroffenen
Fördergerüstes zunächst entlastet und in Folge dessen von dem oben erwähnten
Gewichte nebst den Trägern A gehoben, wobei
gleichzeitig durch die Stangen g die Keile G weiter unter die Träger A geschoben werden, so daſs deren Rückgang unmöglich wird. Durch diese
Hebung der Träger wird die Seilscheibe an das nur wenig über ihr liegende Bremsstück
C angedrückt und dadurch die um f drehbare Gabel F
ausgehoben; so daſs C frei beweglich wird. Da nun das
Bremsstück C an der unteren Seite eine der
Seilscheibenspur entsprechende Rippe trägt, welche bei Hebung der Scheibe in die
Spur eingreift, so wird durch die Reibung das Bremsstück mit nach vorwärts gezogen;
hierbei muſs aber in Folge der excentrischen Anordnung der Drehzapfen c das Seil immer fester zwischen Scheibe und Bremsstück
eingeklemmt werden, bis schlieſslich eine Fortbewegung der Scheibe unmöglich und
damit das Seil mit dem daran hängenden Gerüste gefangen ist.
S–l.