Titel: Neuerungen an Pumpen.
Autor: S–n.
Fundstelle: Band 246, Jahrgang 1882, S. 257
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Neuerungen an Pumpen. Patentklasse 59. Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 18. Neuerungen an Pumpen. Die schwächste Stelle von Bergwerkspumpen mit groſser Förderhöhe ist das Ventilgehäuse des Drucksatzes, weil dasselbe als tiefster Punkt den gröſsten Druck auszuhalten hat und durch die Anbringung der bekannten Zugangsthüren zum Auswechseln und Reinigen der Ventile sehr geschwächt wird. F. W. Dick in Lohmannsfeld bei Neunkirchen (* D. R. P. Nr. 19159 vom 10. December 1881) vermeidet bei seiner Construction den ungünstigen eckigen Querschnitt des Ventilgehäuses und macht dasselbe zugänglich, ohne die Wand desselben zu durchbrechen. Er erreicht dies durch Verbindung des runden Ventilgehäuses mit dem feststehenden Steigerohr u durch ein Stopfbuchsenrohr v. Wie aus Fig. 1 Taf. 18 ersichtlich, wird das oben das Saugventil tragende Saugrohr s durch das den Pumpenstiefel w mit dem Steigrohr verbindende Stück t hindurchgeführt, so daſs das Saugwasser um das Saugrohr herum durch das Saugventil in den Stiefel tritt. Ueber dem Säugventil ist der das Druckventil tragende Stutzen d angebracht und auf diesem ruht das sich an das Steigrohr mittels einer Stopfbüchse anschlieſsende Rohrende v. Sollen die Ventile zugänglich gemacht werden, so löst man die Verbindungen zwischen v und d bezieh. d und t und schiebt v bezieh. v und d am Steigrohr in die Höhe. Es ist diese Neuerung, falls für eine ausreichende Dichtung des Stopfbüchsenrohres v Sorge getragen wird, eine ganz praktische. Nach der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1882 8. 241 verstärkte man das mit Zugangsthür versehene Ventilgehäuse eines Drucksatzes der Steinkohlenzeche Von der Heydt in Westfalen dadurch, daſs man, wie Fig. 2 zeigt, über und unter der Zugangsthür zwei starke Schraubenbolzen handwarm einzog. Die Schrauben hatten bei einem Plungerdurchmesser von 432mm einen Kerndurchmessser von 55mm und setzten dem Wasserdruck eine Zugspannung von 35640k entgegen. Gewöhnlich wird das Uebergewicht des Gestänges von Bergwerkspumpen durch einen Balancier mit Gegengewicht ausgeglichen. Haniel und Lueg in Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 19461 vom 17. Februar 1882) benutzen statt dieser direkten Ausgleichung das Wasser in der Weise, daſs sie an das Pumpengestänge einen Plunger anschlieſsen, welcher in einen Cylinder taucht, der mit einem Accumulator mit der Last des Gestänges entsprechendem Belastungsgewicht in Verbindung steht. Geht das Pumpengestänge hoch, so sinkt der Accumulatorkolben; umgekehrt steigt derselbe, wenn sich das Gestänge senkt. Um nun die durch die beiden Stopfbüchsen entweichenden Wassermengen beim Betriebe selbstthätig zu ersetzen, wenn die in dem Cylinder und Accumulator enthaltene Wassermenge zu klein wird, der Accumulatorkolben also zu tief sinkt, sind an dem Accumulatorcylinder a (Fig. 3 Taf. 18) eine oder mehrere einfach wirkende Speisepumpen b und c angebracht. Dieselben bestehen aus dem Stiefel, einem in einen Wasserbehälter tauchenden Saugrohr d mit Saugventil, dem in den Accumulator einmündenden Druckrohr mit Druckventil und dem Plunger e, welch letzterer durch eine starke Schraubenfeder f hochgehalten wird. Sinkt der Accumulatorkolben g beim Steigen des Pumpengestänges zu tief, so drückt das Belastungsgewicht h die Plunger der Speisepumpen nieder und befördert damit das eben angesaugte Wasser in den Accumulator. Steigt das Belastungsgewicht, so heben die Federn die Plunger, wobei wiederum ein Ansaugen von Wasser erfolgt. Dieses Spiel dauert so lange, bis der Accumulator die normale Wassermenge enthält und das Belastungsgewicht beim höchsten Stande des Pumpengestänges die Plunger der Speisepumpen nicht berührt. Um eine leichte Lösung und Wiederbefestigung der Ventilkegel von Feuerspritzen zu ermöglichen, wendet G. A. Hermann in Schweinfurt (* D. R. P. Nr. 19477 vom 14. März 1881) folgende einfache und praktische Vorrichtung an. An dem Ventilgehäuse werden auf der dünneren Seite des Ventilkegels b (Fig. 4 und 5 Taf. 18) 2 Lager f angebracht, in welchen eine durch die Handhabe g drehbare Welle d gelagert ist. Diese Welle besitzt in der Verlängerung der Mittellinie des Ventilkegels ein Nasenexcenter, welches unter einen Hakenansatz c des Ventilkegels faſst. Dreht man die Handhabe aus der gezeichneten Lage um 90° nach oben, so wird der Ventilkegel durch das Excenter zurückgedrückt und kann dann leicht aus dem Gehäuse entfernt werden. Dreht man die Handhabe wieder in die horizontale Lage, so zieht das Hakenexcenter den Ventilkegel fest in seinen Sitz. Die Lösung des Ventilkegels wird hiernach auf eine einfache und sehr schnelle Weise erreicht. Im Engineering, 1882 Bd. 34 S. 651 ist von Gebr. Blundell in London eine Dampfpumpe mit einem Pumpencylinder und 4 Kolben beschrieben, bei welcher je zwei Kolben mit einander gekuppelt sind und sich die beiden Kolbenpaare in entgegengesetzten Richtungen bewegen. Wie aus Fig. 6 und 7 Taf. 18 ersichtlich, ist der Dampfcylinder D rechts über dem Pumpencylinder angeordnet. Die Pleuelstange des Dampfkolbens greift an die einfach gekröpfte Welle h ein, welche auf der einen Seite ein Getriebe, auf der anderen Seite ein Schwungrad trägt. Mit dem Getriebe steht die 3fach gekröpfte Welle g durch das Zahnrad i in Eingriff. Von den 4 massiven Kolben ist der vorderste K1 durch Kolben- und Pleuelstange mit der mittleren Kröpfung der Welle g verbunden. An den Kolben K1 ist durch 2 Zugstangen der Kolben K3 angeschlossen. Ueber diese Stangen gleitet der Kolben K2, dessen Kolbenstange den Kolben K3 durchdringt und in fester Verbindung mit dem Kolben K4 steht. Die Kolbenstange ist endlich durch das hintere Cylinderende geführt und mittels eines Querhauptes und zweier Zugstangen mit den äuſseren, gegen die mittlere um 180° verstellten Kröpfungen der Welle g verbunden. Das Ventilgehäuse enthält 2 Ventilsätze mit je einem Saug- und einem Druckventil; der eine Ventilsatz ist mit den Räumen b und d verbunden, der andere mit den Räumen a, c und e. Bewegen sich die Kolben K1 und K3 nach vorn und die Kolben K2 und K4 nach hinten, so wird das in den Räumen a, c und e befindliche Wasser durch das Steigventil entfernt, in b und d dagegen findet ein Ansaugen des Wassers statt. Die umgekehrte Wirkung tritt bei entgegengesetzter Bewegung der Kolben ein. Eine zu Kanalisationszwecken gebrauchte gröſsere Pumpe mit einem Saugrohrdurchmesser von 355rnm förderte in der Minute 9cbm. Dabei arbeitete sie ohne Saugkorb, so daſs die Abwässer mit den in ihnen enthaltenen festen Körpern ungehindert in das Cylinderinnere gelangen konnten. Die ganz leere Pumpe lieferte bei einer Saughöhe von 4m,3 nach 4 oder 5 Umdrehungen ihre normale Wassermenge. Textabbildung Bd. 246, S. 259 Der Techniker, 1882 Bd. 17 S. 41 beschreibt eine von J. G. Wolf in New-York construirte, für Hausgebrauch und andere Zwecke bestimmte Pumpe, welche sich weniger durch neue Theile, als durch die praktische Anordnung der einzelnen Theile auszeichnet und eine Benutzung und Bedienung auch durch Nichtsachverständige ermöglicht. Die Einrichtung an und für sich ist einfach. Durch das mittlere Guſsstück A (Fig. 8 Taf. 18), welches die beiden Cylinder und die 4 Saug- und Druckkanäle umschlieſst, ist die horizontale Betriebswelle B gelegt, welche mittels des Excenters C die durch eine Schleife fest mit einander verbundenen Kolben bewegt. Zur Verminderung der Reibung sind an den Enden der Schleife Rollen angebracht; auſserdem wird der ganze Bewegungsmechanismus vom Saugwasser umspült. In den Cylinderdeckeln sind die Ventile angebracht, welche auf jeder Seite durch 3 Verschraubungen d leicht zugänglich gemacht worden sind. Die Deckel sind mit dem Guſsstück A durch vier ganz gleichmäſsig auf dem Umfange vertheilte Schrauben verbunden, so daſs immer je zwei zur Befestigung eines Stuhles a (vgl. Textfigur) dienen können. Es wird dadurch eine Befestigung der Pumpe in jeder Lage ermöglicht. L. Maneng in Carcassone, Frankreich (* D. R. P. Nr. 17528 vom 26. Juli 1881) construirte eine Pumpe mit hin- und hergehendem und gleichzeitig rotirendem Kolben. Der beiderseitig geschlossene Cylinder besitzt je zwei sich diametral gegenüber liegende Saug- und Drucköffnungen ohne Ventile (vgl. Fig. 9 und 10 Taf. 18). Der Kolben, welcher als Ventil wirkt, besitzt einen den Cylinder ausfüllenden Querschnitt, ist von bedeutender Länge und hat an den beiden Enden rechtwinklige Ausschnitte. Auf der Kolbenstange ist eine Verstärkung angebracht, in welche eine in sich geschlossene schraubenförmige Nuth eingedreht ist. In diese Nuth reicht ein mit einer Laufrolle versehener, am Gehäuse N befestigter Stift. Dreht man nun den Kolben mittels des Schwungrades G, so dreht sich auch der Kolben; gleichzeitig muſs er aber der Steigung der Nuth folgen und deshalb eine hin- und hergehende Bewegung machen. Angenommen, der Kolben rotire in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles, so findet bei der ersten Hälfte der Umdrehung auf der rechten Seite des Kolbens ein Ansaugen von Wasser durch die in der Fig. 9 nicht ersichtliche Oeffnung E1 statt, da die Oeffnung E vom Kolben überdeckt wird. Auf der linken Seite des Kolbens dagegen wird F1 vom Kolben überdeckt und in Folge dessen Wasser durch die Oeffnung F in das Steigrohr gedrückt. Die umgekehrte Wirkung findet in der zweiten Hälfte der Umdrehung statt. Statt die Schraubennuth auf einer Verstärkung der Kolbenstange anzubringen, kann man dieselbe auch auf der Kolbenoberfläche direkt anordnen und befestigt dann den Führungsstift in der Cylinderwandung, oder aber man keilt eine ebene kreisrunde Scheibe schräg auf die Kolbenstange auf und führt die Scheibe an einem Punkte zwischen zwei feststehenden Laufrollen. Die rhombische Kastenpumpe von A. Halbinger in Arbing bei Neu-Oetting, Bayern (* D. R. P. Nr. 18494 vom 26. Oktober 1881) zeichnet sich weniger durch ihren praktischen Werth, als durch das derselben zu Grunde liegende eigentümliche Constructionsprinzip aus. Sie besitzt nämlich einen Stiefel von viereckigem Querschnitt und rhombischem Aufriſs. Die vierseitig prismatische Kolbenstange B (Fig. 11 und 12 Taf. 18), welche durch Stopfbüchsen in den Deckeln und durch Nuthen in den Seiten wänden geführt wird, theilt den Arbeitsraum des Stiefels in zwei genau gleiche Hälften A1 und A2, welche mit einander in keiner Verbindung stehen. In der Kolbenstange B gleitet mittels der Führungen o der Kolben C, welcher eine geringere Breite als der Stiefel hat und nur an den Breitseiten des Stiefels anliegt. Die auf einer Kolbenstangenseite über und unter den Kolbenstücken C befindlichen Flüssigkeitsmengen stehen also in direkter Verbindung mit einander. Bewegt man nun die Kolbenstange B aus der gezeichneten Stellung nach unten, so verschiebt sich der Kolben in seiner Stange von rechts nach links. Der Inhalt des rechtsseitigen Arbeitsraumes wird demnach um den Unterschied der aus der Kolbenstange hervortretenden Kolbentheile gröſser, der linksseitige um dasselbe Maſs kleiner. Verbindet man beide Arbeitsräume mit einem VentilgehäuseVentilgegehäuse, so ist die Wirkung der Pumpe sofort erklärlich. Der Kolben ist also von allen Seiten gleich belastet. Gegen eine praktische Verwerthung dieser Pumpe sprechen die groſsen Reibungsverluste des Kolbens in der Kolbenstange und an den beiden Stiefelwandungen, sowie die Schwierigkeit einer zuverlässigen Dichtung des Kolbens in der Kolbenstange und letzterer in den Stopfbüchsen. Die Vier-Cylinder-Maschine von Rich. Langensiepen in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 17 538 vom 9. Oktober 1881) kann sowohl als Pumpe, wie auch als Motor und Flüssigkeitsmesser Verwendung finden. Die 4 kreuzweise angeordneten Cylinder werden durch ein zweitheiliges Gehäuse AB (Fig. 13 und 14 Taf. 18) gebildet, dessen Theilungsfuge ab mit den Cylinderachsen in eine Ebene fällt. Je 2 Cylinder werden von einer Seite ausgebohrt und die betreffenden Oeffnungen durch Deckel verschlossen. Von den 4 Kolben c und d sind je 2 durch eine Kurbelschleife fest mit einander verbunden. In die Kurbelschleifen greift der Kurbelzapfen f, dessen äuſserstes Ende den mit entsprechenden Oeffnungen versehenen Drehschieber g dreht. Bei der in der Zeichnung dargestellten Anordnung bildet der mit dem Räume zwischen den Cylindern in Verbindung stehende Stutzen h den Einlaſs für den Motor oder den Flüssigkeitsmesser, bezieh. den Druckrohranschluſs der Pumpe, während der mit dem Hohlraum des Schiebers communicirende Stutzen i als Auslaſs bezieh. als Saugrohranschluſs der Pumpe dient. Durch die Umkehr der Drehungsrichtung des Schiebers tritt natürlich die entgegengesetzte Wirkung ein. Die Fauler'sche Jauchepumpe besitzt nach der Revue industrielle, 1882 S. 105 einen Stiefel A (Fig. 15 Taf. 18) mit einem topfartigen Kolben. In den Boden des letzteren ist ein Stahlband eingegossen, an welches das hölzerne Pumpengestänge befestigt wird. Die Länge des Kolbens und die Biegsamkeit des Stahlbandes sichern eine genügende Liderung und Beweglichkeit des Gestänges. Die Ventile, welche in dem verhältniſsmäſsig weiten Ventilgehäuse liegen, bestehen aus schalenförmigen Halbkugeln, welche durch Gegengewichte in senkrechter Lage gehalten werden. Zwischen Stiefel und Druckrohr ist in letzterem eine Oeffnung a mit Kugelverschluſs angeordnet. Behufs Vermeidung des Einfrierens kann man durch Heben der Kugel mittels einer Schnur die Flüssigkeit aus dem Steigrohr ablassen. Die Senk- oder Bohrpumpe von Tecklenburg in Darmstadt (* D. R. P. Nr. 18997 vom 31. Januar 1882) dient zum Heben von Bohrlochsoolen, kann jedoch auch gleichzeitig zum Abbohren von Bohrlöchern benutzt werden. Sie besteht aus einem holden Plunger B (Fig. 16 Taf. 18), dessen unteres Ende die Gestalt einer Bohrkrone hat und über dieser ein Ventil D mit Ventilsitz trägt, lieber diesen Plunger schiebt sich saugend ein oben geschlossener Cylinder A, welcher in Höhe des oberen Plungerendes das Steigventil C trägt und unten ebenfalls als Bohrkrone ausgebildet ist. Der Cylinder A ist mit einem bis über Tage gehenden Seile E verbunden, an welches entlang ein in den oberen Cylindertheil hineinführender Schlauch F befestigt ist. Wird der Cylinder A an dem Seile gehoben, so bleibt der Plunger B zurück, bis der Ansatz v des Plungers an den Vorsprung v1 des Cylinders stöſst; dabei findet ein Ansaugen des Wassers durch das Ventil D statt, Beim Loslassen des Seiles schlägt zuerst die zuletzt ebenfalls gehobene Bohrkrone des Plungers auf die Bohrlochsohle auf; dann schiebt sich der Cylinder über den Plunger und drückt das Wasser durch den Schlauch bis über Tage. Es wird dabei natürlich vorausgesetzt, daſs das Gewicht des Cylinders im Wasser gröſser ist als die im Steigschlauch über dem Wasserspiegel stehende Flüssigkeitsmenge. Der praktische Werth dieses Apparates zum Niederbringen von Bohrlöchern ist gering, da nur die am Plunger befestigte Bohrkrone in Wirkung treten kann, nicht aber die Bohrkrone des verhältniſsmäſsig langsam sinkenden Cylinders. Die Folge hiervon wird sein, daſs sich der Plunger in das Gebirge einarbeitet und den Cylinder hinter sich zurückläſst. Dadurch wird eine Verwendung des Apparates als Pumpe unmöglich, wenn nicht nachgebohrt wird. Die Kapselpumpe von Heinr. Guth in Neustadt a. d. Haardt (* D. R. P. Nr. 19475 vom 14. März 1882) besteht aus einem cylindrischen Gehäuse, welches durch eine Wand H (Fig. 17 Taf. 18) in zwei Theile, den Windkessel W und den Pumpenraum V, geschieden wird. In letzterem ist der oscillirende, gegen die Scheidewand und die Gehäusewandungen abgedichtete Kolben B gelagert. Ueber und unter dein letzteren münden in den Pumpenraum, die Scheidewand durchbrechend, die Kanäle K1 und K2, welche zwischen dem Saug- und Druckventil in das Ventilgehäuse auslaufen. Der Raum über dem Druckventil steht einerseits mit dem Druckrohr F, andererseits durch den Kanal K3 mit dem Windkessel W in Verbindung. Unterhalb des Saugventiles mündet in das Ventilgehäuse das Saugrohr J. Die Wirkung der Pumpe ist hiernach leicht verständlich. Um nach Benutzung der Pumpe aus dem Steigrohr, Windkessel und Pumpraum die Flüssigkeit abzulassen, können die Saug- und Druckventile mittels einer unter dem Ventilgehäuse gelagerten Welle E gehoben werden. Dieselbe besitzt unter den Ventilen Excenter. Dreht man die Welle, so heben diese Excenter die Saugventile und, weil letztere den Druckventilen als Führung dienen, beim weiteren Drehen der Welle auch diese. Die Pumpe soll vornehmlich als Bierpumpe Verwendung finden. Von vorbeschriebener Pumpe wesentlich verschieden ist die oscillirende Pumpe von Mich. Flürscheim in Grageenau (* D. R. P. Nr. 16778 vom 24. Mai 1881). Hier liegen die Saugventile innerhalb des Gehäuses in einem seetorähnlichen Körper A (Fig. 18 und 19 Taf. 18) über dem Saugrohr. Der Kolben B ist zweiflügelig und oben mit zwei kreisförmig gebogenen Druckkanälen D versehen, zwischen deren Enden eine Kugel G als Druckventil spielt. Gegenüber dem Saugrohr mündet in das Gehäuse das Druckrohr E. Setzt man den Kolben B mittels eines auf seiner Welle befestigten Hebels in eine oscillirende Bewegung, so legt sich die Ventilkugel G bald auf den einen, bald auf den anderen Sitz und findet dadurch ein abwechselndes Ansaugen und Hochdrücken des Wassers statt. Eine eigenthümliche Wasserhebevorrichtung lieſs sich H. L. Felix Worms de Romilly in Paris patentiren. Die Wirkung des Apparates beruht auf der Centrifugalkraft des Wassers. Nach dem Hauptpatente (* D. R. P. Nr. 3753 vom 23. Juli 1878) wird auf einer vertikalen Welle C (Fig. 20 bis 22 Taf. 18) ein Gefäſs A befestigt, welches aus einem niedrigen cylindrischen Mantel, einem vollen Boden und einem ringförmigen Deckel D besteht. Dieses Gefäſs kann mittels der Welle C in schnelle Umdrehung versetzt werden. Von oben taucht durch die freie Deckelöffnung hindurch ein feststehendes Rohr H in das Gefäſs ein, welches innerhalb dieses bei e zuerst radial und am Ende tangential umgebogen ist. An der Spitze besitzt dieses Rohr eine Oeffnung (vgl. Fig. 22). Leitet man nun durch das Rohr S Wasser in das Gefäſs A, versetzt letzteres in sehr schnelle Rotation und stellt den horizontalen Arm des Rohres H so, daſs die Oeffnung in der Spitze der Drehungsrichtung entgegensteht, so wird das Wasser durch die Centrifugalkraft gegen die Wandung des Gefäſses gedrückt und durch die ihm entgegenstehende Oeffnung in das Rohr H hineingepreſst. Dreht man den horizontalen Arm des Rohres H um 180° herum, so daſs die Oeffnung in der Spitze nach der Drehungsrichtung zeigt, so findet in dem Rohre H eine Saugwirkung statt. Nach dem Zusatzpatente (*Nr. 17615 vom 18. August 1881) versieht Worms de Romilly die Lager der Welle mit Schmierapparaten, von denen jeder einen dem eben beschriebenen gleich construirten Apparat im Kleinen darstellt. Es werden nämlich am oberen und unteren Ende der Welle C zwei kleine Gefäſse R, R1 (Fig. 20) angebracht, in welche die zu den Oelkammern L, L1 führenden Steigrohren x hineinreichen. Die durchbohrten Stiftzapfen stehen mit den Böden der Oelbehälter in Verbindung. Aus diesen flieſst das Oel zu den Zapfen, wird hier, soweit es nicht verzehrt wird, durch die Centrifugalkraft gegen die Wandung geschleudert und durch die Steigröhren x wieder in die Oelbehälter zurückgedrückt. Nach den Annales des Ponts et Chaussées, 1881 Bd. 2 S. 172 soll der Apparat Wasser bis zu fast beliebiger Höhe heben, da die Umdrehungsgeschwindigkeit des Gefäſses, soweit es die Festigkeit des Materials zuläſst, beliebig gesteigert werden kann. Bei Versuchen im Kleinen soll Wasser bis auf 190m gehoben worden sein. Für den Fall die Aufstellung des Apparates höher erfolgen muſs, als der Spiegel des durch Rohr S zuflieſsenden Wassers beträgt, führt man das Steigrohr H (Fig. 21)., nachdem es das Gefäſs A verlassen hat, senkrecht nach unten und läſst es hier in einem Behälter B in eine Saugdüse F endigen, welche an das eigentliche zu dem Behälter K führende Steigrohr E angeschlossen ist. Aus K wird ein Theil des geförderten Wassers zur Speisung des Apparates durch das Rohr M entnommen. Die Wirkung des Apparates ist hiernach leicht ersichtlich. Um die Schieberkolben von rotirenden Pumpen, Gebläsen u.s.w., bei welchen sich innerhalb eines cylindrischen Gehäuses excentrisch eine Walze dreht, in deren Schlitzen sich die Schieberkolben aus- und einschieben, in fortwährender Berührung mit der Gehäusewand zu halten, empfiehlt Eduard Prager in Wien (* D. R. P. Nr. 19090 vom 17. Juli 1881) die Köpfe der Schieber „in einer Magnetisirungsanstalt magnetisch machen zu lassen“. Nähere Angaben über das hierbei einzuschlagende Verfahren und über die Einrichtung der betreffenden Pumpen gibt die Patentschrift nicht. Ein eigentümliches Mittel zur Uebertragung der hin- und hergehenden Bewegung eines Dampfmaschinenkolbens in eine rotirende gibt J. E. Outridge in Egham, England (* D. R. P. Nr. 19163 vom 18. Januar 1882) an. Danach wird der Dampfmaschinenkolben direkt mit einem Pumpenkolben verbunden. Diese direkt wirkende Dampfpumpe saugt Wasser aus einem Behälter an und drückt dasselbe in irgend einen rotirenden Motor, von wo es wieder in den Behälter zurückflieſst. Diese Art der Bewegungsübertragung soll besonders bei Schiffen Verwendung linden und es ermöglichen, das Schiff unabhängig vom Maschinenpersonal von der Commandobrücke aus zu führen. Dabei wird die Propellerschraube auf die Welle des rotirenden Motors aufgekeilt. S–n.

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Tafel Tafel 18
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