Titel: | Vorrichtung, um Schmiedestücke bei ihrer Bearbeitung unter Hämmern zu bewegen und zu halten. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 246, Jahrgang 1882, S. 266 |
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Vorrichtung, um Schmiedestücke bei ihrer
Bearbeitung unter Hämmern zu bewegen und zu halten.
Mit Abbildungen auf Tafel 19.
Mure's Schmiedemaschine.
Diese von A.
Mure in Glasgow (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 19109 vom 24. December 1881) ersonnene
Vorrichtung bezweckt den Ersatz der Handarbeit zur Fortbewegung und zum Festhalten
von Schmiedestücken unter Dampfhämmern durch eine Anzahl Tragwalzen, welche nach
jedem Hammerschlage das Arbeitstück heben und vorrücken, sowie durch stellbare Arme,
welche das Arbeitstück führen und wenden.
Die zum Tragen und Vorwärtsbewegen des Schmiedestückes dienenden Walzen B (Fig. 3 bis
6 Taf. 19) von beliebiger Querschnittsform können sich in Lagern a des Gestelles drehen; eine Gruppe derselben liegt
hinter, eine andere vor dem Ambos X. Sämmtliche Walzen
sind durch Kurbeln b und Stangen c gekuppelt, so daſs bei der Bewegung einer Walze die
anderen dieselbe Bewegung mitmachen müssen. Für diesen Zweck sitzt auf der Achse
einer Walze ein Zahnrad d, welches durch ein Getriebe
von der Vorlegewelle e bewegt wird. Auf dem anderen
Ende der Welle e sitzt das Schaltrad e1, dessen Klinke f mit dem auf dem Wellenende drehbaren Hebel f1 verbunden ist. Die
Klinke f ist in dem Hebel derart verstellbar, daſs sie
sich entweder mit dem oberen, oder unteren Ende in das Schaltrad legt, also vor-
oder zurückschaltet; in jeder Stellung wird sie durch eine mit Einschnitten
versehene Feder f2
gehalten. Der Hebel f1
steht nun durch eine Zugstange h und den Arm g mit der in Tragstücken am Hammergewicht gelagerten
Achse G in Verbindung, welche bei jedem Aufgang des
Hammerbärs durch dessen Anschlag an den Arm g1 um einen gewissen Winkel gedreht wird. Um
eine gute Führung dieser Stange h zu sichern, ist
dieselbe zweitheilig hergestellt, an der Verbindungsstelle durch einen Muff
zusammengehalten und mit diesem an den Hebel h1 angeschlossen. Es ist nun ersichtlich, daſs bei
jedem Hammeraufgang eine
Verdrehung der Walzen erfolgen wird und zwar wird während derselben die Kante jeder
Walze über die Bahn des Ambosses heraustreten, um das Arbeitstück zu heben und
vorwärts zu bewegen, dann aber noch weiter so drehen, daſs die Seitenflächen sich
wieder unter die Ambosbahn zurückziehen, daher das Arbeitstück während des nun
folgenden Hammerschlages auf dem Ambos ruht.
Das Schmiedestück soll indeſs auch mechanisch umgekantet werden, so daſs die
Hammerschläge in einer anderen Richtung auf dasselbe einzuwirken vermögen. Hierfür
ist folgende, der beschriebenen ähnliche Vorrichtung angegeben. Unterhalb jeder
Walzengruppe sind rechtwinklig zu denselben zwei Spindeln i gelagert, deren jede zwischen je zwei Walzen eine Anzahl Arme i1 trägt. Jedes dieser
Spindelpaare i steht mit einer Achse k durch Gelenkhebel derart in Verbindung, daſs deren
Verdrehung gleichfalls eine Verdrehung der Spindeln i,
aber nach entgegengesetzten Richtungen bewirkt, so daſs die Arme i1 aus einander oder
zusammen gehen. Die Bewegung der Achse k übermittelt
ein ähnlicher Mechanismus, wie er für die Verdrehung der Walzen beschrieben wurde,
von der Achse G die Stange p ist mit k bezieh. deren Arm k1 durch eine Kette p1 verbunden. Für die
vordere und hintere Gruppe der Greifer i1 ist eine besondere Achse k vorhanden, deren Arme k1 entsprechend an die Kette p1 angehängt werden, je
nachdem die vordere oder hintere Gruppe der Arm i1 arbeiten soll. Jede Achse k besitzt eine Reibungsscheibe m; dieselbe wird von einer Klemmvorrichtung m1 umgeben, deren Backen mittels einer
Schraube m2 gegen die
Scheibe m gedrückt werden können, so daſs die Arme i1 dann in ihrer Lage
festgehalten werden. Die Arme wirken in der Weise auf das Schmiedestück, daſs die
eine Reihe derselben das Stück hebt, während die andere Reihe dasselbe gegen das
Ausgleiten schützt und gleichzeitig weiterschiebt, so daſs die neue Auflagerfläche
nach der Mitte der Walzen gedrängt wird.
Zur Erleichterung des Aufbringens und Absetzens des Arbeitstückes von den Walzen sind
an den Enden des Gerüstes noch Walzen q angebracht.
Mg.